Auslandsunternehmen 2016

 

erstellt am
02. 10. 18
13:00 MEZ

Leichter Anstieg der auslandskontrollierten Unternehmen in Österreich; Zahl der Auslandstöchter bleibt konstant
Wien (statistik austria) - Zum Jahresende 2016 gab es laut Statistik Austria in Österreich rund 10.800 Unternehmen, die Teil eines ausländischen Konzerns waren. In diesen Unternehmen waren annähernd 600.000 Personen beschäftigt (+3,3% gegenüber 2015), die einen Umsatz von 246 Mrd. Euro erwirtschafteten (+3,7%). Zur selben Zeit hatten die inländischen Unternehmen knapp 5.900 Unternehmenstöchter im Ausland. Diese beschäftigten 1,08 Mio. Personen (+0,3%) und erreichten einen Gesamtumsatz von mehr als 380 Mrd. Euro (+7,5%).

Auslandskontrollierte Unternehmen 2016 dynamischer als restliche inländische Wirtschaft
Der Anstieg bei den auslandskontrollierten Unternehmen in Österreich lag 2016 mit +1,0% bei der Anzahl und +3,3% bei den Beschäftigten über der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung der marktorientierten Wirtschaft (ohne Landwirtschaft, öffentlichen Sektor, gemeinwirtschaftlichen Bereich etc.) mit +0,4% bei der Unternehmensanzahl bzw. +1,2% bei den Beschäftigten. Auch bei den Umsatzerlösen lagen die auslandskontrollierten Unternehmen mit +3,7% deutlich über der Gesamtsteigerungsrate von 1,5%.

Während die auslandskontrollierten Unternehmen nur 3,3% aller inländischen Unternehmen im marktwirtschaftlich orientierten Bereich ausmachten, war jeder Fünfte Beschäftigte dieses Bereichs (20,6%) in einem auslandskontrollierten Unternehmen tätig und mehr als jeder dritte Umsatzeuro (34,3%) wurde von einem Unternehmen mit ausländischer Konzernmutter erwirtschaftet. Dies unterstreicht sowohl die im Schnitt überdurchschnittliche Größe der auslandskontrollierten Unternehmen, als auch deren Konzentration in umsatzstarken Wirtschaftsbereichen wie Handel, Grundstücks- und Wohnungswesen und Finanzdienstleistungen.

Temporäre Rückgänge bei den Umsatzerlösen vor allem der letztgenannten Branche konnten 2016 u. a. durch Umsatzsteigerungen der Unternehmen in den Bereichen Handel und Sachgütererzeugung mehr als wettgemacht werden. Diese beiden Branchen verbuchten auch den größten Anstieg bei den Beschäftigten.

Drei Viertel (75%) der auslandskontrollierten Unternehmen wurden wie auch in den Vorjahren von Konzernzentralen innerhalb der EU gesteuert. Mit Abstand wichtigstes Partnerland war Deutschland mit einem Anteil von 39%, danach folgten die Schweiz mit 11%, Italien mit 6% und die USA, das Vereinigte Königreich und die Niederlande mit jeweils knapp 5% Anteil.

Geringfügige Umschichtungen bei den Auslandstöchtern
Die Anzahl der Auslandstöchter blieb 2016, nach zwei Jahren mit leichten Rückgängen, mit +0,3% relativ konstant. Leichte Reduktionen der Positionen in Ländern wie Ungarn, Kroatien, Slowenien und Bulgarien (u. a. durch die Verlagerung des Ostgeschäftes der UniCredit Bank Austria zur italienischen Mutter) oder der Schweiz hielten sich mit Akquisitionen bzw. Unternehmensneugründungen in EU-Ländern wie Deutschland und die Niederlande, aber auch in Übersee (USA, Australien, China) die Waage.

Während die Beschäftigtenzahlen in den Auslandstöchtern dabei in Summe ebenfalls relativ konstant blieben (Anstieg um 3.000 Jobs oder 0,3%), schlug sich die Entwicklung auf den Rohstoff- und Mineralölmärkten bei der Entwicklung der Umsatzerlöse der Auslandsunternehmen zu Buche. Der Anstieg von 7,5% geht, ebenso wie der Rückgang des Vorjahres von 15%, zu einem guten Teil auf diesen Bereich zurück. Aber auch die Umsätze der Auslandstöchter in den Bereichen Metallerzeugung, Kfz- und Einzelhandel entwickelten sich 2016 in Summe stark positiv.

Nach Destinationen bleibt Deutschland der mit Abstand bedeutendste Markt für österreichische Auslandsbeteiligungen. 13,3% der erfassten Auslandstöchter mit 10,8% der Auslandsbeschäftigten waren hier angesiedelt. Daneben bilden nach wie vor die mittel- und osteuropäischen Länder den Schwerpunkt der österreichischen Auslandsaktivitäten, mit der Tschechischen Republik an der Spitze (6,9% der Auslandstöchter, 9,3% der Auslandsbeschäftigten). Danach folgten Ungarn (6,5% bzw. 7,1%), die Slowakei (4,8% bzw. 4,7%), Rumänien (4,4% bzw. 7,7%) und Polen (4,4% bzw. 5,2%). Erst dahinter rangieren die ersten Nicht-EU-Staaten mit den USA (3,8% der Auslandstöchter und 4,8% der Beschäftigten), China (3,3% bzw. 3,2%) und Russland (2,7% bzw. 4,2%).

Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen zu den Auslandsunternehmenseinheiten finden Sie hier >

 

 

 

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