Digitalisierung als zentrales Zukunftsthema
 für Klein- und Mittelbetriebe

 

erstellt am
28. 09. 18
12:00 MEZ

Rabmer-Koller tritt bei EU-Kommissionsvize Ansip und EU-Kommissarin Jourova für zukunftsfitte Rahmenbedingungen ein
Brüssel/Wien (pwlk) - Ulrike Rabmer-Koller, Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Österreich und Präsidentin des Europäischen KMU-Verbandes, diskutierte bei ihrem Treffen in Brüssel mit EU-Kommissionsvize Andrus Ansip Vorschläge, damit KMU Digitalisierung als Chance nutzen können. Sie betonte, dass die europäische Wirtschaft nur wettbewerbsfähig bleiben kann, wenn alle Unternehmen den Übergang zu neuen Technologien meistern: „Wir müssen sicherstellen, dass auch alle kleineren und mittleren Unternehmen Europas im Digitalisierungszug mitfahren können. Hochleistungsfähige und grenzüberschreitende IKT-Infrastrukturen, insbesondere flächendeckende 5G-Netze auch außerhalb von Ballungszentren, sind dabei ebenso entscheidend wie Fachkräfte mit den nötigen Qualifikationen für die Arbeitswelt von morgen und übermorgen.“

„Ein erfolgreicher Ansatz zur Nutzung aller Potentiale der Digitalisierung muss auf zwei Säulen stehen: einem unternehmerische Freiräume eröffnenden rechtlichen Rahmen sowie einem unterstützenden Umfeld“, erklärte Rabmer-Koller. Dazu gehören technologieneutrale und zukunftssichere Regelungen für digitale Spitzenreiter sowie faire und transparente Regeln für traditionelle KMU. „Wichtig ist, eine Wissensdrehscheibe in Form eines europäischen Digital Knowledge Centres zu schaffen: „Damit wird der grenzüberschreitende Austausch von Best Practices ermöglicht. KMU-Organisationen und KMU erhalten Zugang zu aktuellem Know-how sowie zu Förderprogrammen und neutralen Experten.“

Dies und der New Deal for Consumers waren auch Gegenstand eines Treffens mit der für Verbraucherschutz zuständigen EU-Kommissarin Vera Jourová. Die WKÖ-Vizepräsidentin betonte, dass der New Deal keine Vereinfachung des bestehenden Rechtsrahmens bringe: „KMU ohne Rechtsabteilung laufen Gefahr, unbeabsichtigte Verstöße zu begehen, da zu viel Gewicht auf Durchsetzung und Strafen gelegt wird. Es ist erwiesen, dass strenge Strafen keinen besseren Verbraucherschutz garantieren.“

In Bezug auf die aktuelle Diskussion über den New Deal im Europäischen Parlament brachte Rabmer-Koller ihre Bedenken zum Ausdruck, dass die Abgeordneten die vorgeschlagene Verbesserung beim Widerrufsrecht ablehnen könnten. Sie forderte die Kommission auf, an ihrem Vorschlag festzuhalten, das Widerrufsrecht zu streichen, wenn das Produkt bereits verwendet wurde. Abschließend erörterte Rabmer-Koller noch bestehende Probleme bei der Anwendung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und bot Kommissarin Jourová einen kontinuierlichen Beitrag zu einer praktikablen Umsetzung mit Augenmaß an.

 

 

 

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