Grüner Bericht: Steigerungen beim Produktionswert führten 2017 zu Einkommensplus
von 14%
Wien (pk) - Nach mehreren Jahren mit Einkommensrückgängen konnten Österreichs land- und forstwirtschaftliche
Betriebe 2017 bereits zum zweiten Mal in Folge Einkommenssteigerungen erzielen. Wie aus dem aktuellen Grünen
Bericht (III-185 d.B.) und dem Bericht über die Maßnahmen für die Land- und Forstwirtschaft (III-186
d.B.) hervorgeht, erhöhten sich die Einkommen gegenüber 2016 um 14% auf durchschnittlich 31.133 € pro
Betrieb. Der Produktionswert der Land- und Forstwirtschaftlich legte im Jahresvergleich um 1,3% zu und betrug 8,9
Mrd. €.
Einkommenszuwächse durch Preissteigerungen bei Milch und Schweinefleisch
Maßgeblich für die Zunahme bei den landwirtschaftlichen Einkommen waren die signifikante Erhöhung
der Milchpreise, höhere Schweinepreise sowie eine gute Weinernte vor dem Hintergrund der frostbedingten Ausfälle
des vorangegangenen Jahres. Den Produktionswert zu Herstellerpreisen beziffert der Bericht mit 7,3 Mrd. € (+5,8%),
wobei das Produktionsvolumen weitgehend stabil blieb. Die Erzeugerpreise wiederum lagen im Mittel um 5,3% über
dem Niveau des Vorjahrs. Auch bei der Forstwirtschaft konnten nach Einbußen in den vergangenen Jahren 2017
wieder Steigerungen bei Wertschöpfung und Einkommen verzeichnet werden. Der Produktionswert der Forstwirtschaft
belief sich auf 1,6 Mrd. €, was ein Plus gegenüber 2016 von 5,7% bedeutet. Der Agraraußenhandel stieg
2017 schwächer als der Gesamtaußenhandel. Die Exporte erhöhten sich um 7% auf 11,1 Mrd. €, die
Importe um 4,7% auf 12 Mrd. €.
Einkünfte der Veredelungsbetriebe legten am stärksten zu
Ein Blick auf die Einkommenssituation der einzelnen Betriebsformen zeigt, dass 2017 mit Ausnahme der Marktfruchtbetriebe
in allen Sparten Steigerungen erzielt werden konnten. Den höchsten Einkommensanstieg verzeichneten die Veredelungsbetriebe
(+36%). Die Futterbaubetriebe fuhren aufgrund der gestiegenen Erträge im Milchverkauf ein Plus von 30% ein.
Die gestiegenen Einkünfte der Dauerkulturbetriebe (+6%) führt der Bericht u.a. auf deutlich höhere
Versicherungsentschädigungen zurück. Bei den Forstbetrieben wiederum hatte der höhere Holzeinschlag
eine Einkommenssteigerung von 6% zur Folge.
Bergbauernbetriebe trotz Steigerung deutlich unter dem Einkommensdurchschnitt
Die Einkünfte der Bergbauernbetriebe betrugen im Schnitt 25.912 € pro Betrieb und lagen damit um 17% unter
dem Durchschnitt aller Betriebe bzw. um 29% unter dem Durchschnitt der Nichtbergbauernbetriebe. Sie stiegen allerdings
gegenüber 2016 um 20%, wobei mit Ausnahme der Bergbauerngruppe 4 alle Bergbauerngruppen einen Einkommenszuwachs
erzielten. Bei den Biobetrieben erhöhten sich die Einkünfte um 6% auf 30.736 € je Betrieb. Die Bio-Marktfruchtbetriebe
lagen mit ihren Einkünften um 85% über jenen der konventionellen Vergleichsbetriebe. Aber auch bei den
spezialisierten Bio-Milchviehbetrieben stiegen die Einkünfte an und lagen trotz der geringeren erzeugten Milchmenge
um 8% über jenen der konventionellen Milchviehbetriebe.
GAP: Betriebe erhielten 721 Mio. € an Direktzahlungen
2017 wurden 1.979 Mrd. € an EU-, Bundes- und Landesmitteln für die Land- und Forstwirtschaft aufgewendet.
Das sind um 2,8% bzw. 53 Mio. € mehr als im Jahr 2016. Im Rahmen der 1. Säule der GAP (Marktordnung) wurden
721 Mio. € ausbezahlt, um 10 Mio. € weniger als 2016. Der Bericht begründet dieses Minus vor allem mit den
2016 einmaligen Zahlungen für Marktstützungen bei Milch und Schweinefleisch. Im Rahmen der 2. Säule
der GAP (ländliche Entwicklung) flossen 2017 988 Mio. € an die Betriebe, was einem Plus von 13% gegenüber
2016 entspricht. Hauptverantwortlich dafür war die um rund 30 Mio. € bessere Ausnutzung beim Agrarumweltprogramm
ÖPUL, dies insbesondere bei den biodiversitätsfördernden Maßnahmen. In Summe wurden im Berichtsjahr
in der 1. und 2. Säule der GAP rund 1,7 Mrd. € an 114.220 Betriebe ausbezahlt. Davon gingen 91% der Mittel
an Bäuerinnen und Bauern und 9% an sonstige Firmen im ländlichen Raum. Die durchschnittliche Direktzahlung
je Hektar betrug 574 €.
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