Bukarest/Wien (apa/prk) - Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat am 17. September im Rahmen seiner
Rumänien-Visite eine Schule für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche in Ploiesti besucht. Das
Zentrum gilt als Vorzeigeprojekt der Hilfsorganisation Concordia. Zum Auftakt seiner Rumänien-Reise besuchte
der Bundespräsident das Ausbildungszentrum „Centrul pentru Educatie si Formare Profesionala CONCORDIA“ in
Ploiesti und wurde von einem rund 40-köpfigen Kinderchor, dem anschließend Mal- und Schreibutensilien
als Präsente überreicht wurden, empfangen.
Im "Centrul pentru Educatie si Formare Profesionala CONCORDIA", einer Berufsschule mit angeschlossenem
Internat, die seit 2010 steht, seien derzeit rund 70 Kinder und Jugendliche untergebracht, sagte Direktor Christian
Estermann. Der Verein Concordia kümmert sich in diesem Projekt um Kinder, die bisher aufgrund ihrer Herkunft
aus schwierigen Verhältnisse Probleme hatten, eine Ausbildung abzuschließen. Vermittelt werden Grundlagenfächer
wie Mathematik und Sprachen ebenso wie Berufstrainings als Koch, Kellner, Gärtner oder Bäcker. Bei einer
Führung durch die Anlage nutzte Alexander Van der Bellen die Gelegenheit zu Gesprächen mit Jugendlichen
und dem Lehrpersonal.
Das anschließende Mittagessen wurde von Kochlehrlingen zubereitet und von Kellnerlehrlingen serviert. Die
Altersspanne reiche von der ersten Klasse Volksschule bis zur Oberstufe, berichtete Gregor Schwarz, ein österreichischer
Lehrer an der Schule. "Wir haben sehr unterschiedliche Niveaus hier." Aufgrund negativer Erfahrungen
und Stigmatisierung fehle vielen Zöglingen ein positives Selbstwertgefühl. In diesem Sinne gehe es bei
dem Projekt auch darum, "die Basics im Kopf zu legen", damit der Alltag selbstständig gemeistert
werden kann, sagte Schwarz. "Wir wollen hier ein Modell sein für andere Schulen", betonte Direktor
Estermann.
Das nächste große Vorhaben des Ausbildungszentrums ist eine sozial-inklusive Volksschule für rund
100 Kinder, die bis 2020 auf dem Gelände entstehen soll. Die Finanzierung sei im Wesentlichen gesichert. "Wir
freuen uns, dass wir dieses Herzensprojekt nach den vielen Planungen nun bald umsetzen werden können",
sagte Concordia-Vorstand Ulla Konrad. Freundlich begrüßt wurde der Bundespräsident in Ploiesti
auch von Ex-Raiffeisen-Generalanwalt Christian Konrad, der Vorsitzender des Concordia-Stiftungsbeirates ist.
Der Verein betreibt zahlreiche Hilfsprojekte in Rumänien, der Republik Moldau und Bulgarien. In Rumänien
betreue man derzeit 2.000 Kinder, in der Republik Moldau 3.000, hieß es von einem Pressebetreuer. Gegründet
wurde Concordia 1991 in Rumänien vom Jesuitenpater Georg Sporschill, der sich inzwischen einem anderen Projekt
verschrieben hat.
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