Wien (blmv) - Hybride Bedrohungen in Form von Cyberangriffen, taktischen Hacks sowie Spionage gefährden
das sensible Cyber- und Informationsumfeld. Diese Angriffe haben meist ein Ziel: größtmöglichen
Schaden in verschiedenen Lebensbereichen einer Gesellschaft zu verursachen.
Cyber-Experten des Bundesheeres reagieren in Zeiten der fortschreitenden Digitalisierung und Vernetzung auf diese
sich ständig verändernden Bedrohungen. Sie sind der Dreh- und Angelpunkt des Militärs in den Bereichen
Führungsunterstützung, Informations- und Kommunikationstechnologie, Cyber-Verteidigung oder Elektronische
Kampfführung.
Das Militärische Cyber-Sicherheitszentrum
Dem Militärischen Cyber-Sicherheitszentrum obliegt die Planung und Implementierung der Cyber-Sicherheitssysteme
und -komponenten für den Schutz des Bundesheeres gegen Cyber-Angriffe. Diese Systeme werden laufend weiterentwickelt
und an aktuelle Bedrohungen angepasst. In Kombination mit Beobachtungen, Bewertungen und Maßnahmen über
Schwachstellen bei aktuellen Technologien, IT-Systemen und Komponenten des Heeres kann ein vollständiges Lagebild
zur Cyber-Sicherheit erstellt werden.
Um fortlaufend alle Info- und Kommunikationssysteme auf ihre sicherheitstechnische Eignung für den Einsatz
zu prüfen, erkennen die Experten mit Hilfe von sogenannten "Audits" Schwächen in Technologien,
Produkten, Komponenten und Systemen frühzeitig.
Die Cyber-Eingreiftruppe: Das milCERT
Für den Fall eines Angriffs müssen ausreichende technische und personelle Kapazitäten zur Erkennung,
Eindämmung und Abwehr bereitgehalten werden. Unverzichtbarer Bestandteil ist auch die Fähigkeit zur Erfassung
und Darstellung der aktuellen Cyber-Lage. Um möglichst genaue und aktuelle Informationen zu Cyber-Sicherheitsvorfällen
und aktuellen Erkenntnissen zu erhalten, steht das Zentrum im ständigen Austausch mit nationalen und internationalen
Partnern. Das milCERT ("military Computer Emergency Readiness Team") koordiniert als Teil des Zentrums
die Maßnahmen beim Auftreten von IT-Sicherheitsvorfällen und warnt vor Sicherheitslücken.
Ausbildung zu Spezialisten: Die Cyber-Range
Da hochspezialisierte Kräfte nur begrenzt verfügbar sind, ist ein entsprechendes Training der Angehörigen
der Armee erforderlich. Im Rahmen der Cyber-Range werden Übungen im Cyber-Umfeld koordiniert und Forschungsprojekte
zusammen mit wissenschaftlichen Einrichtungen erarbeitet. Dabei werden aktuelle Cyber-Sicherheitstrends analysiert
und in die Cyber-Verteidigungsverfahren des Bundesheeres eingearbeitet.
Schutz von Informationen
Zur Ergänzung der technischen und taktischen Fähigkeiten müssen Informationssicherheit, cyberspezifische
Risiken und das Zusammenwirken mit österreichischen und internationalen Partnern koordiniert werden. Das Zentrum
betreibt ein umfassendes IKT- und Cyberrisikomanagement, eingebettet in ein "Information Security Management
System" und vertritt das Bundesheer in nationalen und internationalen Zulassungsbehörden.
Elektronische Kampfführung
Als Teil der Cyber-Verteidigung ist das Zentrum auch für die Leistungen im Bereich Elektronische Kampfführung
verantwortlich. Dabei werden die technischen Grundlagen bereitgestellt, die für den Eigenschutz und bei Assistenzleistungen
für die Verteidigung fremder Systeme notwendig sind. Das Ziel ist die Gewinnung und Erhaltung der eigenen
Führungsüberlegenheit, die Auftragserfüllung im nationalen und multinationalen Verbund und die Erhöhung
der Überlebensfähigkeit der Truppe.
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