Das Klimabündnis Tirol feiert heuer sein 20-jähriges Jubiläum
Rio Negro/Innsbruck (lk) - Ebenso lange verbindet eine Partnerschaft Tiroler Gemeinden mit Menschen am Rio
Negro in Brasilien. Zwei Vertreter waren zu Gast in Tirol. Was seinen Ausgang 1993 in Frankfurt nahm, war 1998
auch in Tirol angekommen: Die Idee einer Partnerschaft zwischen europäischen Städten und Gemeinden und
Organisationen von indigenen Menschen in Brasilien. Das gemeinsame Ziel war der nachhaltige Schutz des Amazonas-Regenwaldes
und damit der Kampf gegen die globale Klimakrise. Die erfolgreiche Partnerschaft dauert bis heute an und basiert
auf regelmäßigem Austausch.
Am 12. Oktober gastierten Renato Martelli Soares und Marivelton Rodrigues Barroso in Tirol, letzterer Präsident
der FOIRN, dem Dachverband der indigenen Organisationen am Rio Negro. Bei einem Pressegespräch und im Rahmen
des Innsbruck Nature Film Festivals berichteten sie über die aktuelle Lage in Brasilien.
Größtes Regenwaldschutzgebiet
Der Anlass des Besuchs der beiden Gäste vom Rio Negro, einem Fluss im Nordosten des brasilianischen Amazonas-Gebiets,
war erfreulich: Zum einen das 25-jährige Jubiläum der Partnerschaft mit Klimabündnis-Gemeinden in
Österreich und zum anderen die weitere Ausdehnung des Regenwald-Schutzgebietes. In der Vergangenheit konnte
durch die Partnerschaft bereits eines der größten zusammenhängenden Schutzgebiete der Welt geschaffen
werden. Knapp 135.000 km² werden nachhaltig vor der Rodung bewahrt, eine Fläche so groß wie Österreich
und die Slowakei zusammen. Erst kürzlich ist wieder ein Regenwald-Gebiet in der Größe Tirols dazugekommen.
„Die Antworten auf die globale Klimakrise können wir nicht alleine geben. Das Klimabündnis unterstützt
aktiven Klimaschutz in den Gemeinden und verbindet diese Anstrengungen mit einer konkreten globalen Perspektive.
Global denken – lokal handeln.“, so die Klimabündnis-Obfrau LHStvin Ingrid Felipe.
75 Tiroler Gemeinden schützen den Amazonas
Möglich wurde dieser Erfolg durch die finanzielle und ideelle Unterstützung der Klimabündnis-Gemeinden
in Europa. In den letzten 20 Jahren haben sich auch 75 Tiroler Gemeinden dem Klimabündnis angeschlossen. Mit
Unterstützung aus Österreich konnten die Rechte der indigenen Bevölkerung gestärkt und viele
Projekte umgesetzt werden: Von mit Photovoltaik betriebenen Funkgeräten über Gemeinschaftsboote bis zur
Einführung eines indigenen Schulwesens.
Die Lage für die indigene Bevölkerung in Brasilien sei aber nach wie vor ernst, betonte Marivelton Barroso.
„Die Klimakrise ist auch bei uns spürbar. Gleichzeitig steigt der wirtschaftliche und politische Druck auf
uns indigene Völker und den Regenwald.“ Die Delegationsreise wird durch die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit
gefördert.
http://www.klimabuendnis.at/rionegro
Das Klimabündnis Tirol im Überblick
- Das größte kommunale Klimaschutznetzwerk: Über
1.700 Gemeinden aus 26 Ländern Europas
- Partnerschaft mit Brasilien seit 1993, Gründung des
Tiroler Klimabündnis-Vereins 1998
- Mitglieder Österreich: 976 Gemeinden, 1159 Betriebe,
561 Bildungseinrichtungen
- Mitglieder Tirol: 75 Gemeinden, 13 Betriebe, 25 Bildungseinrichtungen
- Projekte: Tiroler Fahrradwettbewerb, GREEN EVENTS TIROL,
DoppelPlus, Links4Soils – Bodenschutz in der Gemeinde, Europäische Mobilitätswoche & Autofreier Tag,
u.a.
- Ziele: Reduktion der Treibhausgas-Emissionen und Schutz
des Regenwaldes
http://tirol.klimabuendnis.at/
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