Unterstützung für die Positionen der europäischen Fachhochschulen (vereint im
Netzwerk UAS4EUROPE) beim 2. „Croissant Event“ in Brüssel
Brüssel/Wien (fhk) - Vertreterinnen und Vertreter der EU-Kommission und des EU-Parlaments sowie Repräsentantinnen
und Repräsentanten zahlreicher nationaler und europäischer politischer Vertretungen trafen sich am 25.
September in der Ständigen Vertretung der Niederlande in Brüssel zum 2. „Croissant Event“ von UAS4EUROPE.
Im Zentrum stand die Präsentation der Positionen von UAS4EUROPE zum Entwurf der Europäischen Kommission
für das 9. Forschungsrahmenprogramm „Horizon Europe“. UAS4EUROPE ist ein Zusammenschluss europäischer
Dachverbände von Fachhochschulen (engl.: Universities of Applied Sciences). UAS4EUROPE vertritt auf diese
Weise 471 Fachhochschulen in 14 europäischen Ländern und ist damit eine starke Stimme für die angewandte
Forschung an diesen Hochschulen in Europa.
UAS4EUROPE setzt sich in seinem Positionspapier vor allem für eine bessere Einbindung von angewandten Forscherinnen
und Forschern sowie für eine bessere Abbildung und eine höhere budgetäre Dotierung der angewandten
und innovationsorientierten Forschung ein. Auch transdisziplinäre Forschungskonsortien sollen stärker
forciert werden. „Die einzelnen Forschungsfelder müssen künftig stärker zusammenarbeiten, um die
Herausforderungen der Zukunft bewältigen zu können. Die Fachhochschulen haben hier viel Know-how und
unsere Erfahrung zeigt, dass transdisziplinäre Konsortien kleiner sein müssen, um effizient zusammenarbeiten
zu können. Daher sollten im Rahmen von „Horizon Europe“ auch kleinere transdisziplinär forschende Konsortien
stärker budgetär verankert werden“ so Johann Kastner, Forschungsleiter an der FH Oberösterreich,
der für die österreichischen Fachhochschulen an der Diskussion im Panel beteiligt war.
„Wir haben in Europa eine exzellente Forschung aber Probleme, aus Forschungsergebnissen konkrete Produkte und Dienstleistungen
zu entwickeln“, stellte EU-Parlamentarierin Angelika Niebler fest. Fachhochschulen sind daher zu unterstützen
und zu fördern, weil sie über ein anwendungsbezogenes Forschungsprofil verfügen und so eine Schlüsselrolle
beim Innovationstransfer in die Wirtschaft und in die Regionen einnehmen.
Fabienne Gautier von der Generaldirektion Forschung der EU-Kommission hob ebenfalls die wichtige Rolle der Fachhochschulen
bei der Gestaltung von „Horizon Europe“ hervor. Auch sie bestätigt, dass eine bessere Einbindung von angewandten
Forscherinnen und Forschern im Sinne der EU Kommission ist und man die Förderungslücke hin zu einem innovativen
Europa schließen will.
Bezugnehmend auf die österreichischen Fachhochschulen, die durch die Österreichische Fachhochschul-Konferenz
(FHK) an UAS4EUROPE beteiligt sind, zeigt sich FHK-Generalsekretär Kurt Koleznik erfreut über die Ergebnisse
der Veranstaltung: „Wir freuen uns darüber, dass die Kommission die Bedeutung der fachhochschulischen Forschung
erkannt hat und unsere Vorschläge dort angekommen sind. Mit einer besseren budgetären Ausstattung für
die angewandte Forschung können künftig viele als exzellent bewertete Forschungsvorhaben zum Zug kommen.“
Zum europäischen Vergleich meint der Generalsekretär weiters: „Ein Blick in andere Länder zeigt,
dass nationale Maßnahmen wie eine nachhaltige Forschungsfinanzierung oder die Möglichkeit, Doktoratsprogramme
anzubieten, die Wirkung der Fachhochschulen in den europäischen Regionen positiv verstärken. So wurden
beispielsweise in Portugal als ein weiteres Land neben Irland und Deutschland vor kurzem Doktoratsprogramme an
Fachhochschulen eingeführt. Wir werden uns daher seitens der FHK weiterhin für die Umsetzung dieser Maßnahmen
in Österreich einsetzen.“
UAS4EUROPE ist ein Zusammenschluss europäischer Organisationen und Fachhochschulvertretungen, die es sich
zum Ziel gesetzt haben, die Forschung an Fachhochschulen im Kontext der Europäischen Union stark zu positionieren.
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