Großschönau ist erste NÖ-Gemeinde mit fünf „e“
Zwentendorf/St. Pölten (nlk) - Im Rahmen des Energie- und Umwelt-Gemeindetages im AKW Zwentendorf sind
zehn e5-Gemeinden ausgezeichnet geworden. Als erste Gemeinde Niederösterreichs schaffte Großschönau
(Bezirk Gmünd) die höchste Auszeichnungsstufe von fünf „e“.
Zehn e5-Gemeinden nahmen ihre verdienten „e" von Bundesministerin Elisabeth Köstinger, LH-Stellvertreter
Stephan Pernkopf und Herbert Greisberger, Geschäftsführer der Energie- und Umweltagentur Niederösterreich,
entgegen. „Unsere Gemeinden sind das Herzstück unserer Regionen. Sie sind Impulsgeber aber vor allem wichtige
Partner, wenn es um die Erreichung der Pariser Klimaschutzziele geht. Nur gemeinsam können wir unser Land
weiterentwickeln und daher freut es mich besonders, dass heute so viele Gemeinden für ihr Engagement im Bereich
der Energieeffizienz ausgezeichnet wurden“, so Elisabeth Köstinger, Bundesministerin für Nachhaltigkeit
und Tourismus.
LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf betonte im Rahmen der Auszeichnungsfeier: „In unserem Land ist die Energiewende
in vollem Gange. Seit 2015 erzeugen wir 100 Prozent unseres Strombedarfes aus erneuerbarer Energie. Niederösterreichs
Gemeinden übernehmen dabei eine zentrale Rolle, das e5-Programm unterstützt die Kommunen bei der nachhaltigen
Klimaschutzarbeit.“
Als erste Gemeinde Niederösterreichs schaffte Großschönau die höchste Auszeichnungsstufe von
fünf „e“. Seit mehr als 20 Jahren spielen Energie, Klimaschutz und Zukunftsvorsorge eine bedeutende Rolle
in Großschönau und machen die Gemeinde als „Energie-Dorf" weit über die Landesgrenzen bekannt.
Bereits 1986 wurde als erster Schritt die Bioenergiemesse (BIOEM) ins Leben gerufen, wo sich jährlich etwa
20.000 Menschen über die neuesten Produkte im Bereich Energieeffizienz und Bioenergie informieren. In den
neunziger Jahren entstand ein Biomasse-Heizwerk. Der Beschluss zum Konzept Sonnenplatz Großschönau fiel
zehn Jahre später. Ein Passivhausdorf zum Probewohnen, ein Kompetenzzentrum für Bauen und Energie und
eine Energie-Erlebniswelt „Sonnenwelt" sollen Tourismus und Wirtschaft ankurbeln. Mit dem Beitritt zum e5-Programm
im März 2012 setzte Großschönau einen wichtigen energiepolitischen Schritt, um die Kontinuität
des eingeschlagenen Weges zu sichern. Die Erstellung des e5-Energieleitbildes für Großschönau und
des Umsetzungskonzepts „Übermorgen selbst versorgen" für die Region stellen eine gute Grundlage
für den maßnahmenorientierten e5-Prozess dar.
In den letzten Jahren wurden vier e-Ladestellen errichtet, das Radwegenetz und Radinfrastruktur ausgebaut, ein
e-Bike-Verleih und eine Nahversorgerbörse eingerichtet. „Mit der Erreichung des fünften ‚e‘ hört
die Arbeit für das e5-Team jedoch nicht auf. Wir möchten unseren Status halten und verfolgen weiter das
Ziel, gemeinsam mit den Partnergemeinden der Energie- und Modellregion Lainsitztal und Umgebung, bis 2030 energieautark
zu sein“, gibt Bürgermeister Martin Bruckner die Marschrichtung vor.
Insgesamt zehn Gemeinden wurden heuer ausgezeichnet. Mank, Hafnerbach und Ernstbrunn schaffen bereits bei ihrer
ersten Auditierung vier „e“. Mit drei „e“ starten die Gemeinden Oberwaltersdorf, Echsenbach und Leobersdorf ins
e5-Programm. Die Stadtgemeinde Laa an der Thaya konnte bei der zweiten Auditierung auf das dritte „e“ ausbauen.
Gaweinstal und Krummnussbaum starten mit je zwei „e“.
Die umgesetzten Maßnahmen der niederösterreichischen Gemeinden können sich international sehen
lassen. Besonders hervorzuheben sind die Sanierungserfolge öffentlicher Gebäude, die Modernisierung von
Straßenbeleuchtungen, die Umsetzung von Photovoltaikanlagen mit Bürgerbeteiligung und der Aufbau von
e-Carsharing-Modellen. „Die Energie- und Umweltagentur Niederösterreich steht den Gemeinden mit ihren Expertinnen
und Experten mit Rat und Tat zur Seite. Damit wird es für Gemeinden leichter, konkrete Maßnahmen zu
planen und umzusetzen. Bis ins Jahr 2020 wollen wir 50 Vorreitergemeinden im e5-Programm betreuen“, so Herbert
Greisberger, Geschäftsführer der Energie- und Umweltagentur NÖ.
Das e5-Landesprogramm für energieeffiziente Gemeinden ist die „Champions League“ der energieeffizienten Städte
und Gemeinden. Ziel des Programmes ist es, Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz, der Nutzung
erneuerbarer Energie und zum Klimaschutz zu setzen und deren Wirksamkeit zu evaluieren. Je nach Grad der erreichten
Umsetzung erhält eine Gemeinde bis zu fünf „e“. Der Erhalt eines „e“ ist mit einer Haube in der Gastronomie
vergleichbar, je mehr „e“, desto höher der Umsetzungsgrad. Die e5-Gemeinden müssen sich dafür in
regelmäßigen Abständen einer externen Auditierung stellen, bei der ihre Erfolge sichtbar und mit
anderen Gemeinden vergleichbar werden.
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