Bundesminister Heinz Faßmann besuchte das Institut der Regionen Europas (IRE):
Wien/Salzburg (ire) - Stark zentralistisch organisierte Länder haben wesentlich mehr Probleme mit der
Abwanderung der Bevölkerung aus ländlichen Regionen und Grenzgebieten als dezentrale oder föderalistische
Staaten, erklärte der österreichische Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Heinz
Faßmann anlässlich eines Besuches im Institut der Regionen Europas am 17. September. Faßmann,
selbst Universitätsprofessor für Angewandte Geographie, Raumforschung und Raumordnung, erhielt diese
Analyse durch mehrere wissenschaftliche Projekte im Donauraum bestätigt. Als besonderes Beispiel nannte er
Serbien, ein stark zentralisiertes Land, in dem die Migration aus den ländlichen Regionen in den Zentralraum
Belgrad oder überhaupt in das Ausland besonders gravierend ist. Es zeige sich – so Faßmann – dass es
einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Zentralismus und regionalen Disparitäten gäbe. Dezentralisierung
und sinnvoller Rückbau von Zentralisierungsmaßnahmen in der Peripherie sei deshalb regionalpolitisch
durchaus sinnvoll, erklärte Minister Faßmann.
Der Vorsitzende des IRE, Franz Schausberger, wies darauf hin, dass sich in einem föderalistischen Staat die
politisch Verantwortlichen in den Regionen verpflichtet fühlten, für die Menschen in den entlegenen ländlichen
Gebieten lebenswerte Verhältnisse zu schaffen. Schließlich wollten sie ja bei den nächsten regionalen
Wahlen wiedergewählt werden. Zu den wichtigsten Voraussetzungen zählten eine gute Verkehrsanbindung und
eine ausgezeichnete Versorgung mit schnellen Breitbandverbindungen.
Bundesminister Faßmann begrüßte die zahlreichen Aktivitäten des IRE zum Thema Landflucht
mit dem Ziel, Lösungsansätze für besonders betroffene Regionen zu bieten.
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