Schwaiger: Forderung des Lebensmittelhandels nach „idealtypischen Standorten“ nicht zukunftsfähig
Salzburg (lk) - Mit Unverständnis reagiert der für Raumordnung zuständige Landesrat Josef
Schwaiger auf die Forderung des Handelsverbandes nach mehr Spielraum bei der Flächenwidmung. „Supermärkte
am Ortsrand in eingeschossigen Gebäuden und mit tausenden Quadratmetern durch Parkplätze versiegelte
Fläche sind angesichts des überbordenden Bodenverbrauchs, teurem Wohnraum und fortschreitendem Klimawandel
der falsche Weg“, so Schwaiger.
„Eine zukunftsfähige Raumordnung muss sehr genau auf die Bedürfnisse der Menschen und auf die Rahmenbedingungen
im Bundesland abgestimmt sein. Natürlich werden auch die Anforderungen eines sich dynamisch entwickelnden
Bundeslandes nicht aus den Augen gelassen. Allerdings sind in Salzburg nur 20 Prozent der Fläche besiedelbar,
entsprechend achtsam muss auch mit der Ressource Boden umgegangen werden. Die politischen Leitplanken für
die Errichtung künftiger Supermärkte sind im neuen Raumordnungsgesetz bereits festgelegt, und daran werde
ich auch nicht rütteln“, betont der Landesrat.
Grund und Boden effizient und ressourcenschonend nutzen
„Ein ‚idealtypischer Standort‘ für einen Supermarkt ist aus meiner Sicht jener, der den Grund und Boden möglichst
ressourcenschonend und effizient nutzt und im Ortskern liegt. Parkplätze müssen dafür, zumindest
zum Teil, unter das Gebäude verlagert werden. Über den Verkaufsflächen können beispielsweise
Starterwohnungen für junge Menschen errichtet und am Dach ein Teil der benötigten Energie mit Photovoltaikanlagen
erzeugt werden. Damit begegnen wir mehreren Herausforderungen wie teurem Wohnraum, zu großen Bodenverbrauch
und Klimawandel gleichzeitig“, so der Landesrat.
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