Geistig kreatives Potenzial durch entsprechende Entlohnung stärken – Leistungsschutzrecht
wesentlich für Schutz geistigen Eigentums
Frankfurt/Wien (bka) - "Die Frankfurter Buchmesse ist nicht nur die bedeutendste Literaturschau der
Welt, sie ist auch ein Ort an welchem sich das gesamte Spektrum der zeitgenössischen heimischen Literaturszene
offenbart", so Bundesminister für EU, Kunst, Kultur und Medien Gernot Blümel am 10. Oktober
bei seinem Besuch der 70. Frankfurter Buchmesse. "Mehr als hundert österreichische Ausstellerinnen
und Aussteller brillieren auf der weltweiten Leistungsschau der Literatur mit gewohnter Professionalität und
Stärke. Neben der Qualität sind auch die Zahlen, die ihre Leistungen belegen, beeindruckend: Alleine
2018 sind über 2.000 neue Werke heimischer Autorinnen und Autoren im deutschsprachigen Raum erschienen."
Zentrales Thema auf der Buchmesse war u.a. die Umsetzung der Copyright Directive, die auch Bundesminister Blümel
ein besonderes Anliegen ist: "Es geht darum sicherzustellen, dass es auch in Zukunft noch heimische Identität
und europäische Inhalte im digitalen Raum gibt. Die Copyright Directive ist entscheidend um geistiges Eigentum
schützen zu können – insbesondere im digitalen Raum." Während derzeit große Online-Plattformen
Milliardengewinne mit Inhalten Dritter machen ohne dafür zu bezahlen, müsse man von diesem Ungleichgewicht
hin zu einem "Level playing field" kommen, also zu fairen Rahmenbedingungen für alle Beteiligten,
betont Blümel: "Damit wir geistig kreatives Potenzial heben können, muss es auch entsprechend entlohnt
werden. Dafür ist das Leistungsschutzrecht wesentlich! Darum wird es auch jedenfalls kommen – wenn nicht gemeinsam
auf europäischer Ebene, dann jedenfalls in Österreich." Nach der Zustimmung des Europäischen
Parlaments wurden die Trilogverhandlungen bereits aufgenommen, und in einer äußerst konstruktiven ersten
Arbeitssitzung die weiteren Schwerpunkte festgelegt. "Unser erklärtes Ziel ist es, im Laufe der österreichischen
Ratspräsidentschaft eine Einigung zu erreichen, damit die Urheberrechtslinie so rasch als möglich auf
europäischer Ebene beschlossen werden kann", so Blümel.
Print steht in einer zunehmend digitalen Welt immer wieder vor Herausforderungen. Das zeige nicht zuletzt die aktuelle
Debatte um die Rahmenbedingungen für digitalen Content am Beispiel E-Books, so Blümel: "Der intensive
Austausch mit dem Fachpublikum, wie hier auf der Frankfurter Buchmesse, ist mir ein besonderes Anliegen, um die
unterschiedlichen Perspektiven auch in den politischen Diskurs einfließen lassen zu können." Auf
europäischer Ebene wurde der mögliche Rahmen für eine Neugestaltung der Mehrwertsteuersätze
festgelegt. Dieser schafft Handlungsmöglichkeiten, mit denen wir uns auf nationaler Ebene fundiert auseinandersetzen
werden.
Dass das Buch trotz der zunehmenden Digitalisierung seinen festen Platz in unserer Gesellschaft behält, zeige,
wie wichtig es auch im 21. Jahrhundert sei, so der Minister weiter: "Im Zeitalter der Digitalisierung, geprägt
von global agierenden Unternehmen wie Amazon, kommt dem gedruckten Buch eine besondere Rolle zu. Das Buch wird
nie verschwinden sondern immer Relevanz haben, davon bin ich überzeugt. Bücher sind verschriftliche Erinnerungen,
Ideen, Interpretationen und Fakten. Damit bieten sie den Leserinnen und Lesern ein Spektrum, das vom reinen Wissenserwerb
bis zu fantastischen Gedankenwelten reicht."
Büchern, die sich an speziell an die junge Generation richten, komme außerdem zusätzliche Bedeutung
zu, so Kulturminister Blümel weiter:
"Sie sensibilisieren bereits im frühen Alter, wecken und vertiefen Interesse – ein Grundstein, der für
den weiteren Bildungsweg essenziell ist." Auch darum ist es grundlegende Aufgabe der Kulturpolitik, die Literaturszene
bestmöglich zu unterstützen: Jedes Jahr werden seitens des Bundes mehr als 15 Millionen Euro für
den Bereich Literatur ausgegeben.
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