Rund 200 Unternehmensvertreter beim Danube Region Business Forum in der Wirtschaftskammer Österreich
Wien (pwk/awo) - „Als wichtigster Fluss Österreichs hatte die Donau immer eine ambivalente Bedeutung
und war gleichermaßen Bedrohung und Segen. Heute ist die Donau die Verbindung zu den Kernmärkten der
österreichischen Unternehmen. Und mit einem Wachstum von 3 bis 4 Prozent liegt der Osten des Donauraums auch
deutlich über der durchschnittlichen Wachstumsrate Westeuropas“, betonte der Vizepräsident der Wirtschaftskammer
Österreich (WKÖ), Richard Schenz, am 9. Oktober beim Danube Region Business Forum im Haus der österreichischen
Wirtschaft in Wien.
Durch die EU-Öffnung in Richtung Westbalkan und die „One belt, one road Initiative“ Chinas gewinne der Donauraum
zusätzlich an Bedeutung, betonte Schenz. Auf der anderen Seite entspricht die Infrastruktur in vielen Donauländern
längst noch nicht den Erfordernissen der Wirtschaft. Ziel des Danube Region Business Forum war es daher, einen
Überblick zu erhalten über konkret geplante Investitionsprojekte, Finanzierungsmöglichkeiten und
damit verbundene Geschäftsmöglichkeiten insbesondere auch für österreichische Unternehmen.
Am hochrangig besetzen Wirtschaftsforum nahmen neben Infrastrukturminister Norbert Hofer auch Vitaly Kindrativ,
Generaldirektor im Infrastrukturministerium der Ukraine, Antonello Ricci, Leiter des Wien-Büros der Europäischen
Investitionsbank, Zsuzsa Hargitai, Direktorin der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung,
sowie Paolo Bozzolo, Unicredit SpA Wien, teil - ebenso wie rund 200 Unternehmensvertreter aus dem In- und Ausland
sowie sämtliche österreichische Wirtschaftsdelegierte aus dem Donauraum.
Johann Sollgruber, Berater für Handel der Europäischen Kommission, wies darauf hin, dass nach dem Brexit
beinahe jeder vierte EU-Bürger im Donauraum leben werde, „die Region verdient daher verstärkte Aufmerksamkeit“.
Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund habe die EU-Kommission vorgeschlagen, „dass Bulgarien und Rumänien in
der kommenden EU-Finanzperiode 2021-2027 trotz allgemeiner Budgetknappheit mehr Fördermittel aus dem EU-Haushalt
erhalten sollen als in der laufenden“. Zudem, so Sollgruber, sei die EU gefordert, „sich auf die Ambitionen Chinas
- Stichwort neue Seidenstraße - entsprechend vorzubereiten und europäische Antworten zu finden“.
Finanzierungsmöglichkeiten für den Infrastrukturausbau, österreichische Exportchancen insbesondere
in den Bereichen Bahn, Straße, Luftfahrt und Daten/Kommunikation sowie Trends in der digitalen Transformation
waren weitere Themen, die beim Business Forum diskutiert wurden. Zudem nutzen viele die Betriebe die Möglichkeit,
individuelle B2B-Gespräche mit Unternehmensvertretern aus dem In- und Ausland zu führen.
Über 9000 österreichische Unternehmen sind aktuell mit eigenen Niederlassungen im Donauraum vertreten.
Die Aussenwirtschaft Austria der WKÖ betreut heimische Betriebe vor Ort in insgesamt 17 Büros.
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