Der 27. September 2018 stellte die Bildungs- und Forschungskooperationen mit Tschechien, Ungarn
und der Slowakei in den Mittelpunkt.
Brüssel/Wien (rk) - Nun schon zum siebten Mal feiern die INTERREG-Programme im Herbst europaweit den
"Tag der Europäischen Kooperation". Dieses Jahr nutzten die drei grenzüberschreitenden Programme
mit Wiener Beteiligung (INTERREG V-A Österreich-Tschechische Republik, Österreich-Ungarn und Slowakei-Österreich)
die Gelegenheit, am 27. September 2018 ihre Jahresveranstaltungen unter dem Motto "Kompetenzen ohne Grenzen"
– in Kooperation mit der Stadt Wien – durchzuführen.
Das MAK als erfahrener Projektpartner in den Bereichen Handwerk, Architektur, Design und Innovation
Als Ort der Feierlichkeiten wurde dafür das MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst /
Gegenwartskunst ausgewählt, das selbst schon seit 2005 aktiv als Projektträger in INTERREG-Projekten
tätig ist. “Die grenzüberschreitenden INTERREG-Programme eröffnen uns die Möglichkeit, mit
Partnern in Brünn, Brtnice oder Bratislava gemeinsame Schwerpunkte anzustoßen und langfristig aufzusetzen.
Dabei wird auch der kreative Sektor eingebunden, das heißt wir verbinden Bewahrung und Schutz von Kulturschätzen,
etwa in der Architektur, mit Handwerk und Innovation. Speziell im Bereich Design wird derzeit viel Neues gemeinsam
angegangen. Der Fokus liegt dabei auf der Digitalisierung, ihren Auswirkungen sowie ihren vielfältigen Potenzialen
für die Gestaltung der Zukunft” so Dr.Dr. Christoph Thun-Hohenstein, Generaldirektor des MAK. Neben Workshops,
Erfahrungsaustausch und Werkschauen können konkrete Projektergebnisse gemeinsam grenzüberschreitend erarbeitet
werden: Die noch laufende Ausstellung POST OTTO WAGNER, die im Rahmen des EC Day 2018 kostenlos besucht werden
konnte, wurde etwa im Kooperationsprojekt "Bilaterale Designnetzwerke" mit der Tschechischen Republik
umgesetzt.
Wien als Angelpunkt der EU-Kooperationen
“Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit blickt in Wien schon auf eine lange Tradition zurück. Insbesondere
für die nachhaltige Positionierung Wiens als Wissens- und Forschungsstandort mit internationalem Flair ist
und bleibt die Kooperation mit den direkten Nachbarn unentbehrlich”, so Mag. Martin Pospischill, Leiter der MA
27 (Europäische Angelegenheiten), der die Veranstaltung eröffnete.
Laut Wolfgang Bogensberger, stellvertretender Leiter der Europäischen Kommission in Österreich, verdeutlichen
gerade grenzüberschreitende Projekte den europäischen Mehrwert, der durch EU-Förderungen entstehen
kann. “Über INTERREG wird Zusammenarbeit über Grenzen hinweg erleichtert, manchmal überhaupt erst
ermöglicht. Gerade wenn wir aktuelle Herausforderungen über Grenzen hinweg gemeinsam bearbeiten, können
wir unsere unterschiedlichen Erfahrungen zusammenzutragen und, darauf aufbauend, gemeinsame grenzüberschreitende
Lösungen erarbeiten. Dabei können wir die begrenzten Ressourcen besser nutzen und so Ergebnisse erzielen,
die allen Bürgerinnen und Bürgern attraktivere Dienstleistungen anbieten. Auf diese Weise kann die Innovationskraft
im Interesse der gesamten Region gestärkt werden. Daher wird INTERREG auch in Zukunft ein wichtiges EU-Förderinstrument
bleiben.”
Zusammenarbeit mit den NachbarInnen im Rahmen grenzüberschreitender EU-Projekte
25 grenzüberschreitende INTERREG-Projekte mit Wiener Beteiligung wurden bereits in der laufenden Förderperiode
(2014 – 2020) genehmigt. Das entspricht einem Budget von fast
29 Mio. Euro, alleine aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). Die Kooperationsprojekte
sind gut angelaufen, es gibt bereits erste sichtbare Ergebnisse, wird seitens der VertreterInnen der Verwaltungsbehörden
der drei INTERREG-Programme unterstrichen. Weitere 10 Mio. Euro an EFRE-Mitteln werden noch bis 2020 an Wiener
ProjektträgerInnen für weitere mehrjährige Projektvorhaben vergeben werden.
Bildung und Forschung – von Kunstvermittlung über Sprachen bis zu Naturwissenschaften
Gut die Hälfte der EU-Projekte mit Wiener PartnerInnen beschäftigt sich direkt oder indirekt mit Forschung
und Bildung: Im Zentrum stehen dabei beispielsweise Fluss- und Sedimentforschung verknüpft mit dem Bau eines
Wasserbaulabors am Brigittenauer Sporn, mehrsprachige Bildung an der Nahtstelle Kindergarten-Volksschule oder eben
Museumskooperationen zur zentraleuropäischen Moderne oder zu Design und Innovation. Einige ausgewählte
Projektkonsortien machten ihre Aktivitäten bei einem World-Café zum Europäischen Kooperationstag
2018 zugänglich:
- BIG (HU-AT, CZ-AT, SK-AT): Mehrsprachigkeit und Sprachenvielfalt
in Kindergärten und Volksschulen
- Bilaterale Designnetzwerke (AT-CZ): Bewahrung, Schutz und
breite Vermittlung der zentraleuropäischen Moderne
- CEPI (AT-HU): Untersuchung des Einflusses der Fütterung
auf die Gesundheit und Widerstandskraft von Geflügelarten sowie auf Produktqualität und Lebensmittelsicherheit
- DREAM SK-AT (SK-AT), SEDDON II (AT-HU) und SEDECO (AT-CZ):
sind Teilprojekte des programmübergreifend finanzierten Projektvorhabens DREAM (Danube River Research And
Management), gemeinsam mit dem via IWB finanzierten Projekt „Wasserbaulabor RRMC“. Dieses Projektvorhaben gilt
als ein Flagship-Projekt der EU-Donauraumstrategie. Das europaweit einzigartige Wasserbaulabor wird am Brigittenauer
Sporn errichtet und wird als innovative Forschungsstätte für internationale Forschungskooperationen fungieren.
Komplementär dazu werden in den grenzüberschreitenden Projekten Forschungsarbeiten durchgeführt
(Gewässermanagement, Sedimentmanagement, integriertes Flussmanagement).
- Design und Innovation (SK-AT): Forschungskooperation zwischen
Wien und Bratislava im Forschungsbereich „Design und Innovation“
- EDLRIS (AT-HU): Ausbildungs- und Zertifizierungssystem für
Robotik und künstliche Intelligenz
- Kompetenzzentrum MechanoBiologie (AT-CZ): Strategien zur
Stärkung der Selbstheilungskräfte im menschlichen Körper
- PlasticFreeDanube (SK-AT): Aktionsplan zur Reduktion von
Plastikabfällen in der Donau
Mehr zur Themenvielfalt der über 100 grenzüberschreitenden INTERREG-Projekte mit Wiener Beteiligung
der Strukturfondsperiode 2007-2013 sowie mehr zu Schwerpunkten der 25 derzeit laufenden grenzüberschreitenden
Kooperationsprojekte mit Wiener Beitrag finden Sie unter http://www.cbc.wien
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