Leichter Anstieg der auslandskontrollierten Unternehmen in Österreich; Zahl der Auslandstöchter
bleibt konstant
Wien (statistik austria) - Zum Jahresende 2016 gab es laut Statistik Austria in Österreich rund 10.800
Unternehmen, die Teil eines ausländischen Konzerns waren. In diesen Unternehmen waren annähernd 600.000
Personen beschäftigt (+3,3% gegenüber 2015), die einen Umsatz von 246 Mrd. Euro erwirtschafteten (+3,7%).
Zur selben Zeit hatten die inländischen Unternehmen knapp 5.900 Unternehmenstöchter im Ausland. Diese
beschäftigten 1,08 Mio. Personen (+0,3%) und erreichten einen Gesamtumsatz von mehr als 380 Mrd. Euro (+7,5%).
Auslandskontrollierte Unternehmen 2016 dynamischer als restliche inländische Wirtschaft
Der Anstieg bei den auslandskontrollierten Unternehmen in Österreich lag 2016 mit +1,0% bei der Anzahl
und +3,3% bei den Beschäftigten über der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung der marktorientierten Wirtschaft
(ohne Landwirtschaft, öffentlichen Sektor, gemeinwirtschaftlichen Bereich etc.) mit +0,4% bei der Unternehmensanzahl
bzw. +1,2% bei den Beschäftigten. Auch bei den Umsatzerlösen lagen die auslandskontrollierten Unternehmen
mit +3,7% deutlich über der Gesamtsteigerungsrate von 1,5%.
Während die auslandskontrollierten Unternehmen nur 3,3% aller inländischen Unternehmen im marktwirtschaftlich
orientierten Bereich ausmachten, war jeder Fünfte Beschäftigte dieses Bereichs (20,6%) in einem auslandskontrollierten
Unternehmen tätig und mehr als jeder dritte Umsatzeuro (34,3%) wurde von einem Unternehmen mit ausländischer
Konzernmutter erwirtschaftet. Dies unterstreicht sowohl die im Schnitt überdurchschnittliche Größe
der auslandskontrollierten Unternehmen, als auch deren Konzentration in umsatzstarken Wirtschaftsbereichen wie
Handel, Grundstücks- und Wohnungswesen und Finanzdienstleistungen.
Temporäre Rückgänge bei den Umsatzerlösen vor allem der letztgenannten Branche konnten 2016
u. a. durch Umsatzsteigerungen der Unternehmen in den Bereichen Handel und Sachgütererzeugung mehr als wettgemacht
werden. Diese beiden Branchen verbuchten auch den größten Anstieg bei den Beschäftigten.
Drei Viertel (75%) der auslandskontrollierten Unternehmen wurden wie auch in den Vorjahren von Konzernzentralen
innerhalb der EU gesteuert. Mit Abstand wichtigstes Partnerland war Deutschland mit einem Anteil von 39%, danach
folgten die Schweiz mit 11%, Italien mit 6% und die USA, das Vereinigte Königreich und die Niederlande mit
jeweils knapp 5% Anteil.
Geringfügige Umschichtungen bei den Auslandstöchtern
Die Anzahl der Auslandstöchter blieb 2016, nach zwei Jahren mit leichten Rückgängen, mit +0,3%
relativ konstant. Leichte Reduktionen der Positionen in Ländern wie Ungarn, Kroatien, Slowenien und Bulgarien
(u. a. durch die Verlagerung des Ostgeschäftes der UniCredit Bank Austria zur italienischen Mutter) oder der
Schweiz hielten sich mit Akquisitionen bzw. Unternehmensneugründungen in EU-Ländern wie Deutschland und
die Niederlande, aber auch in Übersee (USA, Australien, China) die Waage.
Während die Beschäftigtenzahlen in den Auslandstöchtern dabei in Summe ebenfalls relativ konstant
blieben (Anstieg um 3.000 Jobs oder 0,3%), schlug sich die Entwicklung auf den Rohstoff- und Mineralölmärkten
bei der Entwicklung der Umsatzerlöse der Auslandsunternehmen zu Buche. Der Anstieg von 7,5% geht, ebenso wie
der Rückgang des Vorjahres von 15%, zu einem guten Teil auf diesen Bereich zurück. Aber auch die Umsätze
der Auslandstöchter in den Bereichen Metallerzeugung, Kfz- und Einzelhandel entwickelten sich 2016 in Summe
stark positiv.
Nach Destinationen bleibt Deutschland der mit Abstand bedeutendste Markt für österreichische Auslandsbeteiligungen.
13,3% der erfassten Auslandstöchter mit 10,8% der Auslandsbeschäftigten waren hier angesiedelt. Daneben
bilden nach wie vor die mittel- und osteuropäischen Länder den Schwerpunkt der österreichischen
Auslandsaktivitäten, mit der Tschechischen Republik an der Spitze (6,9% der Auslandstöchter, 9,3% der
Auslandsbeschäftigten). Danach folgten Ungarn (6,5% bzw. 7,1%), die Slowakei (4,8% bzw. 4,7%), Rumänien
(4,4% bzw. 7,7%) und Polen (4,4% bzw. 5,2%). Erst dahinter rangieren die ersten Nicht-EU-Staaten mit den USA (3,8%
der Auslandstöchter und 4,8% der Beschäftigten), China (3,3% bzw. 3,2%) und Russland (2,7% bzw. 4,2%).
Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen zu den Auslandsunternehmenseinheiten finden Sie hier >
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