Pernkopf und Eisenkopf: Grenzübergreifende Zusammenarbeit sichert Trinkwasserqualität
Eisenstadt/St. Pölten (nlk) - Die niederösterreichisch-burgenländische Grenzregion im Raum
Zillingdorf, Lichtenwörth und Neufeld bildet den Zuströmbereich zur Brunnenanlage Neufeld des Wasserleitungsverbandes
Nördliches Burgenland. Bereits seit 2016 läuft in Niederösterreich ein Projekt für ein umweltgerechtes
Düngemanagement zum Schutz des Grundwassers, das vor wenigen Monaten auch auf burgenländische Flächen
ausgeweitet wurde. Dabei zeigen sich nun gemeinsame Erfolge, die Belastung im Grundwasser ist mittlerweile um zwei
Drittel zurückgegangen. Mit aktuellen Nitrat-Messwerten in der Größenordnung zwischen 10 und 15
mg/l wird der Trinkwassergrenzwert von 50 mg/l weit unterschritten eingehalten.
Niederösterreichs LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf zieht eine positive Zwischenbilanz: „Das Projekt zeigt
Wirkung, die grenzübergreifende Zusammenarbeit sichert die Trinkwasserqualität der gesamten Region. Unsere
Bauern produzieren Lebensmittel höchster Qualität und arbeiten über Ländergrenzen zusammen
für sauberes Grundwasser als unsere wichtigste Lebensgrundlage.“
Landesrätin Astrid Eisenkopf: „Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel. Daher setzen wir grenzüberschreitende
und ressortübergreifende Maßnahmen, um die Qualität unseres Grundwassers sicher zu stellen. Es
freut mich, dass durch den Erfolg des Projektes die nachhaltige Versorgung mit sauberem und gesundem Trinkwasser
für über 200.000 Menschen gesichert ist.“
Im Rahmen des bis 2021 laufenden Projektes werden Bewirtschaftungsmaßnahmen gefördert, die speziell
auf den Grundwasserschutz ausgerichtet sind. Besonders wirkungsvoll ist die Beschränkung des Düngezeitraums
vom 1. März bis längstens 31 August jeden Jahres: Damit ist gewährleistet, dass Gülle nur dann
aufgebracht wird, wenn das Pflanzenwachstum für eine ausreichende Stickstoffaufnahme sorgt. Nach der Ernte
erfolgt eine Begrünung, um einen allenfalls im Boden noch vorhandenen Stickstoffüberschuss in den Pflanzen
zu binden. Das Projektgebiet umfasst rund 2.000 Hektar, derzeit beteiligen sich 42 landwirtschaftliche Betriebe.
Ergänzend zum Pilotprojekt Güllemanagement wurden sowohl in Niederösterreich als auch im Burgenland
Grundwasserschongebiete verordnet. Ein weiteres wichtiges grenzüberschreitendes Projekt ist der Nitratinformationsdienst,
der den Landwirten Düngeempfehlungen auf Basis von Bodenproben bietet, sodass die Düngemengen optimal
auf den Grundwasserschutz abgestimmt werden können. Schließlich läuft in der Region auch noch ein
länderübergreifendes Forschungsprojekt, bei dem Sickerwässer unter Ackerflächen analysiert
werden, um so besonders umweltgerechte Bewirtschaftungsformen entwickeln zu können.
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