Start-up mit musikalischem Feuerwerk – Größtes Projekt für die länderübergreifende
Pflege, Förderung und Weiterentwicklung des Burgenlandkroatischen in Europa, initiiert und gegründet
von Diözesan- und Europabischof Ägidius J. Zsifkovics
Eisenstadt (martinus) – Mit einem musikalischen Feuerwerk erfolgte der Startschuss für die "Internationale
Vereinigung der Burgenlandkroaten – Hrvat S.A.M. (Slovacka-Austrija-Madarska = Slowakei-Österreich-Ungarn)"
am 6. Oktober auf Schloss Esterházy: Zur Gründung des internationalen, von Diözesan- und Europabischof
Ägidius J. Zsifkovics initiierten und gegründeten Projekts gab der rund 150-köpfige Chor "Pax
et Bonum" mit burgenlandkroatischen SängerInnen aus Österreich, Ungarn und der Slowakei ein vielumjubeltes
Konzert im Haydn-Saal des Schlosses. ORF-Star und Burgenlandkroatin Barbara Karlich wurde im Rahmen der Konstituierenden
Gründungssitzung zur Präsidentin der Internationalen Vereinigung der Burgenlandkroaten gewählt.
Zahlreiche prominente Gäste
Unter den zahlreichen prominenten Gästen waren u.a. die kroatische Kulturministerin und Violinvirtuosin
Nina Obuljen Koržinek in direkter Vertretung des kroatischen Premierministers Andrej Plenkovic, der kroatische
Staatssekretär Zvonko Milas, die kroatische Abgeordnete im Europaparlament, Marijana Petir, die kroatische
Botschafterin in Wien, Vesna Cvjetkovic, die Bischöfe János Székely (Szombathely) und Petar
Palic (Hvar), Erzbischof Ján Orosch von Trnava, der Eisenstädter Altbischof Paul Iby, Burgenlands Landesrat
Hans Peter Doskozil und der Provinzial der Franziskanerprovinz Bosna Srebrena (Sarajewo), Fra Jozo Marincic.
Umjubeltes Konzert
Unter Chorleiter Ivo Šeparovic gab der rund 150-köpfige burgenlandkroatische Chor "Pax et Bonum"
ein umjubeltes Konzert, das mit der Hymne der burgenländischen Kroaten musikalisch eingeläutet wurde.
Bevor die Chorvereinigung ihre musikalischen Fähigkeiten eindrucksvoll unter Beweis stellte, blies ein Ensemble
des Haydn-Konservatoriums die Festfanfare, erfolgten die internationalen Begrüßungsworte sowie die Eröffnung
durch Kulturlandesrat Hans Peter Doskozil. Der kroatische Staatssekretär Milas und die kroatische Kulturministerin
Koržinek beglückwünschten das internationale Projekt Hrvat S.A.M. und bekundeten ihre Unterstützung
für die Internationale Vereinigung der Burgenlandkroaten. Ein stimmgewaltiger Diözesan- und Europabischof
Ägidius Zsifkovics gab schließlich das bekannte Lied "Neka cijeli ovaj svijet" ("Möge
diese ganze Welt") aus dem kroatischen Musical "Jalta, Jalta" zum Besten.
Barbara Karlich: Engagierte Stimme für die Burgenlandkroaten
Die renommierte ORF-Moderatorin zeigte sich begeistert von dem Grundgedanken der Internationalen Vereinigung
der Burgenlandkroaten, "unter dem gemeinsamen europäischen Dach die burgenlandkroatische Identität
länderübergreifend weiterzuentwickeln und einen aktiven Beitrag leisten zu können zu einem Europa,
in dem nicht Zäune, Mauern und identitäre Nischen dominieren, sondern die Überzeugungskraft starker
kultureller Identität", wie es in der Präambel des am Samstag neugegründeten Vereins heißt.
Barbara Karlich, die in Trausdorf aufgewachsen ist und der Volksgruppe der Burgenlandkroaten angehört, zählt
zu den bekanntesten TV-Persönlichkeiten des Landes. Sie spricht fließend Kroatisch, Englisch, Italienisch
und Französisch, hat an der Universität Wien Publizistik, Psychologie und Theaterwissenschaften studiert
sowie einen Hochschullehrgang für Öffentlichkeitsarbeit abgeschlossen. Barbara Karlich, die mehrfach
zur beliebtesten Talk- und Showmasterin Österreichs gewählt wurde und neben ihrer Fernseharbeit auch
Akzente in der Theaterlandschaft des Burgenlandes setzt, engagiert sich seit vielen Jahren für die Rechte
und Kultur der Burgenlandkroatinnen und Burgenlandkroaten.
Internationale Dimension von Hrvat S.A.M. - Auch Außenministerin Karin Kneissl gratuliert und feiert mit
Entsprechend der internationalen Dimensionierung und Ausrichtung der Vereinigung wird Hrvat S.A.M. von burgenlandkroatischen
Persönlichkeiten aus Österreich, der Slowakei und Ungarn getragen. Die Internationale Vereinigung der
Burgenlandkroaten steht nicht in Konkurrenz zu bestehenden burgenlandkroatischen (Kultur-)Vereinen in den einzelnen
Ländern, sondern ist aufgrund ihrer europäischen, länderübergreifenden Dimensionierung, Konzeption
und Ausrichtung ein gänzlich neues, in dieser Form noch nie dagewesenes Projekt. Als Protektor der Internationalen
Vereinigung der Burgenlandkroaten fungiert Bischof Zsifkovics. Die Ehrenmitgliedschaft der Vereinigung tragen unter
anderem die Diözesen Szombathely und Györ sowie die Erzdiözese Bratislava in ihrer pastoralen Sorge
für die Volksgruppe. Zur Festgesellschaft gesellte sich zu späterer Stunde auch Außenministerin
Karin Kneissl, die Bischof Zsifkovics zu seinem europäischen Engagement gratulierte und der neuen Vereinigung
alles Gute wünschte.
Im Haus Europa auf christlich-humanistischem Fundament
Für die Förderung und Weiterentwicklung der burgenlandkroatischen Identität, Kultur und Sprache
als die zentrale Zielsetzung von Hrvat S.A.M. brauche es "eine lebendige Beziehung zur alten Heimat Kroatien
sowie zur größeren, noch älteren Heimat Europa mit ihren christlich-humanistischen Wurzeln",
wie die Internationale Vereinigung der Burgenlandkroaten in ihrer konstituierenden Sitzung mit der Verabschiedung
ihrer Präambel deutlich gemacht hat. Dabei werden vor allem die christlichen und die karitativen Dimensionen
der burgenlandkroatischen Identität hervorgehoben. Gemeinsame grenzüberschreitende Treffen, Wallfahrten,
Konzerte, kulturelle Begegnungsräume, aber auch karitative, sportliche und wissenschaftliche Veranstaltungen
sollen von Hrvat S.A.M. organisiert werden.
Zsifkovics: Minderheiten für Europas Vielfalt unverzichtbar
Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics, zugleich Europabischof in der Österreichischen Bischofskonferenz:
"Wir alle müssen anerkennen, dass Minderheiten ein unverzichtbarer Beitrag zu Europas Vielfalt und kulturellem
Reichtum sind. Das kann unserem Kontinent in Zeiten wieder erstarkender Nationalismen helfen, seine eigene Identitätskrise,
die eine Folge des Vergessens der christlich-humanistischen Wurzeln ist, zu überwinden", so Bischof Zsifkovics,
Initiator und Gründer der neuen Internationalen Vereinigung.
Bischof: Solo beim Konzert und Warnung vor Nationalismus
Dass der Burgenlandkroate Ägidius J. Zsifkovics eine engagierte Stimme für die Rechte und Kultur der
burgenlandkroatischen Minderheit in Europa ist, stellte er auch mit einem begeistert aufgenommenen Solo – er sang
das Lied "Neka cijeli ovaj svijet" aus dem kroatischen Musical "Jalta, Jalta" – im Rahmen des
Chorkonzerts von "Pax et Bonum" im Haydn-Saal von Schloss Esterházy unter Beweis. Der Bischof
sprach sich vehement gegen "eine Einteilung Europas in homogene, geschlossene Nationalstaaten aus, weil dies
sowohl praktisch unmöglich als auch mit dem Wesen Europas unvereinbar ist. Die Burgenlandkroaten sind ein
lebender Beweis dafür, wie bereichernd und wichtig Minderheiten und eine gelebte Pluralität für
die Gesamtgesellschaft sind", betonte der Bischof im Rahmen des Gründungsaktes von Hrvat S.A.M.
Hrvat S.A.M. soll Grenzen den Stachel des Trennenden ziehen
"Europa", so Diözesan- und Europabischof Zsifkovics weiter, "braucht keinen europäischen
Einheitsmenschen, sondern starke Identitäten. Erst ein europäischer Geist kann begreifen, dass Minderheiten
aufgrund ihrer Herkunft, Geschichte und Identität eine Bereicherung so vieler europäischer Staaten darstellen."
Gerade durch das gemeinsame Wirken auf der Grundlage eines gemeinsamen christlichen Geistes könne den "alten,
oftmals willkürlich gezogenen Grenzen in Europa ihr mitunter faktischer Unrechtscharakter genommen werden.
Denn durch unser grenzüberschreitendes Tun und Miteinander wird den Grenzen der Stachel des Trennenden gezogen",
zeigte sich Bischof Zsifkovics überzeugt.
|