Land NÖ stellt heuer 665.000 Euro zur Verfügung
St. Pölten (noel) - Schulsozialarbeit sei ein wichtiges präventives Angebot der Kinder- und Jugendhilfe,
betonte die zuständige Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig am 17. September in St. Pölten
im Rahmen eines gemeinsamen Pressegesprächs mit Bildungsgemeinderat Helfried Blutsch aus Amstetten und der
Leiterin des Instituts k.o.m.m, Mag.a (FH) Cornelia Letschka.
Bei der Schulsozialarbeit handle es sich um ein niederschwelliges Beratungsangebot für Schülerinnen und
Schüler, das die jungen Menschen in ihrem vertrauten Lebensraum Schule erreiche. Im Bedarfsfall könnten
zudem auch Angehörige sowie Lehrerinnen und Lehrer das Angebot in Anspruch nehmen, führte Königsberger-Ludwig
zu Beginn aus. Der Erstzugang werde durch die regelmäßige Präsenz der Schulsozialarbeiterin oder
des Schulsozialarbeiters in der Schule in Form eines persönlichen Gesprächs und auf Wunsch auch anonym
gewährleistet. Parallel dazu könne über eine SMS-Hotline sowie E-Mail-Kontakt aufgenommen werden,
wies Königsberger-Ludwig hin.
Das Land NÖ sei ständig bestrebt, das Angebot auszubauen, weil Prävention immer besser als Sanktion
sei. Derzeit werde Schulsozialarbeit an sechs Volksschulen, 43 Neuen Mittelschulen, neun Polytechnischen Schulen,
sechs Sonderpädagogischen Schulen, fünfzehn Bundesschulen und neunzehn Landesberufsschulen von neun privaten
Anbietern zur Verfügung gestellt, bis Jahresende werden noch zwei weitere Volksschulen und eine Neue Mittelschule
Schulsozialarbeit bereitstellen, informierte Königsberger-Ludwig. „In Wiener Neustadt, Amstetten, Neulengbach,
Ebreichsdorf, Gramatneusiedl, Laa an der Thaya und Gumpoldskirchen konnten heuer neue Standorte geschaffen werden“,
freut sich Königsberger-Ludwig über den Ausbau.
Insgesamt habe das Land NÖ im Vorjahr 570.000 Euro für Schulsozialarbeit investiert. Heuer werde mit
Kosten von 665.000 Euro gerechnet, betont Königsberger-Ludwig. Die Finanzierung werde grundsätzlich zwischen
Land NÖ und der schulerhaltenden Gemeinde im Verhältnis 2/3 zu 1/3 geteilt. Bei Höheren Schulen
habe sich hingegen der Schulerhalter Bund zuletzt aus der Finanzierung zurückgezogen. Der weitere Ausbau an
diesen Schultypen sei daher gestoppt worden. „Der Bund darf sich nicht aus der finanziellen Verantwortung ziehen,
zumal familiäre Probleme im Steigen sind“, kündigte Königsberger-Ludwig an, dieses Problem bei der
nächsten Länderkonferenz der Kinder- und JugendhilfereferentInnen in wenigen Wochen thematisieren zu
wollen.
Die Schulsozialarbeit werde schon seit mehr als 5 Jahren in Amstetten angeboten, so Blutsch. Neu sei nun allerdings,
dass auch an fünf Volksschulen diese Möglichkeit zur Verfügung gestellt werden könne, zeigte
sich Blutsch über die gemeinsame Initiative mit dem Land NÖ überzeugt: „Die Schulsozialarbeit wurde
bisher sehr gut angenommen. Überdies dokumentiert die Nachfrage eindrucksvoll ihre Notwendigkeit. Auch von
Seiten der Lehrerschaft ist das Feedback positiv. Für sie ist die Schulsozialarbeit eine wertvolle Unterstützung,
weil sie in diesem Bereich nicht spezifisch ausgebildet sind“, erklärte Blutsch.
Seit 2005 beschäftige sich das Institut ko.m.m mit Schulsozialarbeit. Derzeit seien im Bundesland 16 Mitarbeiterinnen
in 24 Schulen unterschiedlichen Typs im Einsatz, gab Letschka kurz Einblick in den Tätigkeitsbereich ihres
Vereins. „Der Großteil der Schülerinnen und Schüler kommt von alleine. Es wird ihnen die Beratung
aber auch oft von Lehrern und Lehrerinnen empfohlen. Der niederschwellige, unkomplizierte Zugang ermöglicht
es den Kindern und Jugendlichen einfach bei Bedarf vorbeizuschauen. Manche holen sich kurze Informationen und bei
anderen werden es oftmals langfristige Begleitungen, wobei dabei Bedacht genommen wird, niemals das Elternhaus
zu ersetzen. Die Schulsozialarbeit kann immer nur ergänzend und unterstützend Hilfestellung geben“, so
Letschka abschließend.
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