Iranische Abgeordnetendelegation besucht das Parlament
Teheran/Wien (pk) - Die Verstärkung des bilateralen wirtschaftlichen und kulturellen Austauschs, aber
auch die Zukunft des Atomabkommens standen im Mittelpunkt eines Besuchs iranischer ParlamentarierInnen im Parlament.
Bei einem Treffen mit Abgeordneten des Außenpolitischen Ausschusses des Nationalrats unterstrich Delegationsleiter
Hossein Amiri Khamkani, sein Land setze auf die Unterstützung Österreichs als EU-Vorsitzland bei der
Suche nach einer funktionalen Lösung in der Atomfrage.
ÖVP-Abgeordneter Reinhold Lopatka, der das Gespräch leitete, verwies auf die gestern von EU-Außenkommissarin
Federica Mogherini formulierte eigenständige europäische Position und betonte, Österreich werde
versuchen, im Gleichklang mit seinen Partnern in der Europäischen Union vorzugehen. Was die bilateralen Beziehungen
betrifft, erinnerte er ebenso wie Khamkani an die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen den beiden Ländern
vor 160 Jahren. Kritische Worte fand Lopatka angesichts der Vollstreckung von Todesurteilen im Iran.
Für einen Dialog und eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe sprach sich SPÖ-Abgeordnete Nurten Yilmaz
aus, die überdies die Brückenfunktion Österreichs betonte. Carmen Jeitler-Cincelli (ÖVP) wiederum
bekräftigte das Interesse Österreichs an sicheren und stabilen internationalen Handelsbeziehungen mit
dem Iran.
Im Vorfeld des heutigen Gesprächs wurden die Gäste auch vom Vizepräsidenten des Bundesrats, Magnus
Brunner (ÖVP), empfangen. Bereits gestern war die Delegation mit Abgeordneten aus dem Kreis der bilateralen
parlamentarischen Freundschaftsgruppe unter Leitung ihres Vorsitzenden Wolfgang Gerstl (ÖVP) zusammengetroffen.
Auch hier bekannten sich beide Seiten zu Dialog und Austausch, wobei Gerstl das Interesse Österreichs an der
Aufrechterhaltung des Atomabkommens bekräftigte. Einer Meinung mit den Abgeordneten Markus Tschank (FPÖ),
Robert Laimer (SPÖ) und Douglas Hoyos-Trauttmansdorff (NEOS) war der Obmann der Freundschaftsgruppe in der
Verurteilung von protektionistischen Maßnahmen. Nur Offenheit gegenüber kulturellem und wirtschaftlichem
Austausch könne Frieden langfristig sichern, unterstrich Gerstl.
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