20 Jahre Kärntner Verwaltungsakademie

 

erstellt am
05. 10. 18
13:00 MEZ

LH Kaiser: Bildungsarbeit hat auch mit Emanzipation zu tun - Wer aufhört zu lernen ist alt - Direktor Ortner: Kärntner Verwaltungsakademie hat mit Menschen und Vielfalt zu tun - Unser Job ist der Dienst an den Bürgern
Klagenfurt (lpd) - Die Kärntner Verwaltungsakademie (KVAK) feierte am 5. Oktober im Klagenfurter Konzerthaus ihr 20-Jahr-Jubiläum. Rund 200 Gäste folgten der Einladung von Verwaltungsakademie-Direktor Heinz Ortner und seinem Team. Seitens des Regierungskollegiums stellten sich Landeshauptmann Peter Kaiser und Landesrat Daniel Fellner als Gratulanten ein.

In seiner Festrede dankte der Landeshauptmann den früheren Direktor Simon Korenjak für seine Aufbauarbeit. „Korenjak hat in seinem Interview einen eindrucksvollen Einblick in die Aufbauarbeit der ersten 17 Jahre der Verwaltungsakademie, seine Arbeit am Landesrecht und über die Änderungen in der Fortbildungsarbeit gegeben“, hob er hervor. Ortner und sein Team bat er, für die Weiterbildung der öffentlichen Bediensteten künftig unbescheiden, aktiv und mit voller Energie weiterzumachen um weiterhin Up to Date zu sein.

Kaiser verhehlte nicht, dass er sich einige Vorwörter der Ausbildungsprogramme angeschaut habe. Dabei habe ihm das Zitat von Henry Ford „Wer aufhört zu lernen, ist alt. Er mag zwanzig oder achtzig Jahre sein“, besonders gut gefallen habe. „Genau darum geht es. Nie aufhören besser zu werden, nie aufhören zu lernen, weil wir sonst aufhören gut zu sein. Die geistige Arbeit wie auch die serviceorientierte Arbeit der Verwaltungsakademie erfordert dieses lebenslange Lernen“, hob er den Stellenwert der Bildungsarbeit hervor.

Für den Landeshauptmann hat Bildungsarbeit auch mit Emanzipation zu tun. „Sie muss partizipativ und disruptiv sein, soll Glaubenssätze erschüttern und auch unbequeme Fragen stellen und letztendlich sollte sie dann noch die passenden Antworten liefern“, stellte er fest. Daher sei es auch wichtig, dass alle Verantwortungsträger, immer einen Schritt nach vorne gehen und das eigene Tun hinterfragen.

Eine Lanze brach der Landeshauptmann auch für das neue Leitbild Kärntens als Wirtschafts-, Industrie- und Tourismusland. „Kärnten kann es sich nicht leisten, stehenzubleiben. Wir haben eine 1,6 Milliardeninvestition von Infineon in Villach, wo 400 neue Arbeitsplätze entstehen. Wir stehen vor großen Herausforderungen, im Arbeits-, Bildungs- und Wohnbereich. Der öffentliche Dienst im Land und den Gemeinden muss ein starker und professioneller Partner sein und mit diesem Tempo mithalten. Mit bestens ausgebildeten und motivierten Mitarbeitern wird das auch gelingen“, fand er klare Worte.

Ortner und seinem Team wünschte er, dass die Erfolgstory der letzten 20 Jahre weitergehen möge. „Mit Sachkompetenz, Professionalität, viel Engagement, Schwung und positiver Überraschung wird es euch in den nächsten 20 Jahren gelingen“, lautet sein Zukunftsauftrag.

Ortner präsentierte die Verwaltungsakademie mit markanten Schlagworten und Metaphern: „Wir präsentieren uns heute so wie wir sind. Wir sind in vielen Bereichen auf der Höhe der Zeit, also Up to Date. Wir sind verlässlich, weil wir den Bildungsbedarf decken, nichts verschlafen und trotzdem immer wissen, dass wir mit Steuergeld arbeiten. Und wir sind selbstbewusst, ein guter Partner für den öffentlichen Dienst im Land und in den Gemeinden und möchten weiterhin etwas besonders bleiben und ein klares Profil haben. Unser Job ist der Dienst an den Bürgern.“

Prognosen über die Arbeit der Verwaltungsakademie in den nächsten zehn bis 20 Jahren sind für Ortner schwierig. „Bildungsarbeit ist für mich wie ein Scheinwerfer, der für das fahrende Auto Verwaltung ein wenig den Weg ausleuchten soll. Trotzdem bleiben viele Teile der Strecke im Dunkeln. Und dennoch ist es unsere Aufgabe, immer wieder darüber nachzudenken und auch selbstkritisch zu bleiben“, stellte er fest. Oberste Priorität für die zukünftige, weitere Arbeit sei die Sicherstellung des höchsten fachlichen Niveaus bzw. die fachliche Weiterentwicklung, die jedoch ohne die persönliche Weiterentwicklung wertlos sei. Wichtig werde es auch sein, die Führung immer neu zu denken, denn der Druck steige. Unverzichtbar sei auch die professionelle und wertschätzende Kommunikation Schmiermittel für die Bediensteten untereinander, mit ihren Chefs, der Politik und den Bürgern.

Ortners Vorgänger als Verwaltungsakademie-Direktor, Simon Korenjak, leitete 17 Jahre die Verwaltungsakademie. Er hob als Meilensteine bzw. persönliche Highlights seiner Amtszeit, die Arbeit am Landesrecht, die Einführung des elektronischen Bildungspasses (2008), die Verleihung des Speyerer Qualitätspreises im Jahr 2005 für das Electronic Government und die jährlichen Leitveranstaltungen, die mittlerweile eine der wichtigsten Visitenkarten der KVAK geworden sind, hervor. Sein Wunsch für die Zukunft der Verwaltungsakademie lautete: „Die Zukunft wird dann gut, wenn man sie selbst gestaltet.“

Seitens des Städte- und Gemeindebundes überbrachten Klagenfurts Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz und Gemeindebund-Vizepräsident, Finkensteins Bürgermeister Christian Poglitsch ,Grußworte. Beide betonten, dass die Mitarbeiter der Städte und Gemeinden die Weiterbildungen und Schulungen der Verwaltungsakademie gerne in Anspruch nehmen würden.

Dem Festakt wohnten unter anderem bei: die Landtagspräsidenten Reinhart Rohr und Jakob Strauß, Klubobmann Gernot Darmann, Landesamtsdirektor Dieter Platzer und sein Stellvertreter Markus Matschek und Landesamtsdirektor a. D. Reinhard Sladko, Rechnungshofpräsident Günther Bauer, Landesverwaltungsgerichts-Präsident Armin Ragoßnig, Bildungsdirektor Robert Klinglmair… Moderiert hat die deutsche Poetry Slammerin Dominique Macri. Von ihr gab es einen poetischen Rückblick auf 20 Jahre Kärntner Verwaltungsakademie.

 

 

 

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