Gesundheitsreferentenkonferenz in Bad Tatzmannsdorf: Konsens bei Aufwertung von Pflegeberufen,
Dissens bei Krankenkassen-Reform
Bad Tatzmannsdorf/Eisenstadt (blms) - In Bad Tatzmannsdorf ging am 5. Oktober die zweitägige Konferenz
der Gesundheitsreferenten der Bundesländer und Gesundheitsexperten der Länder zu Ende. Diskutiert wurden
so wichtige Themen wie die Zukunft der Pflege und der Pflegeberufe, die vom Bund forcierte Reform der Krankenversicherungsanstalten
sowie Verbesserungen des Gesundheitsangebotes für die Menschen. So soll die telefonische Gesundheitsberatung
,teweb 1450‘ bis Anfang 2019 österreichweit ausgerollt werden. „Alle neun Länder und der Bund sind sich
darüber einig, die telefonische Gesundheitsberatung, die derzeit in den drei Pilotregionen Wien, Vorarlberg
sowie Niederösterreich im Verbund mit dem Burgenland erfolgreich läuft, auf ganz Österreich auszudehnen.
Menschen mit Beschwerden bekommen über dieses Gesundheitstelefon rasch Hilfe und werden, wenn es notwendig
ist, an die kompetente Stelle weitergeleitet. Das ist auch ein Beitrag zur Entlastung der Spitäler und Ambulanzen“,
so Gesundheitslandesrat Norbert Darabos. Einigkeit herrscht zwischen den Bundesländern und dem Bund über
die Notwendigkeit einer Aufwertung der Pflegeberufe. Diskussionsbedarf besteht weiterhin bei der vom Bund forcierten
Reform der Krankenkassen. Im Pflegebereich ist eine Kampagne zur Aufwertung des Images von Pflegeberufen so wie
die Evaluierung neuer Pflegeberufe geplant.
„Dass es bei der Reform der Krankenkassen unterschiedliche Standpunkte gibt, ist bekannt. Der Dissens ist nicht
überwunden. Diese Diskussion wird man auf politischer Ebene weiterführen müssen und wird vielleicht
sogar erst vor Gericht geklärt. Bundesministerin Beate Hartinger-Klein hat aber Gespräche mit allen Ländern
– noch vor einem Gesetzesbeschluss“, so Darabos. Großen Gesprächsbedarf ortet auch die Kärntner
Gesundheitslandesrätin Dr. Beate Prettner. So sei weiterhin nicht schlüssig und nicht nachvollziehbar,
wie die von der Regierung angekündigten Einsparungen erreicht werden sollen, so Prettner. Offen sei auch,
wie die Zielvorgaben der Länder über eine zentrale Bundesstelle geregelt sollen.
Einigkeit herrscht darüber, dass die Pflegeberufe aufgewertet werden und neue Pflegeberufe – wie zum Beispiel
den Beruf der Pflegefachassistentin – geschaffen werden sollen. Auch die Einführung eines Stipendiensystems
steht zur Diskussion. „Wir müssen uns ansehen, welche Berufe hier infrage kommen. Entscheidend ist, dass die
hochwertige qualitative Pflege sichergestellt ist. Maßnahmen bei den Pflegeberufen zu setzen sei unabdingbar,
so Darabos: „Wir sehen, dass in einigen Bundesländern die Anmeldungen in den Gesundheitsschulen zurückgehen.
Das ist ein Alarmzeichen. Gleichzeitig nimmt die Zahl der zu Pflegenden stetig zu.“ Neben einer Evaluierung der
Pflegeberufe ist auch eine das Image der Pflegeberufe aufwerten. „Wir müssen jungen Menschen Pflegeberufe
näherbringen, sie müssen eine attraktive Berufswahl sein“, so Prettner.
|