Alexander Van der Bellen: "Unterbrochenen Dialog wieder aufnehmen" - Aber auch Besorgnis
über Medienfreiheit und Menschenrechte in der Türkei ausgedrückt
New York/Wien (apa/prk) - Die Beziehungen zwischen der Türkei und Österreich waren zuletzt nicht
die allerbesten. Das soll sich ändern, kamen Bundespräsident Alexander Van der Bellen und der türkische
Präsident Recep Tayyip Erdogan am 26. September am Rande der UNO-Vollversammlung in New York überein.
Das Treffen mit Präsident Erdogan sei kurzfristig zustande gekommen, hieß es seitens der Präsidentschaftskanzlei.
Zuvor habe es "Signale von türkischer Seite" gegeben. Generell sei es dem Bundespräsidenten
darum gegangen, den unterbrochenen Dialog mit der Türkei - "einem nicht immer einfachen Partner"
- wieder aufzunehmen. Der Dialog zwischen Österreich und der Türkei sei wichtig, besonders auch im Hinblick
"auf unsere Wirtschaftsbeziehungen".
Der Bundespräsident habe auch die "Inhaftierung von österreichischen Staatsbürgern angesprochen
und ersucht, dass sich Präsident Erdogan um eine Lösung bemüht, teilte ein Sprecher nach dem Treffen
im New Yorker Hotel "Peninsula" mit. Zuletzt hatte die Festnahme eines österreichischen Studenten
und Autors wegen Verdachts auf Mitgliedschaft in einer illegalen Organisation in der Türkei für bilaterales
Unwohlsein gesorgt.
Der Bundespräsident drückte demnach auch seine Sorge um die innenpolitische Situation in der Türkei
betreffend Medienfreiheit und Menschenrechte aus. Er hielt aber auch fest, dass Österreich den 2016 erfolgten
Putschversuch in der Türkei klar verurteilt habe.
Zudem sprach sich Alexander Van der Bellen für eine Lösung bei der Blockade des NATO-Partnership for
Peace Programms aus. Österreichische Soldaten dürfen derzeit wegen des türkischen Vetos nicht an
dieser NATO-Ausbildung teilnehmen.
Als erfreulich bezeichnete Alexander Van der Bellen, dass die archäologische Grabungen in Ephesos unter österreichischer
Leitung wieder weitergehen können. Außerdem habe der Bundespräsident seine Anerkennung ausgesprochen,
dass die Türkei über 3,5 Millionen Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen habe, wurde seitens der Präsidentschaftskanzlei
betont.
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