Am 4. November um 15:00 Uhr wird Abt Phillipp Helm von Bischof Wilhelm Krautwaschl benediziert.
Graz (diözese) - Am 24. September 2018 wählten die 15 Mönche des Stiftes Rein unter dem Vorsitz
von Abtpräses Maximilian Heim P. Philipp Helm zu ihrem 58. Abt. Am 4. November wird Abt Philipp in der Basilika
Rein von Bischof Wilhelm Krautwaschl feierlich gesegnet. Die Predigt wird Bischof emeritus Egon Kapellari halten.
Die Abtbenediktion, im umgänglichen Sprachgebrauch oft „Abtweihe“ genannt, ist der Bischofsweihe liturgisch
nicht unähnlich, es handelt sich aber nicht um eine Konsekration (Weihe), sondern um eine Benediktion (Segnung).
Im Unterschied zur Bischofsweihe fehlen die Handauflegung, das Weihegebet und die Salbung mit den heiligen Ölen.
Bei der Abtbenediktion werden dem Abt die Ordensregeln und seine Insignien (Amtszeichen) Stab, Mitra und Ring überreicht.
Das Pektorale (Brustkreuz) wie das Pileolus (runde Kopfbedeckung) wurde ihm bereits nach der Abtwahl überreicht.
Auch wenn ein Abt diese Pontifikalien (bischöfliche Amtszeichen – Brustkreuz, Ring, Stab und Mitra) als Zeichen
der Unabhängigkeit eines Klosters trägt, ist er einem Bischof nicht gleichgestellt.
Abt Philipp Helm
Abt Philipp Helm (geb. 1971) wuchs in Peggau, nördlich von Graz, einer Pfarre (Deutschfeistritz) des Stiftes
Rein auf. Er besuchte nach der Volksschule das Gymnasium im Stift Rein und trat nach der Matura in das Noviziat
ein. Nach der Ablegung der zeitlichen Gelübde 1990 begann Helm sein Theologiestudium im internationalen Priesterseminar
Canisianum in Innsbruck. Die ewige Profeß legte er 1993 ab und wurde nach Beendigung der Studien der Fachtheologie
und der Selbständigen Religionspädagogik am 29. Juni 1996 im Stift Rein zum Priester geweiht. Danach
war er in vielen Reiner Pfarren (Rein, Stübing, Gratwein, Maria Straßengel) als Kaplan, Provisor und
Moderator tätig. Seit 2006 ist Abt Philipp Helm Pfarrer von Rein und Expositus von Maria Straßengel,
seit 2013 Pfarrer von Rein sowie Moderator des Pfarrverbandes Rein – Gratwein – Maria Straßengel. Daneben
unterrichtete er u.a. am BG Rein sowie an den Volkschulen der genannten Pfarren. Als Kurat betreute er die Freiw.
Feuerwehren Großstübing und Judendorf-Straßengel sowie die Pfadfindergilde St. Georg zu Graz,
zuletzt wurde er zum Militärkaplan der Reserve ernannt.
Als Leitspruch wählte Abt Philipp ein Zitat seines Namenspatrons des Hl. Philipp Neri: „constans in bonum“,
Beharrlich im Guten, wobei der Heilige ergänzend hinzufügt, in sancta hilaritate – in heiliger Fröhlichkeit!
Ältestes durchgehend bestehendes Zisterzienserstift
Das Zisterzienserstift Rein (lat.: runa) wurde 1129 gegründet. Es ist das älteste Zisterzienserkloster
der Welt, das ohne Unterbrechung aktives Kloster ist. Noch zu Lebzeiten des heiligen Bernhard erfolgte seine Stiftung
durch Markgraf Leopold I. von Steyr. Es war die 38. Gründung der Zisterzienser. Die ersten Mönche kamen
aus Ebrach in Franken. Reiner Mönche gründeten vier Tochterklöster: 1138 Sittich in Slowenien, 1146
Wilhering bei Linz, 1444 das Neukloster in Wiener Neustadt und 1620 Schlierbach in Oberösterreich. Bei den
jüngsten Renovierungsarbeiten wurden wunderbare Funde aus der Gotik, Romanik und Römerzeit gemacht. Zum
Stift Rein gehören heute 13 Pfarren.
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