Der Bundespräsident fordert in seiner Rede beim "Nelson-Mandela-Peace-Summit"
Verteidigung der Menschenrechte; Hauptthemen der Gespräche: Wirtschaftliche Kooperation mit Afrika, Klimaschutz
und „globale Friedenspolitik"
New York/Wien (apa/prk) - Einen Appell zur Verteidigung der Menschenrechte hat Bundespräsident Alexander
Van der Bellen am 24. September zum Auftakt seines Besuchs bei der UNO-Vollversammlung in New York lanciert. Am
Rande des Gipfeltreffens am Hauptsitz der Vereinten Nationen betonte der Bundespräsident beim "Nelson-Mandela-Peace-Summit",
dass die Menschenrechte wieder "unter Druck" geraten seien und es gehe dabei um "unsere Rechte,
die wir erhalten und verteidigen müssen."
Der Bundespräsident würdigte das Werk Mandelas. Der frühere Anti-Apartheids-Aktivist und spätere
Präsident Südafrikas habe sein Leben lang nach dem globalen Frieden gestrebt. Dass die Apartheid in Südafrika
letztlich gefallen sei, sei auch ein Meilenstein im Bemühen gewesen, "allen Menschen auf der Welt gleiche
Rechte zu gewähren."
Alexander Van der Bellen wollte das Treffen zu Ehren Mandelas, der heuer 100 Jahre alt geworden wäre, auch
dazu nutzen, mit mehreren Amtskollegen aus afrikanischen Ländern zu sprechen. Die wirtschaftliche Kooperation
mit Afrika ist neben den Themenbereichen "Klimaschutz" sowie "globale Friedenspolitik" ein
Hauptanliegen des Bundespräsidenten während der UNO-Vollversammlung in New York. Die EU müsse vor
allem im ökonomischen Bereich eine stärkere Zusammenarbeit mit Afrika anstreben, sagte Van der Bellen
am Sonntagabend gegenüber Journalisten. "Afrika ist bisher mit seinem wirtschaftlichen Potenzial zu wenig
wahrgenommen worden." Auf dem Programm - zum Teil gemeinsam mit Bundeskanzler Sebastian Kurz - stehen unter
anderem Beratungen mit den Präsidenten Gambias (Adama Barrow), Ghanas (Nana Addo Dankwa Akufo-Addo) und Ruandas
(Paul Kagame).
Am Nachmittag wird Alexander Van der Bellen das Metropolitan Museum besuchen. Als Guide wird dessen neuer Direktor
Max Hollein fungieren, der das "Met" seit August leitet. Der 1969 in Wien geborene Österreicher,
der zuvor an den Fine Arts Museen in San Francisco und auch viele Jahre in Frankfurt war, ist seit August Direktor
des Metropolitan Museums, das rund 7,4 Millionen Besucher pro Jahr zählt. Sein Vorgänger, der Brite Thomas
Campbell, war im vergangenen Jahr unter Druck gegangen, er hatte ein Millionendefizit hinterlassen.
Die Ausstellung, die erste große Delacroix-Retrospektive in den USA, war lange vor Holleins Amtsantritt entwickelt
worden. "Das ist nicht mein Verdienst, sondern der Verdienst der Menschen, die da seit Jahren dran arbeiten",
sagte der Direktor Mitte September anlässlich der Eröffnung. Der französische Maler der Romantik
sei eine "definierende Figur der europäischen Kunst des 19. Jahrhunderts" gewesen. "Er zeigt
die menschliche Natur in all ihrer Komplexität." Die Schau "Delacroix" soll noch bis zum 6.
Jänner für Besucher zugänglich sein.
Am Abend nahm der Bundespräsident gemeinsam mit seiner Frau Doris Schmidauer an einem Empfang von Präsident
Donald Trump teil. Dieser wird am 25. September seine Rede vor der Vollversammlung halten und am 26. September
eine Sitzung des Sicherheitsrats leiten.
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