LHStv.in Beate Prettner eröffnete hochkarätig besetzte dreitägige Fachtagung
der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie - Im Blickpunkt: Abhängigkeiten,
Diagnose- und Behandlungsmethoden sowie Chancen der Kooperation
Klagenfurt (lpd) - Klagenfurt ist von 20. bis 22. September Tagungsort des Jahreskongresses der Österreichischen
Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie. Drei Tage werden sich Fachexperten
aus ganz Österreich dem ebenso brisanten wie hoch sensiblen Thema „Sucht und Kooperation“ widmen.
Wie Gesundheits- und Sozialreferentin Beate Prettner in ihrer Begrüßungsrede betonte, handle es sich
dabei vor allem um ein Thema, „das in seiner Komplexität und Vielschichtigkeit nicht EINE Berufsgruppe fordert,
sondern zahlreiche. Mehr noch: Das Thema Sucht muss uns alle, die Gesellschaft per se, beschäftigen. Denn
Süchte sind nicht zuletzt ein ‚Produkt‘ unserer Gesellschaft.“
Ob Nikotinabhängigkeit oder Alkoholsucht, ob Handy- oder Internetabhängigkeit, ob Essstörungen oder
Medikamentensucht oder Drogen – das Hineinrutschen in Abhängigkeiten geschehe in immer jüngeren Lebensjahren.
„Beim Rauchen beispielsweise ist Österreich unrühmlicher Spitzenreiter. Das Raucher-Einstiegsalter sinkt
zusehends“, warnte Prettner – und bedauerte, dass Österreich es nicht einmal zustande gebracht habe, ein generelles
Rauchverbot in Lokalen umzusetzen.
Wie Organisator Primarius Wolfgang Wladika informierte, werde Tag eins des Jahreskongresses einen umfangreichen
Überblick über alle Bereiche der substanzgebundenen und nicht substanzgebundenen Süchte geben. „Es
wird dabei ganz bewusst der Fokus auf die vielfältigen Diagnose- und Behandlungsangebote in Österreich
gerichtet“, so Wladika.
Der zweite und dritte Tag ist dem Thema Kooperation gewidmet. Kooperation bedeutet im Verständnis der Kinder-
und Jugendpsychiatrie weit mehr als ein Arbeiten im Netzwerk. Es sollen bei der Kooperation zwischen unterschiedlichen
Institutionen neue Möglichkeiten und Handlungsfelder geschaffen werden, die durch einzelne Einrichtungen nicht
erreicht werden können. Daher wurden neben nationalen auch internationale Autoren aus den verschiedensten
Bereichen, die mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie „best- practices“-Modelle entwickelt haben, eingeladen, ihre
innovativen Beispiele zu präsentieren.
„Ich danke Prim. Wladika und dem ÖGJKP-Präsidenten Prim. Rainer Fliedl für die Organisation dieser
so wichtigen Jahrestagung. Ich bin überzeugt, dass sich dabei Einblicke und Ausblicke auftun werden, von denen
wir alle, die Gesellschaft, profitieren können. Und die Inspiration und Anstoß sein werden, um das sprichwörtlich
‚wilde Tier in uns‘ zu zähmen und um neue Ideen im kooperativen Kampf gegen Abhängigkeiten auf den Weg
zu bringen“, so Prettner.
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