Astana/Wien (pwk) - Die beiden Vorsitzenden des österreichisch-kasachischen Geschäftsrates – Wirtschaftskammer-Vizepräsident
Richard Schenz und Abgeordneter Meiram Pshembayev – eröffneten das gut besuchte Kasachstan-Forum, das das
rege Interesse österreichischer Unternehmen am dynamischen Markt Kasachstan widerspiegelt. „Das große
Potential der bilateralen Zusammenarbeit könnte durch eine direkte Flugverbindung nach Wien erheblich erleichtert
werden“, sind sich beide einig.
„Kasachstan hat zwar keinen Meerzugang, ist aber zwischen zwei riesigen Markt-Ozeanen gelegen“, zitiert Pshembayev,
Vorsitzender des Maschinenbauverbandes, den kasachischen Staatspräsidenten Nursultan Nasarbajev. Österreich
sei eines der führenden Länder für Innovationen im Maschinenbau, betont Pshembayev und ermuntert
österreichische Hightech-Unternehmen, mit Partnern in Kasachstan die Riesenmärkte Russland und China
gemeinsam zu bearbeiten.
Kasachstan ist der Investitionsmagnet schlechthin in Zentralasien. Bisher zog Kasachstan 300 Milliarden US-Dollar
an ausländischen Direktinvestitionen an. Im „Doing Business Ranking” hat sich Kasachstan auf den 36. Platz
hochgearbeitet. „Wir schützen ausländische Unternehmen zu 100 Prozent“, versichert Alik Shpekbayev, Vorsitzender
der Antikorruption-Agentur Kasachstans.
„Kasachstan ist das Powerhouse Zentralasiens und Österreichs wichtigster Wirtschaftspartner in der Region“,
so der österreichische Wirtschaftsdelegierte in Almaty, Rudolf Thaler. Kasachstan ist das neuntgrößte
Land der Welt mit riesigen Vorkommen an Erdöl- und Erdgas sowie Materialien, die zur Produktion eines Smartphones
oder Elektroautos zum Einsatz kommen. Zudem ist das Land einer der bedeutendsten Erdöllieferanten Österreichs.
Die ambitionierten Digitalisierungs- und Importsubstituierungsstrategien Kasachstans eröffnen Kooperationschancen
für innovative Unternehmen. Die kasachischen Importe in Höhe von 30 Milliarden US-Dollar - davon 11 bis
12 Milliarden im Maschinenbau - sollen zu 60 bis 70 Prozent durch lokale Produktion ersetzt werden.
Etwa 50 österreichische Unternehmen sind in Kasachstan mit Niederlassungen vertreten, 150 mit kasachischen
Partnern vor Ort aktiv. Die österreichischen Exporte in Höhe von knapp 150 Millionen Euro (2017) bergen
ein großes Potential. „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, Chancen in diesem dynamischen zentralasiatischen
Markt zu sondieren und Partner zu finden“, wirbt Thaler für die Teilnahme an Wirtschaftsmissionen, Gruppenausstellungen
und individuellen Erkundungsreisen mit dem AußenwirtschaftsCenter Almaty als Coach.
Chancen sieht Thaler in den Bereichen Industriemodernisierung, Green Tech, Energieeffizienz, Bergbau, Landwirtschaft,
Infrastruktur, Gesundheitswesen, Logistik und im Rahmen der digitalen Seidenstraße. Neben der Digitalisierung
der Wirtschaftszweige steht die Diversifizierung und Importsubstitution im Vordergrund.
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