Landesrätin Schöbi-Fink: Neues Instrument zur Erfassung der Sprachkompetenz wird
ab heuer landesweit an den Kindergärten eingesetzt
Bregenz (vlk) - Mit dem "Beobachtungsbogen zur Erfassung der Sprachkompetenz in Deutsch" (BESK)
wird die frühe Sprachförderung in Vorarlbergs Kindergärten ab heuer weiter intensiviert. Als Pilotprojekt
ist dieses neue Instrument zur Sprachstandfeststellung bereits ab September 2017 in den Kindergärten in Dornbirn,
Lustenau und Götzis erprobt worden. Mittlerweile sind rund 1050 Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen
in Vorarlberg entsprechend geschult, sodass der BESK und der BESK-DaZ im gerade begonnenen Kindergartenjahr landesweit
eingesetzt werden kann.
In der Pilotphase habe man wertvolle Erfahrungen gemacht, die nun bei der landesweiten Einführung einfließen,
sagte Landesrätin Barbara Schöbi-Fink bei der Präsentation am 1. Oktober, im Landhaus. "Die
Kindergartenpädagoginnen sind gut vorbereitet, um mit den Einschätzungen aus den Beobachtungen die Kinder
noch zielgerichteter und individueller zu fördern und sie bestmöglich auf den Übergang in die Schule
hinzuführen", so Schöbi-Fink.
Die Sprachstandsbeobachtung mittels BESK hat mehrere Vorteile, erläuterten Julia Moosmann und Patricia Hollersbacher
vom Fachbereich Kindergarten des Landes. Zum einen wird zwischen Kindern mit Deutsch als Erst- (BESK) oder Zweitsprache
(BESK-DaZ) unterschieden. Zum anderen beschränkt sich der BESK nicht auf eine Einschätzung im letzten
Kindergartenjahr, sondern deckt die Sprachentwicklung der Kinder während ihrer gesamten Kindergartenzeit ab.
Alle Kinder einer Kindergartengruppe werden in ihrem zweitletzten Kindergartenjahr beobachtet. Jene, die dabei
einen Förderbedarf aufweisen, werden am Ende des Kindergartenjahres erneut mit dem BESK oder dem BESK-DaZ
beobachtet (zweite Beobachtung). Im letzten Kindergartenjahr werden jene Kinder nochmals beobachtet, die bei beiden
vorherigen Beobachtungen Auffälligkeiten in ihrer Sprachkompetenz in Deutsch hatten. Die Beobachtung wird
von den dem Kind vertrauten Pädagoginnen und Pädagogen in der gewohnten Umgebung des Kindergartens –
in alltäglichen Rede- und Spielsituationen – durchgeführt. Dabei wird nicht getestet, sondern die Sprachkompetenz
des Kindes wird anhand bestimmter Kriterien – Wortschatz, zusammenhängendes Erzählen, Satzbildung usw.
– eingeschätzt.
Der BESK eröffnet Möglichkeiten, gezielt auf Entwicklungsschritte des einzelen Kindes zu reagieren und
konkrete, längerfristige Fördermaßnahmen zu setzen, erklärte Julia Moosmann. In den Volksschulen
wird die Sprachförderung aus dem Kindergarten dann mit der "Unterrichtsbegleitenden Sprachstandsbeobachtung"
fortgesetzt.
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