Mehr als 35.000 Filme bei „Salzburg privat“ eingebracht – Digitalisierung bis Mai 2019 abgeschlossen
Salzburg (lk) - Mehr als 35.000 Filme mit einer Gesamtlänge von rund 5.000 Stunden, die von 1.752 Personen
zur Digitalisierung abgegeben wurden. „Mit dieser beeindruckenden Bilanz wurde die Initiative ‚Salzburg privat‘
zu einer der erfolgreichsten Filmsammelaktionen Europas“, weiß Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn.
Derzeit wird das analoge Material digitalisiert. Bis Ende Mai 2019 sollte dies abgeschlossen sein.
Unter dem Titel „Salzburg privat. Wir suchen Ihre alten Filme!“ startete vor 18 Monaten im Bundesland Salzburg
ein Aufruf. Gesucht wurden alte Schmalfilme mit privaten Aufnahmen, um dabei zu helfen, historische Alltagskultur
wieder zu entdecken und zu erhalten.
Alle Erwartungen übertroffen
Ernst Kieninger, Leiter vom Filmarchiv Austria, betont: „Dieses vom Filmarchiv Austria in Kooperation mit dem Land
Salzburg und den öffentlichen Bibliotheken initiierte Vorhaben hat alle Erwartungen übertroffen. Wir
haben Amateurfilme mit einer Gesamtlänge von rund 5.000 Stunden zu Digitalisierung bekommen. Seither werden
diese teilweise einmaligen Zeugnisse der Alltagskultur von einem Team von Spezialisten des Filmarchivs digitalisiert
und auf DVD überspielt.“
International wahrgenommen
Das Gelingen der Aktion mit der erfreulichen Bilanz ist einerseits dem beispielhaften Netzwerk an Abgabestellen
im gesamten Bundesland zu verdanken: Mehr als 60 öffentliche Bibliotheken in den Salzburger Gemeinden sowie
das Salzburg Museum und die Robert-Jungk-Bibliothek in der Landeshauptstadt haben eine perfekte Infrastruktur für
diese Sammelaktion geboten. Andererseits sorgte die intensive Medienpräsenz im ORF sowie in zahlreichen Printmedien
für eine hohe Bekanntheit des Projektes. Auch international wurde „Salzburg privat“ wahrgenommen, die jüngste
Ausgabe der renommierten Hamburger Zeit widmet dem Suchaufruf einen ausführlichen Bericht.
Breites Spektrum der Kultur- und Zeitgeschichte
Die abgegebenen Filme repräsentieren ein breites Spektrum der Kultur- und Zeitgeschichte Salzburgs aus einem
Zeitraum von mehr als 70 Jahren. Viele dieser Filme dokumentieren den Alltag der urbanen und ländlichen Lebenswelten,
vielfach sind die nun gesicherten Filme die einzigen filmischen Zeugnisse bestimmter Regionen. Zu den Highlights
zählen auch die während der NS-Zeit entstandenen Aufnahmen, die bisher nicht bekannte Salzburg-Bilder
von 1939 bis 1945 zeigen.
Salzburger Filmkulturerbe gesichert
„Mit ‚Salzburg privat‘ konnte ein Leuchtturm-Kulturprojekt der Regionen umgesetzt werden, das in nachhaltiger Form
einen bisher unbekannten Teil des Salzburger Filmkulturerbes gesichert hat“, so Kulturreferent Schellhorn. Die
gesamte Digitalisierung der mehr als 35.000 eingebrachten Filme soll bis Ende Mai 2019 abgeschlossen sein. Die
Einreicherinnen und Einreicher bekommen dann ihre Amateurfilme digitalisiert auf einer DVD zurück. Derzeit
werden auch nachfolgende Projekte zur Erschließung, Verfügbarmachung und Nutzung im kulturellen und
wissenschaftlichen Bereich ausgearbeitet.
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