Antiker Kopf und zwei Statuetten aus der römischen Kaiserzeit an Kunsthistorisches Museum
Wien übergeben
Wien (bmf) - Im Februar des Vorjahres gelang einer mobilen Zolleinheit des Zollamtes Linz Wels ein außergewöhnlicher
Aufgriff: In einem PKW, der Richtung Deutschland unterwegs war, fanden die Zöllner zwei in Badetücher
eingewickelte Statuetten sowie ein Marmorköpfchen in einem Kunststoffsack. Wegen Verdachts auf Kulturgutschmuggel
wurden die Gegenstände vom Zollamt beschlagnahmt. Begutachtungen durch Expertinnen und Experten des Kunsthistorischen
Museums ergaben, dass es sich tatsächlich um gut erhaltene antike Originale aus der römischen Kaiserzeit
handelt.
Als Rechtfertigung gab der Fahrer gegenüber den Zöllnern an, die Gegenstände auf dem Wiener Naschmarkt
ohne Rechnung zu einem Preis von 700 Euro erworben zu haben. Die Ermittlungen des Zollamtes konnten diese Aussagen
des Fahrers widerlegen und als Schutzbehauptung offenbaren. Der Täter wurde wegen Schmuggels bestraft und
musste neben einer Geldstrafe auch die Verfahrenskosten tragen. Die antiken Skulpturen wurden eingezogen und gemeinsam
mit dem Bundesdenkmalamt an das Kunsthistorische Museum zur fachgerechten Verwahrung übergeben.
„Die Kontrollen des Zolls sind unabdingbar für die Wahrung und Sicherung von kulturellem Erbe“, betonte Finanzminister
Hartwig Löger am 27. September und hielt weiter fest: „Es freut mich besonders, dass ich die aufgegriffenen
Objekte heute an die Antikensammlung im Kunsthistorischen Museum übergeben kann. Damit finden diese Kulturgüter
einen sicheren Platz und stehen in Zukunft der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung.“
„Das Kunsthistorische Museum arbeitet im Kampf gegen den internationalen Kulturguthandel in bewährter Kooperation
mit den Behörden zusammen. Insbesondere unsere ausführliche fachliche Expertise zu beschlagnahmten Objekten
kann entscheidend zur Klärung beitragen, ob es sich um antike Originale handelt und aus welcher Region das
Kulturgut stammen könnte. Bereits vergangenes Jahr wurden zwei vom Zoll sichergestellte antike Marmorköpfe
an das Museum übergeben. Eine Präsentation dieser Skulpturen ist in Vorbereitung, dabei werden wir dem
Themenfeld Kulturgüterschutz einen wesentlichen Platz einräumen“, so Generaldirektorin Sabine Haag.
|