Aus den Sammlungen des Museums der Moderne Salzburg von 20. Oktober 2018 - 7. April 2019 Mönchsberg
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Salzburg (mdmsalzburg) - Die zehnte in Partnerschaft mit der Generali Foundation realisierte thematische
Sammlungsausstellung am Museum der Moderne Salzburg nimmt die Macht der Sprache in den Blick. Das Hauptaugen- merk
liegt auf dem Einsatz von Buchstaben, Worten und Texten in Werken von den 1960er-Jahren bis heute.
In der Sammlung des Museum der Moderne Salzburg, der Fotosammlung des Bundes und insbesondere der Sammlung Generali
Foundation findet sich eine Vielzahl von bekannten, aber auch noch nie gezeigten Werken internationaler Künstler_innen,
die die gesell- schaftsdefinierende und wirklichkeitsschaffende Rolle der Kunst erkunden. Einige dieser Werke werden
in der Ausstellung Macht der Sprache erstmals gezeigt oder können neu entdeckt werden. Grafiken, Collagen
und Publika- tionen, in denen Bild und Text aufeinandertreffen, werden in einen Zusam- menhang mit Hörstücken,
Objekten und Installationen gesetzt, in denen die Beziehung von Sprache und Kunst, Poesie und Politik, Diskriminierung
oder Genderfragen thematisiert werden. "Die Macht der Sprache zeigt sich regel- mäßig in unserem
alltäglichen Leben. Die Art der Verwendung von Sprache - von Worten, Metaphern, Dialekt u.v.m. - nimmt Einfluss
auf unser Denken und Handeln. Dass heute Lügen verbreitet als alternative Fakten gerecht- fertigt und der
eigenen Auffassung widersprechende Nachrichten als ‚Fake News' abgekanzelt werden, macht das Ausstellungsthema
besonders aktuell", erläutert Antonia Lotz, Kuratorin Sammlung Generali Foundation.
Macht der Sprache ist die mittlerweile zehnte in Partnerschaft mit der Generali Foundation realisierte thematische
Sammlungsausstellung am Museum der Moderne Salzburg. "Dies beweist eindrücklich den Erfolg der seit 2014
bestehenden und bewährten Partnerschaft mit der Generali Foundation. Ich freue mich sehr den begonnenen Weg
fortsetzen zu dürfen und danke allen Beteiligten, die zur Verwirklichung der Ausstellung bei- getragen haben",
betont Thorsten Sadowsky, Direktor des Museum der Moderne Salzburg.
Frühe Beispiele der Verknüpfung von Bild und Text sowie der Visualisierung von Sprache in der bildenden
Kunst finden sich in der Sammlung des Museum der Moderne Salzburg in der Reihe Los Proverbios von Francisco de
Goya vom Anfang des 19. Jahrhunderts, in denen de Goya sich des Gro- tesken und Fantastischen als Ausdrucksmittel
und zur Darstellung spanischer Sprichwörter bediente. Mit Un Coup de dés des Schriftstellers Stéphane
Mallarmé von 1897 ist ein frühes Werk vertreten, das umgekehrt den Text dem Bild annähert. Seine
typografischen Setzungen führen die Bedeutung des Visuellen in die Literatur ein - eine wichtige Anregung
für zahlreiche zeitgenössische Künstler_innen, wie verschiedene Werke aus der Sammlung Generali
Foundation zeigen. Anfang des 20. Jahrhunderts inten- siviert sich der Dialog zwischen Bild und Text. Sprache wird
zu einem Be- standteil der Form und zum Inhalt von Kunst. Wörter, Wortfragmente und Texte finden sich vermehrt
in Bildern und Collagen. In den Werken der konkreten Poesie der 1950er-Jahre wird Sprache zum Material, und in
der Konzeptkunst der zwei darauffolgenden Jahrzehnte, welche die Idee zur Kunst macht, ist die Sprache zentrales
Medium des künstlerischen Aus- drucks. Dieser Moment in der Kunstgeschichte stellt einen radikalen Wende-
punkt im Umgang mit Sprache dar, der bis heute nachwirkt. Dabei ist die Beschäftigung der Künstler_innen
mit Sprache mal kritisch oder formal, mal poetisch oder spielerisch.
Mit Werken von Christian Ludwig Attersee (1940 Pressburg, SK - Wien, AT), Robert Barry (1936 New York, NY, US -
Teaneck, NJ, US), Josef Bauer (1934 Wels, AT), Lothar Baumgarten (1944 Rheinsberg, DE - Berlin, DE), Konrad Bayer
(1932 - 1964 Wien, AT), Marcel Broodthaers (1924 Brüssel, BE - 1976 Köln, DE), Günter Brus (1938
Ardning, AT - Graz, AT), Theresa Hak Kyung Cha (1951 Busan, KR - 1982 New York, NY, US), Lovis Corinth (1858 Tapiau,
ehem. Ostpreußen, heute RU - 1925 Zandvoort, NL), Verena Dengler (1981 Wien, AT), Peter Downsbrough (1940
New Brunswick, NJ, US - Brüssel, BE), Heinrich Dunst (1955 Hallein, AT - Wien, AT), VALIE EXPORT (1940 Linz,
AT - Wien, AT), Rainer Ganahl (1961
Bludenz, AT - New York, NY, US), Heinz Gappmayr (1925 - 2010 Innsbruck, AT), Francisco de Goya (1746 Aragón,
ES - 1828 Bordeaux, FR), Jaros?aw Koz?owski (1945 Poznan, PL), David Lamelas (1946 Buenos Aires, AR - New York,
NY, US, und Brüssel, BE), Else Lasker-Schüler (1869 Elberfeld, heute Wuppertal, DE - 1945 Jerusalem,
IL), Stéphane Mallarmé (1842 Paris, FR - 1898 Valvins, FR), Wendelien van Oldenborgh (1962 Rotterdam,
NL), Ewa Partum (1945 Grodzisk Mazowiecki, PL - Berlin, DE), Arnulf Rainer (1929 Baden bei Wien, AT - Enzenkirchen,
AT), Gerhard Rühm (1930 Wien, AT - Wien, AT, und Köln, DE), Ashley Hans Scheirl (1956 Salzburg, AT -
Wien, AT), Klaus Scherübel (1968 Bruck an der Mur, AT - Montreal, CA), Ferdinand Schmatz (1953 Korneuburg,
AT - Wien, AT), Kurt Schwitters (1887 Hannover, DE - 1948 Kendal, GB), Dominik Steiger (1940 - 2014 Wien, AT),
Andrea van der Straeten (1953 Trier, DE - Wien, AT), Richard Teschner (1879 Karlsbad, ehem. Österreich-Ungarn,
heute CZ - 1948 Wien, AT), Ana Torfs (1963 Mortsel, BE - Brüssel, BE), Goran Trbuljak (1948 Varazdin, HR -
Zagreb, HR), Joëlle Tuerlinckx (1958 Brüssel, BE), Timm Ulrichs (1940 Berlin, DE), Ian Wallace (1943
Shoreham, GB - Vancouver, CA), Oswald Wiener (1935 Wien, AT), Heimo Zobernig (1958 Mauthen, AT - Wien, AT)
Kuratorin: Antonia Lotz, Kuratorin Sammlung Generali Foundation, mit Marijana Schneider, Kuratorische Assistentin
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