WIFO-Prognose für 2018 und 2019

 

erstellt am
05. 10. 18
13:00 MEZ

Abflauende internationale Konjunktur nach kräftigem Wachstum 2018
Wien (wifo) - Die vorlaufenden Indikatoren weisen bis Jahresende noch auf eine gute Konjunktur in Österreich hin. Das Wirtschaftswachstum erhöht sich heuer auf 3%. Währungskrisen in den Schwellenländern, die unklare handelspolitische Ausrichtung der USA und Unsicherheiten im Zuge des Brexit belasten zunehmend den internationalen Handel und damit die Konjunktur in exportorientierten Ländern. Dies wird auch in Österreich das Wachstum dämpfen, für 2019 wird eine Rate von nur mehr 2% prognostiziert.

Das Wachstum der Wirtschaftsleistung beschleunigt sich heuer in Österreich weiter. Nach +2,0% 2016 und +2,6% im Vorjahr wird das BIP 2018 real um 3,0% zunehmen. Die Konjunktur zeigte sich bislang im internationalen Vergleich erstaunlich robust. In wichtigen Ländern des Euro-Raumes belastet seit Jahresbeginn die Dämpfung der Außenhandelsaktivität die Konjunktur. In Öster­reich scheint ebenfalls der Wachstumshöhepunkt überschritten, jedoch verlor die Dynamik nur wenig an Schwung. Industrieproduktion und Ausfuhr expandierten im 1. Halbjahr noch deut­lich.

Währungskrisen in einigen Schwellenländern, die handelspolitische Strategie der USA und die bisher ergebnislose Suche nach einer Regelung für den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU 2019 überschatten derzeit den Welthandel. Auch in Österreich ist deshalb 2019 mit einer Abschwächung des Exportwachstums zu rechnen. Dies wird die Investitionsbereitschaft der Un­ternehmen dämpfen. Der Konsum der privaten Haushalte wird die Konjunktur weiterhin stützen, den Nachfrageausfall im Außenhandel aber nicht voll kompensieren. In Österreich wird sich das Wirtschaftswachstum auf 2% verlangsamen.

Die Inflationsrate verharrt 2018 bei 2,1%. Dieser angesichts der kräftigen Konjunktur verhaltene Anstieg überschreitet nur geringfügig den Zielwert der EZB für den gesamten Euro-Raum (knapp unter 2%). Heuer treibt vor allem die Energieverteuerung die Verbraucherpreise in die Höhe. 2019 ist weiterhin mit einer Inflationsrate von 2,1% zu rechnen.

Der Arbeitsmarkt profitiert anhaltend von der guten Konjunktur. Die Beschäftigung wird 2018 um 88.000 Stellen (+2,5%) ausgeweitet, die Zahl der beim AMS gemeldeten Arbeitslosen ist wei­ter rückläufig (Jahresdurchschnitt 2018 -28.000). Zwar lassen die Monatswerte bereits im Som­mer ein Ende des Rückganges erkennen, jedoch ist dies auf eine Abnahme der Schulungsakti­vitäten zurückzuführen. Insgesamt hält die positive Entwicklung bis Jahresende an. 2019 wird der Stellenaufbau an Dynamik verlieren; der Rückgang der Arbeitslosigkeit wird anhalten, ob­wohl auch er etwas weniger stark als 2018 ausfallen wird. Die Arbeitslosenquote sinkt bis 2019 auf 7,3%.

 

 

 

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