Kinderschutz: Betreuung und
 Hilfe für Kärntner Jugendliche

 

erstellt am
03. 10. 18
13:00 MEZ

LHStv.in Beate Prettner eröffnete Kinderschutztagung mit 600 Teilnehmern – Sensibilisierungsoffensive greift – Gefährdungsmeldungen verdoppelt
Klagenfurt (lpd) - „Kinderschutz ist kein Problem der ‚anderen‘ – es ist eine Herausforderung für uns alle. Der Großteil der Kärntner Kinder lebt Gott sei Dank in einem geschützten Umfeld, sprich in einer fürsorglichen Familie. Aber ein Teil von Kärntens Kindern benötigt die Unterstützung der Kinder- und Jugendhilfe. Und zwar dringend“, betonte Sozialreferentin Beate Prettner am 3. Oktober im Rahmen der Eröffnung der heurigen Kinderschutzfachtagung. Für 2018 habe sie daher die „Strategie Kinderschutz“ in einem Offensivprogramm zum Schwerpunkt der Kärntner Kinder- und Jugendhilfe erklärt.

Ziel sei es, das Hilfsnetz noch enger schnüren zu können. Denn jeder Misshandlungsfall sei einer zu viel. Wie Prettner erklärte, würde die Zahl der Gefährdungsmeldungen kontinuierlich steigen. Im Jahr 2012 waren es 937 Meldungen, 2016 kam es zu 2.078 Gefährdungsmeldungen, im Vorjahr zu 3.977. „Das ist ein gewaltiger Anstieg – eine Fast-Verdoppelung. Dieser rapide Anstieg heißt aber nicht, dass die Misshandlungsfälle per se zugenommen haben. Der Anstieg ist primär auf die gestiegene Sensibilisierung bei den Kooperationspartnern wie Lehrer, Ärzte, Kindergärten etc. zurückzuführen“, so Prettner.

Angestiegen sind auch – von 2016 auf 2017 – die „Erziehungshilfen gesamt“. Laut Referentin ist diese Erhöhung fast ausnahmslos im ambulanten Bereich angesiedelt (von 2.098 auf 2.428), während die Fremdunterbringung mit einem Plus von fünf (1.122 auf 1.127) quasi stagniert. „Im Klartext: Die Entwicklung in Richtung ‚ambulant vor stationär‘ stimmt“, informierte Prettner. „Alle Kinder und Jugendliche – und zwar ausnahmslos alle – haben das Recht auf ein gewaltfreies Leben und wir, die wir mit und für Kinder und Jugendliche arbeiten, stehen in der Verantwortung, sensibel und gut aufeinander abgestimmt genau das sicherzustellen“, appellierte die Landeshauptmannstellvertreterin. Kinderschutzverantwortung müsse in allen Berufen, Einrichtungen und Institutionen klar wahrgenommen werden.

Die Kinderschutzfachtagung widmet sich in Referaten und Workshops am Nachmittag der „Haltung und dem Rollenverständnis in der Begegnung mit Kindern, Jugendlichen, Eltern sowie KooperationspartnerInnen“. „In Summe eine gute Möglichkeit, sich ganz bewusst komplexen Fragen zu stellen und neue Sichtweisen kennenzulernen“, sagte Prettner. Wie wichtig diese Auseinandersetzung sei, zeige nicht zuletzt die erfreulich hohe Teilnehmerzahl. 600 Gäste kamen in das Congress Center Villach.

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at