Wien (rk) - Am 12. Oktober hat im Rathaus der erste Wiener Sozialpartnergipfel stattgefunden. Das Ergebnis ist
ein „Digitalisierungspakt“ mit neun Punkten. Damit soll Wien in Zusammenarbeit mit Sozialpartnern und Wirtschaft
sowie Industrie zu einem internationalen „Digitalisierungs-Hotspot“ werden. Auf Einladung von Bürgermeister
Michael Ludwig nahmen am Treffen der Präsident der Wiener Wirtschaftskammer Walter Ruck, Landwirtschaftskammer-Wien
Präsident Franz Windisch, AK-Wien Präsidentin Renate Anderl, IV-Wien Präsidentin Wolfgang Hesoun
und ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian teil. Gemeinsam unterschrieben sie den Pakt.
Bürgermeister Michael Ludwig bedankte sich im Anschluss an den Gipfel bei einem Pressetermin „bei jenen, die
aktiv mitgewirkt haben“ und sprach von einem „sehr kreativen, ergebnisreichen Gespräch, das auch auf Expertenebene
weiter vertieft wird“. Die Sozialpartnerschaft sei für die Weiterentwicklung der Stadt „besonders wichtig“,
gemeinsam wolle man sich „den großen Herausforderungen, auch der Digitalisierung, stellen“. Denn Digitalisierung
betreffe alle Lebensbereiche, so der Bürgermeister.
Die Ergebnisse des „Digitalisierungspakts“ im Detail
- Die berufliche Ausbildung mit digitalen Elementen weiterentwickeln:
MitarbeiterInnen, Berufsschulen und Betriebe für die künftigen Arbeitswelten mit digitalen Kompetenzen
rüsten, sowie Ausbau der digitalen Studiensparten an den Universitäten, Fachhochschulen und HTLs. Ergänzend
ist die überbetriebliche Lehrausbildung für Wien auch weiterhin wichtiger Baustein, um jungen Menschen
eine Arbeitsmarktperspektive zu geben. Die Wiener Sozialpartner werden gemeinsam zur Abdeckung des Fachkräftebedarfs
auf betrieblicher und - wo erforderlich - auch auf überbetrieblicher Ebene gemeinsam auf zukünftige Qualifikationsanforderungen
frühzeitig reagieren.
- Laufende Aus- und Weiterbildung: Dazu gehören das Erlernen
wichtiger Grundkompetenzen, das Nachholen von Bildungsabschlüssen, die Förderung digitalorientierter
Weiterbildungsangebote auch für ältere ArbeitnehmerInnen, sowie das ständige Lernen aus bereits
bestehenden Angeboten.
- Digitale Erwachsenenbildung: Einstiegsmöglichkeiten
über niederschwellige Bildungs- und Trainingsangebote, sowie darauf aufbauende Weiterbildungsangebote rund
um digitale Kompetenzen. Dies betrifft alle Altersgruppen, um eine digitale Kluft in der Gesellschaft zu vermeiden.
- Kindergarten und Schule: Aufbau von digitaler Kompetenz,
sowie Forcierung der Entwicklung niederschwelliger digitaler Anwendungen für alle Altersstufen. Besonderes
Augenmerk soll dabei auf die Förderung von Mädchen und jungen Frauen im technisch-naturwissenschaftlichen
Bereich gerichtet werden.
- Technische Infrastruktur: Bestmögliche Rahmenbedingungen
für das Schaffen von „State of the Art - Infrastrukturen“ samt notwendiger Vorbereitungen, wie etwa die gerade
anlaufenden Testphasen für das Kommunikationsnetz 5G sowie der weitere Breitbandausbau.
- Wissenschaft, Forschung, Knowhow-Transfer: Ausbau von Grundlagen-
und angewandter Forschung, unter Schaffung von Anreizen für nationale und internationale Talente und Schärfung
der Schnittstellen zwischen innovativen Startups und der Betriebe zur Erzielung qualitativ hochwertiger Beschäftigung
und Vorantreibung von Innovationen. Die stärkere Zusammenarbeit von Wissenschaft und Betrieben soll forciert
werden - gerade auch bei der Erarbeitung von Strategien zum Einsatz künstlicher Intelligenzen (Artifical Intelligence)
im Zuge gemeinsamer Projekte der Stadt Wien mit den Wiener Sozialpartnern.
- Aufbau neuer Wertschöpfungspotentiale für unsere
Unternehmen: Enges Zusammenwirken bei der Entwicklung zukunftsorientierter digitaler „Smart-Region-Practices“ in
Zusammenarbeit zwischen Stadt, Sozialpartnern, Wirtschaft und Landwirtschaft.
- Internationale Vermarktung: Anhand konkreter Beispiele werden
Wirtschaft und Industrie bei der Vermarktung der im Zuge der Wiener Smart City Strategie entwickelten Applikationen
unterstützt.
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