Über 700 Unternehmer aus ganz Europa haben das Europäische Parlament in Brüssel
übernommen und ihre Forderungen für die Zukunft Europas deponiert.
Brüssel/Wien (pwk) - „Europas Unternehmer haben gezeigt, dass sie bereit sind, ihren Beitrag für
ein starkes, zukunftsfähiges Europa zu leisten. Europas Unternehmen bilden aus, beschäftigen, zahlen
Steuern und tragen damit gesellschaftliche Verantwortung. Die EU kann daher in Zukunft nur Erfolg haben, wenn sie
bereit ist, gute Rahmenbedingungen zu schaffen, wie weniger Bürokratie oder besserer Zugang zu Finanzierung.
Europas Unternehmen brauchen einen soliden Binnenmarkt, eine stabile Wirtschaft, qualifizierte Arbeitskräfte
und eine starke Union auf globaler Bühne“, betonte Christoph Leitl, Präsident der Europäischen Wirtschaftskammern
EUROCHAMBRES, am 10. Oktober beim Europäischen Parlament der Unternehmen (EPE). Das EPE hat zum fünften
Mal seit 2008 über 700 Unternehmer aus 35 europäischen Staaten, die Unternehmen aller Größen
und Sektoren vertreten, im Brüsseler EU-Parlamentsplenarsaal versammelt. Die österreichische Wirtschaft
wurde von einer 22-köpfigen Unternehmerdelegation – fast alle Unternehmerinnen angeführt von Martha Schultz,
Vizepräsidentin der WKÖ sowie Vorsitzende des Women’s Network EUROCHAMBRES - vertreten.
In Anwesenheit von hochrangigen Vertretern der europäischen Institutionen - darunter EU-Parlamentspräsident
Antonio Tajani, Brexit-Chefverhandler Michel Barnier, EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström und der Sonderberater
der österreichischen Ratspräsidentschaft Andrä Rupprechter - stimmten die Unternehmer aus ganz Europa
in drei Sitzungen über die Schwerpunkte Qualifikationen, Handel und Zukunft Europas ab: 87 Prozent der Unternehmer
befürworten eine starke EU-Handelspolitik. 99 Prozent der EPE-Teilnehmer fordern, dass die EU mehr tun muss,
um KMU zu helfen, das Potenzial von Freihandelsabkommen voll ausnutzen. Und ganze 84 Prozent denken, dass das Problem
der Qualifikationsungleichgewichte noch akuter als vor fünf Jahren ist.
„Das Thema Qualifikationen steht nicht ohne Grund ganz oben auf der Tagesordnung: Die Frage des Fachkräftemangels
wurde in der EURCHAMBRES-Konjunkturumfrage 2018 zur zweitwichtigsten Herausforderung für unsere Unternehmen
erklärt“, betonte WKÖ-Vizepräsidentin Schultz vor dem EPE. Eine Möglichkeit, sich dieser Herausforderung
zu stellen, seien arbeitsmarktorientierte Berufsbildungssysteme: „Sie schaffen es erfolgreich, den Menschen arbeitsmarktrelevante
Kompetenzen zu vermitteln. Dies wurde auch bei der diesjährigen Berufseuropameisterschaft EuroSkills im September
in Budapest unter Beweis gestellt: Mehr als 500 Teilnehmer haben herausragende Leistungen in den unterschiedlichsten
Berufen erbracht. Ich bin besonders stolz, dass das österreichische Team den zweiten Platz belegt hat.“
„Die Brexit-Verhandlungsführer müssen bis März zu einem Ergebnis kommen. Es geht nicht um hohe Politik,
sondern um Unternehmen und Arbeitsplätze. Die Uhr tickt, deshalb müssen wir effizient arbeiten, um einen
geordneten, wirtschaftsorientierten Austritt des Vereinigten Königreichs zu gewährleisten“, erklärte
Leitl nach der Rede von Brexit-Chefverhandler Barnier.
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