LH Kaiser eröffnete erfolgreiche Diskussionstagung an der Pädagogischen Hochschule
Kärnten – Forcierung der Elementarpädagogik ist ganz im Sinne von Viktor E. Frankl
Klagenfurt (lpd) - Das 11. Viktor Frankl Symposium steht unter dem Motto „Sinn und Autonomie“. Am 15. Oktober
wurde es in der Pädagogischen Hochschule Kärnten – Viktor Frankl Hochschule in Klagenfurt von Bildungsreferent
Landeshauptmann Peter Kaiser eröffnet. Die Diskussionstagung findet von 15. bis 16. Oktober an der Hochschule
statt und will mit Vorträgen sowie Workshops die Lehren des berühmten österreichischen Arztes und
Holocaust-Überlebenden Viktor E. Frankl einem breiten Publikum zugänglich machen.
„Der Name Viktor Frankl Hochschule ist für die Pädagogische Hochschule Kärnten mehr als nur eine
Beifügung – er ist so etwas wie Identität“, sagte der Landeshauptmann. Viktor E. Frankl sei eine authentische
Persönlichkeit gewesen, der trotz all seiner großen Leiden nie den Mut zum Sinn des Lebens verloren
habe. Das Land Kärnten identifiziere sich mit seiner Pädagogischen Hochschule, die sich eindeutiges zur
Forcierung der Elementarpädagogik bekenne. „Dort mit ersten Bildungsschritten zu beginnen, wo man noch sehr
viel prägen kann, ist ganz im Sinne von Viktor E. Frankl“, betonte Kaiser. Es sei außerdem sehr lobenswert,
dass sich die Hochschule neben ihren vorgeschriebenen Lehrinhalten auch philosophischen Fragestellungen widme.
Welches Menschenbild brauche unsere automatisierte und digitalisierte Gesellschaft? Soll der Mensch geistig in
die Ecke gestellt werden oder würde ein aktiv partizipierendes Menschenbild gebraucht werden, das allen Menschen
eine Chance gibt? „Es ist unverzichtbar und es freut mich sehr, dass sich die Pädagogische Hochschule Kärnten
dieser Frage nähert“, sagte der Bildungsreferent.
„Es freut mich sehr, dass ich das Symposium heute miteröffnen darf, vorallem auch weil das Motto ‚Sinn und
Autonomie‘ gut zu meiner neuen Rolle passt“, sagte Bildungsdirektor Robert Klinglmair. Mit dem Bildungsreformpaket
der Bundesregierung sei den Schulen mehr Autonomie und damit auch mehr Verantwortung übertragen worden. „Das
Franklsche Menschenbild sieht den Sinn als Motivation des menschlichen Daseins“, so Klinglmair. Die Pädagogische
Hochschule habe ein tolles Ausbildungsangebot - Empathie und Kreativität würden mitgegeben werden und
genau das werde gebraucht. „So kann gemeinsam Schulautonomie gelebt und Schule weiterentwickelt werden“, betonte
der Bildungsdirektor.
Rektorin Marlies Krainz-Dürr zeigte sich überwältigt vom großen Interesse am Symposium. „Autonomie
ist im Schulbereich ein brandaktuelles Thema und die Auseinandersetzung lohnt sich“, so die Rektorin. Viktor E.
Frankl habe an den freien Willen und damit an die Verantwortung des Menschen appelliert.
Nach der Eröffnung startete Christoph Schlick mit seinem Vortrag zum Thema „Sinnerfülltes Leben ist Leben
in Beziehung. Das autonome Ich und seine 5 LebensSinnBeziehungen“.
Unter den zahlreichen Besuchern waren auch Landtagspräsident Reinhart Rohr, Bildungsabteilungsleiterin Gerhild
Hubmann, Organisatorin Jutta Clarke und Vizerektor Walter Waldner.
Schon in jungen Jahren war für Viktor Frankl der Sinn des menschlichen Lebens ein Thema. Nach Einmarsch der
Nationalsozialisten in Österreich wurde Frankl 1942 in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert und
kam von dort in weitere drei Lager. Seine Jahre im KZ verarbeitete Frankl in seinem in 75 Sprachen übersetzten
Buch „Trotzdem Ja zum Leben sagen“. Zeit seines Lebens trat Frankl gegen die Kollektivschuld auf. Schuld könnten
Menschen nur persönlich auf sich laden. Frankl wirkte als Professor für Neurologie und Psychiatrie an
der Universität Wien, darüber hinaus bekleidete er Professuren an den Universitäten Harvard, Pittsburgh,
Dallas und San Diego. Er wurde von mehr als 200 Universitäten in allen fünf Erdteilen zu Vorträgen
eingeladen. Im Laufe seines Lebens wurden ihm in der ganzen Welt 29 Ehrendoktorate verliehen.
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