Innsbruck (lk) - Wie sieht eine Landkarte aus dem 12. Jahrhundert aus? Wo genau verteidigten die Tiroler Standschützen
im Jahr 1915 die Grenzen des Landes? Welche Bezirke gab es 1854 in der Grafschaft Tirol? Antwort zu diesen Fragen
gibt das umfangreiche historische Kartenmaterial des Tiroler Landesarchivs, das nun über eine neue Webanwendung
auch online zur Verfügung steht.
„Die historischen Karten des Tiroler Landesarchivs geben einen Einblick in die Welt von gestern und verbinden gleichzeitig
Kunst mit Geschichte und Wissenschaft mit Technik“, freut sich Kulturlandesrätin Beate Palfrader über
die Sammlung.
Im Archiv befinden sich zurzeit rund 5.000 verschiedene topographische Landkarten, Straßenkarten, Länderkarten
und Stadtpläne. Das älteste Original stammt aus der Zeit um 1500. Die neueste Karte hingegen wurde im
Jahr 2006 angefertigt und zeigt das Tirol-Relief von Fritz Ebster. Highlights sind beispielweise der Aquila Tyrolensis
von Mathias Burglechner (1620), der Atlas Tyrolensis von Peter Anich (1774) oder die zweite Tiroler Landesaufnahme
(1801-1821).
Alte Karten im neuen Kleid
Das Landesarchiv hat den Onlineservice gemeinsam mit der Abteilung Geoinformation erarbeitet, die auch Geobasisdaten
des Landes wie digitale Orthofotos oder Geländemodelle der Bevölkerung zur Verfügung stellt. „Die
Webanwendung des Archivs bietet Interessierten die Möglichkeit, bequem von zu Hause aus und rund um die Uhr
das Kartenmaterial zu erforschen – sie sind auf jeden Fall mehr als einen Klick wert“, betont Raumordnungslandesrat
Johannes Tratter.
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