Öffentliches Defizit 0,8%, öffentlicher Schuldenstand 78,3% des BIP
Wien (statistik austria) - Im Jahr 2017 verringerte sich das öffentliche Defizit laut Statistik Austria
auf 0,8% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) bzw. 2,9 Mrd. Euro (2016: 1,6% des BIP bzw. 5,6 Mrd. Euro). Die Staatsausgaben
stiegen im Vergleich zu 2016 um 1,5% bzw. 2,7 Mrd. Euro, die Staatseinnahmen wuchsen um 3,1% bzw. 5,4 Mrd. Euro.
Mit Ende des Jahres 2017 verringerte sich der öffentliche Schuldenstand in absoluten Zahlen und betrug 289,7
Mrd. Euro, die Schuldenquote – also das Verhältnis der Staatsschulden zum BIP – fiel auf 78,3% (2016: 83,0%
des BIP bzw. 295,8 Mrd. Euro).
Staatseinnahmen stark gestiegen
Die Staatseinnahmen 2017 (insgesamt 178,9 Mrd. Euro) stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 5,4 Mrd. Euro oder
3,1%. 87,3% der Staatseinnahmen stammten aus Steuern und Sozialbeiträgen, die 2017 in Summe 156,2 Mrd. Euro
ausmachten (Veränderung gegenüber dem Vorjahr +3,5% bzw. +5,2 Mrd. Euro). Bei den Produktions- und Importabgaben
(inklusive Mehrwertsteuer) lag die Steigerung 2017 bei +2,0% bzw. +1,0 Mrd. Euro. Die Einnahmen aus Einkommen-
und Vermögensteuern zeigten 2017 einen starken Anstieg (+4,8% bzw. +2,2 Mrd. Euro), der vor allem auf Steigerungen
bei der Lohnsteuer (+1,0 Mrd. Euro) und der Kapitalertragsteuern (+399 Mio. Euro) gegenüber 2016 zurückzuführen
ist. Das Lohnsteueraufkommen 2017 (26,5 Mrd. Euro, +4,0%) hat nach der Steuerreform 2016 fast schon wieder das
Niveau von 2014 (27,1 Mrd. Euro) erreicht.
Staatsausgaben moderat gewachsen
Die Staatsausgaben (insgesamt 181,8 Mrd. Euro) stiegen im Jahr 2017 um 1,5% oder 2,7 Mrd. Euro gegenüber
dem Vorjahr. 45,1% davon entfielen 2017 auf Sozialausgaben, die gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von
1,5% auswiesen. Die nächstgrößeren Positionen waren mit einigem Abstand der Personalaufwand mit
rund 21% (Anstieg um 2,8% bzw. rund 1,1 Mrd. Euro) und der Sachaufwand mit rund 14% (Anstieg um 2,1% bzw. rund
500 Mio. Euro). Förderungen nahmen einen Anteil an den Staatsausgaben von rund 10% ein. Die Investitionen
stiegen 2017 deutlich um 7,4% auf rund 11,4 Mrd. Euro an; dies ist vor allem auf höhere Ausgaben für
Investitionen in den Gemeinden und den Österreichischen Bundesbahnen zurückzuführen. Die Zinsausgaben
waren auch 2017 stark rückläufig (Rückgang um 8,6% bzw. rund 600 Mio. Euro).
Bundesebene mit geringerem Defizit
Die Bundesebene (Gebietskörperschaft, Bundeskammern und sonstige Bundeseinheiten) erzielte 2017 mit 3,3
Mrd. Euro ein wesentlich geringeres Defizit als 2016 (4,4 Mrd. Euro). Die Landesebene (Gebietskörperschaft,
Landeskammern und sonstige Landeseinheiten) erreichte 2017 einen Überschuss von 205 Mio. Euro (2016: Defizit
von 1,2 Mrd. Euro). Der Grund für diese deutliche Veränderung ist vor allem ein Vermögenstransfer
2016 in Höhe von 1,2 Mrd. Euro vom Land Kärnten an den vom Bund kontrollierten Kärntner Ausgleichszahlungs-Fonds
im Zuge der HETA-Abwicklung. Die Gemeindeebene einschließlich Wien verzeichnete 2017 ein Maastricht-Defizit
von 239 Mio. Euro; damit blieb das Defizit auf Gemeindeebene annähernd auf dem Niveau von 2016 (2016: 227
Mio. Euro). Ein Überschuss von 359 Mio. Euro im Jahr 2017 war beim Sektor Sozialversicherung zu beobachten
(2016: 282 Mio. Euro).
Schuldenquote fällt auf 78,3% des Bruttoinlandsprodukts
Ende 2017 betrug der öffentliche Schuldenstand 289,7 Mrd. Euro oder 78,3% des Bruttoinlandsprodukts (BIP).
Damit lag die Staatsverschuldung um 6,2 Mrd. Euro unter dem Vorjahreswert, das entspricht einer Reduktion der Schuldenquote
– also dem Verhältnis der Staatsschulden zum BIP – von 4,7 Prozentpunkten. Von der Art der Verschuldung entfielen
im Jahr 2017 1,6 Mrd. Euro auf Einlagen, 242,6 Mrd. Euro auf Anleihen und 45,5 Mrd. Euro auf Kredite.
Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen zum öffentlichen Defizit und zum öffentlichen Schuldenstand
sowie zu den Einnahmen und Ausgaben des Staates finden Sie hier >
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