Kinder und Jugendliche gestalten neue Schulhöfe und Spielplätze mit
St. Pölten (nlk) - Der Weltkindertag am 20. September steht heuer unter dem Motto „Kindern brauchen
Freiräume“. Die UN-Kinderrechtskonvention, die auch Österreich 1992 ratifizierte, soll Kindern die Berücksichtigung
ihrer Rechte und Bedürfnisse auf allen gesellschaftlichen Ebenen garantieren. Der Artikel 31 der Kinderrechtekonvention
sichert Kindern das Recht auf Freizeit, Spiel und aktive Erholung. „Es reicht eben nicht aus, Kinder in Entscheidungen
und Überlegungen mitzudenken, man muss sie, wo auch immer möglich, selbst aktiv in Entscheidungsprozesse
miteinbinden und ihnen eine Stimme geben. Wir leben das in unserem Bundesland und so entstehen in der aktuell laufenden
dritten Periode der Förderaktion ‚Schulhöfe und Spielplätze in Bewegung‘ wieder 30 von Kindern mitgestaltete
Freiräume in ganz Niederösterreich“, betont Familien-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister den
für diese Förderaktion typischen Mitbeteiligungsprozess.
Jede Gemeinde, die mit Fördermitteln des Landes ein Projekt der Aktion „Schulhöfe und Spielplätze
in Bewegung“ umsetzt, lädt ortsansässige Kinder zur Mitarbeit in der Projektgruppe ein, damit die neue
Spiel- und Bewegungseinrichtung maßgeschneidert den individuellen Bedürfnissen der zukünftigen
Nutzerinnen und Nutzern entspricht. In sogenannten „Spielforscherwerkstätten“ bespielen die Kinder die noch
unbebaute Fläche, sammeln vor Ort Ideen für die zukünftige Gestaltung und stimmen über ihre
Wünsche ab. Auf Basis der Kinderideen wird in Zusammenarbeit mit den Planenden eine Gestaltungsskizze als
Grundlage für die weitere Planung erstellt. Zu Umsetzungsbeginn, meistens im Herbst, werden nach den Vorgaben
der Gestaltungsskizze unter der Leitung des Projektteams Spielplatzbüro und mit Beratung der Aktion „Natur
im Garten“ Sträucher und Bäume auf dem neuen Schulfreiraum bzw. Spielplatz gepflanzt. Im Rahmen dieser
„Pflanz-Werkstätten“ erlernen die Kinder spielerisch den richtigen Umgang mit Pflanzen und erhalten Tipps
für die Erhaltung und Pflege. Und natürlich spielen die engagierten jungen Menschen auch bei der feierlichen
Eröffnung „ihres“ Platzes eine tragende Rolle.
„Die Kinder in die Gestaltung und Planung ihres Lebensraumes einzubinden, macht zweifach Sinn. Immerhin sollen
sich die neuen Schulhöfe und Spielplätze an den Bedürfnissen der künftigen Nutzerinnen und
Nutzer orientieren und darüber hinaus zeigt sich, dass sich Kinder mit ihrem neuen Freiraum – und auch mit
ihrem Wohnort - mehr identifizieren können und besser auf ihn achten, wenn sie in die Planung und Umsetzung
involviert waren. Nebenbei lernen sie auch noch Wertvolles über Demokratie und Nachhaltigkeit“, freut sich
die Landesrätin.
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