Uraufführung zur Verleihung des Vorarlberger
 Kompositionspreises 2018 an Marcus Nigsch

 

erstellt am
02. 10. 18
13:00 MEZ

LR Bernhard überreichte Preis an den Feldkircher Musiker
Bregenz (vlk) - Kulturlandesrat Christian Bernhard überreichte am 1. Oktober dem aus Feldkirch stammenden Musiker Marcus Nigsch den mit 7.000 Euro dotierten Vorarlberger Kompositionspreis 2018. Bei dem Festakt im Landhaus wurde Nigschs Stück „Bis Ich Ruhe in Dir“ uraufgeführt.

Der 45-jährige Feldkircher Komponist, Sänger, Musikproduzent und Songwriter hat in den vergangenen Jahren ein erstaunlich vielfältiges Werk geschaffen. Nigsch ist als Popsänger bekannt geworden, hat dann Harmonielehre und Kontrapunkt an der Universität Zürich und ab 2007 Komposition am Vorarlberger Landeskonservatorium studiert. Neben Orchesterwerken hat er auch die Musik für mehrere Filme geschrieben.

LR Bernhard: „Ohne Berührungsängste“
Der Kompositionspreis wird seit 2014 alle zwei Jahre verliehen. Der Preis wird am 1. Oktober, dem Internationalen Tag der Musik, überreicht. Die bisherigen Preisträger waren Murat Üstün (2014) und Michael Floredo (2016). Kulturlandesrat Bernhard lobt den diesjährigen Preisträger für seine Vielseitigkeit: „Mit Marcus Nigsch wird ein Musiker ausgezeichnet, dessen Werk keine Berührungsängste kennt.“ Auch in der heimischen Musiklandschaft habe er bereits Spuren hinterlassen, zeigte sich Bernhard erfreut.

2016 wurde das Konzert für Fagott und Streichorchester im Montforthaus Feldkirch uraufgeführt, 2017 das vom Symphonieorchester Vorarlberg in Auftrag gegebene Konzert für Akkordeon und Orchester „LEPTIR“. Nigsch komponierte für das Philosophicum Lech und hat die Musik zum Theaterprojekt „Am Zug“ geschrieben, das im Oktober läuft.

Die Jury aus der erweiterten Kunstkommission attestiert dem Musiker neben der „hervorragenden handwerklichen Meisterschaft“ auch eine unglaubliche Fülle an Kreativität und Ideenreichtum. Die letzten Kompositionen, so die Begründung, „zeigen ein sehr gutes Gespür für die Instrumentierung und bezeugen, dass sich der Komponist mit den Spezifika der eingesetzten Soloinstrumente genauestens auseinandergesetzt hat“.

Uraufführung
Bei der Preisverleihung wurde die Komposition „Bis Ich Ruhe In Dir“ uraufgeführt. Nigsch hat das anspruchsvolle Stück für Piano solo schon während seines Studiums 2011 geschrieben. Mit dem jungen, erfolgreichen Vorarlberger Pianisten Aaron Pilsan hat er nun die ideale Besetzung gefunden. Das Werk bezieht sich auf den Satz „Unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir“ aus den „Confessiones“ von Augustinus. Es zeichnet, so Nigsch, in einer suchenden Musik, die immer wieder zu sich zurück findet, das Bild einer ruhelosen Generation: „Trotz aller Erreichbarkeit bleiben wir ungehört, trotz Überfluss sind wir bedürftig und bei aller Mobilität rastlos.“

Beim Festakt wurde außerdem das Stück „imàgenes vivas“ aufgeführt. In dem für das heimische Quinteto del arco nuevo geschriebenen Werk geht es um Erinnerung und Vergessen.

Marcus Nigsch

  • geboren 1972 in Altstätten/Schweiz, aufgewachsen in Feldkirch
  • 1995 erstes Album: „Wanna Make Love to You“
  • 2001 ausgezeichnet mit dem Amadeus Austrian Music Award
  • Studium an der Universität Zürich
  • Kompositionsstudium am Vorarlberger Landeskonservatorium bei Professor Herbert Willi
  • Internationaler Kompositionspreis der Franz-Josef-Reinl-Stiftung
  • 2012 Wiener Filmmusik Preis
  • 2014 Fördergabe des Landes Vorarlberg
  • Kompositionen für Musiktheater und Film, Orchesterwerke, Kammermusik
  • Mitglied des österreichischen Komponistenbundes, der Europäischen Filmakademie sowie der Österreichischen Filmakademie
  • verheiratet, Vater eines Sohnes, lebt in Feldkirch

 

 

 

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