Energie Burgenland erprobt Wasserstoff als Energiequelle für Ökomobilität
Eisenstadt (blms) - Seit 2013 ist das Burgenland rechnerisch stromautark, aktuell wird über das Jahr
gerechnet 50 % mehr als die abgesetzte Menge an Strom erzeugt. Als Österreichs größter Windstromproduzent
trägt die Energie Burgenland maßgeblich zur Stromautarkie des Landes und zur Einsparung von Treibhausgasen
bei. Im Hinblick auf die Erreichung der Klimaziele und die Speicherung überschüssiger Energie aus erneuerbaren
Quellen ist das Thema Ökomobilität auch bei der Energie Burgenland von größter Bedeutung.
Bei einer gemeinsamen Testfahrt in einem Wasserstoffbus der ÖBB mit Umweltschutzlandesrätin Mag.a Astrid
Eisenkopf, Energie Burgenland Vorstandsdirektor Dr. Alois Ecker, den Energie Burgenland Windkraft-Geschäftsführern
Mag. Klaus Maras und Ing. Wolfgang Trimmel, MSc, und Experten wurden aktuelle Entwicklungen und Initiativen rund
um diese Antriebstechnologie vorgestellt.
„Dem Klimavertrag von Paris als Grundstein für einen neuen und ambitionierten Klimaschutz müssen dringend
Taten folgen. Die Herausforderungen zur Bewältigung des Klimawandels und eine Reduktion von Treibhausgas-Emissionen
lassen sich langfristig nur durch eine Wende in der Energiepolitik realisieren. Unser ganz klares Ziel für
das Burgenland ist deshalb die tatsächliche Energieautarkie bis 2050“, stellte Eisenkopf fest. „Wir ruhen
uns nicht auf unseren Lorbeeren als Energievorreiter aus, sondern versuchen ständig, unser Potential auszuschöpfen
und neue Lösungen zu finden – dazu gehört auch, die Windenergie optimal auszunutzen und Speichermöglichkeiten
zu erforschen. Eine der vielen derzeit erforschten und vielversprechenden Möglichkeiten ist der Wasserstoff“.
Energie Burgenland: „Sind bestens gerüstet für 2030“
Dr. Alois Ecker, Vorstandsdirektor Energie Burgenland: „Wir sind bestens gerüstet für 2030 – und
sind stolz darauf, dass im Burgenland schon 2013 die rechnerische Stromautarkie erreicht wurde. Mittlerweile erzeugen
wir bereits um fünfzig Prozent mehr Strom, als über das Jahr gerechnet im Land abgesetzt wird. Damit
haben wir eine wesentliche Voraussetzung für die Umsetzung der ambitionierten Klimaziele 2030. Wesentlich
dabei werden die Bereiche Wärme und Mobilität sein. Im Bereich des Biomasse-Heizwerkes in Neusiedl am
See der Energie Burgenland Fernwärme GmbH & Co KG soll eine Power-to-Heat (P2H) Anlage errichtet und über
eine Direktleitung zum Umspannwerk Neusiedl am See angebunden werden. Mit dieser Anlage soll, im Sinne der Sektorkopplung,
Windstrom in Fernwärme umgewandelt werden. Für den Mobilitätsbereich wird das Thema Wasserstoff
bedeutend sein.“
ÖBB will Busverkehr langfristig auf alternative Antriebe umstellen
„Wir bei Postbus wollen beim klimaschonenden Verkehr neue Wege beschreiten. Als größtes Busunternehmen
Österreichs sehen wir es auch als unsere Verantwortung einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Unser Ziel
ist es, unsere Busverkehre langfristig auf alternative Antriebe umzustellen“, betont Mag. Silvia Kaupa-Götzl,
Geschäftsführerin, ÖBB Postbus GmbH.
WasserstoffZukunft mit Air Liquide: saubere Energie und Mobilität
Die Energiewelt ist im Umbruch. Wasserstoff liefert Antworten für die Herausforderungen der sauberen Mobilität
und Energieversorgung. DI Thomas Nern, Produktmanager Wasserstoff bei Air Liquide in Österreich, hebt die
Vorteile von Wasserstoff als Energieträger hervor.“In einer Brennstoffzelle reagiert Wasserstoff mit dem Sauerstoff
der Umgebungsluft - und erzeugt dabei Energie. Dabei fällt nur Wasser als Nebenprodukt an - somit sind Brennstoffzellen-Fahrzeuge
lokal immer emissionsfrei.” “Wasserstoff hat eine hohe Energiedichte und eignet sich somit hervorragend als dauerhafter
oder kurzzeitiger Energiespeicher.” “Wasserstoff kann mit mit Strom aus Wind- und Wasserkraft produziert werden.
Insbesondere dann ist Wasserstoff das Bindeglied für eine flächendeckende Versorgung mit sauberer Energie
und für eine klimaneutrale Mobilität.”
Air Liquide ist in vielen Ländern aktiv an der Entwicklung der künftigen Wasserstoff-Infrastruktur
beteiligt. Air Liquide bringt Know-How für Erzeugung, Logistik und Anwendung ein und investiert kontinuierlich
in Forschung. Air Liquide hat weltweit bereits mehr als 100 Wasserstoff-Tankstellen gebaut. Aktuell entstehen auch
zunehmend Konzepte und Projekte für Züge, Busse und Schwerlastverkehr.
Nachhaltige Technologien mit vielfältigen Perspektiven
„Die Zukunft der Mobilität wird reichhaltiger sein als wir das heute kennen. Flüssige fossile Kraftstoffe
werden weiterhin eine Rolle spielen. Wasserstoff, Elektroantrieb und Erdgas sind dabei sicher Technologien mit
Potential und einer grünen, erneuerbaren Perspektive und das nicht nur für die Mobilität, sondern
auch für Heizung und Prozessenergie. Die dazu notwendigen Anstrengungen werden wir gemeinsam mit Industriepartnern,
Energieversorgern und der Politik sicher bewältigen“, so die Experten der OMV.
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