LR Bernhard überreichte Preis an den Feldkircher Musiker
Bregenz (vlk) - Kulturlandesrat Christian Bernhard überreichte am 1. Oktober dem aus Feldkirch
stammenden Musiker Marcus Nigsch den mit 7.000 Euro dotierten Vorarlberger Kompositionspreis 2018. Bei dem Festakt
im Landhaus wurde Nigschs Stück „Bis Ich Ruhe in Dir“ uraufgeführt.
Der 45-jährige Feldkircher Komponist, Sänger, Musikproduzent und Songwriter hat in den vergangenen
Jahren ein erstaunlich vielfältiges Werk geschaffen. Nigsch ist als Popsänger bekannt geworden, hat dann
Harmonielehre und Kontrapunkt an der Universität Zürich und ab 2007 Komposition am Vorarlberger Landeskonservatorium
studiert. Neben Orchesterwerken hat er auch die Musik für mehrere Filme geschrieben.
LR Bernhard: „Ohne Berührungsängste“
Der Kompositionspreis wird seit 2014 alle zwei Jahre verliehen. Der Preis wird am 1. Oktober, dem Internationalen
Tag der Musik, überreicht. Die bisherigen Preisträger waren Murat Üstün (2014) und Michael
Floredo (2016). Kulturlandesrat Bernhard lobt den diesjährigen Preisträger für seine Vielseitigkeit:
„Mit Marcus Nigsch wird ein Musiker ausgezeichnet, dessen Werk keine Berührungsängste kennt.“ Auch in
der heimischen Musiklandschaft habe er bereits Spuren hinterlassen, zeigte sich Bernhard erfreut.
2016 wurde das Konzert für Fagott und Streichorchester im Montforthaus Feldkirch uraufgeführt, 2017
das vom Symphonieorchester Vorarlberg in Auftrag gegebene Konzert für Akkordeon und Orchester „LEPTIR“. Nigsch
komponierte für das Philosophicum Lech und hat die Musik zum Theaterprojekt „Am Zug“ geschrieben, das im Oktober
läuft.
Die Jury aus der erweiterten Kunstkommission attestiert dem Musiker neben der „hervorragenden handwerklichen Meisterschaft“
auch eine unglaubliche Fülle an Kreativität und Ideenreichtum. Die letzten Kompositionen, so die Begründung,
„zeigen ein sehr gutes Gespür für die Instrumentierung und bezeugen, dass sich der Komponist mit den
Spezifika der eingesetzten Soloinstrumente genauestens auseinandergesetzt hat“.
Uraufführung
Bei der Preisverleihung wurde die Komposition „Bis Ich Ruhe In Dir“ uraufgeführt. Nigsch hat das anspruchsvolle
Stück für Piano solo schon während seines Studiums 2011 geschrieben. Mit dem jungen, erfolgreichen
Vorarlberger Pianisten Aaron Pilsan hat er nun die ideale Besetzung gefunden. Das Werk bezieht sich auf den Satz
„Unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir“ aus den „Confessiones“ von Augustinus. Es zeichnet, so Nigsch,
in einer suchenden Musik, die immer wieder zu sich zurück findet, das Bild einer ruhelosen Generation: „Trotz
aller Erreichbarkeit bleiben wir ungehört, trotz Überfluss sind wir bedürftig und bei aller Mobilität
rastlos.“
Beim Festakt wurde außerdem das Stück „imàgenes vivas“ aufgeführt. In dem für das heimische
Quinteto del arco nuevo geschriebenen Werk geht es um Erinnerung und Vergessen.
Marcus Nigsch
- geboren 1972 in Altstätten/Schweiz, aufgewachsen in
Feldkirch
- 1995 erstes Album: „Wanna Make Love to You“
- 2001 ausgezeichnet mit dem Amadeus Austrian Music Award
- Studium an der Universität Zürich
- Kompositionsstudium am Vorarlberger Landeskonservatorium
bei Professor Herbert Willi
- Internationaler Kompositionspreis der Franz-Josef-Reinl-Stiftung
- 2012 Wiener Filmmusik Preis
- 2014 Fördergabe des Landes Vorarlberg
- Kompositionen für Musiktheater und Film, Orchesterwerke,
Kammermusik
- Mitglied des österreichischen Komponistenbundes, der
Europäischen Filmakademie sowie der Österreichischen Filmakademie
- verheiratet, Vater eines Sohnes, lebt in Feldkirch
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