Ende 2018 soll der neue Aktionsplan vorliegen. 45 Mrd. Euro pro Jahr bieten enormes Potential
für mehr Nachhaltigkeit in der öffentlichen Beschaffung
Wien (bmnt) - Der öffentliche Sektor und die öffentliche Beschaffung haben eine Vorbildfunktion
im Erreichen von Zielen der Nachhaltigkeit, des Klima-und Umweltschutzes. Dafür soll das volkswirtschaftlich
Potenzial der öffentlichen Beschaffung, in Österreich rund 45,2 Mrd. Euro pro Jahr, genutzt werden. Um
die Nachhaltigkeit in der öffentlichen Beschaffung zu etablieren wurde am 9. Oktober im Ministerrat die
Überarbeitung des Aktionsplans zur rot-weiß-roten nachhaltigen Beschaffung beschlossen. „Die öffentliche
Hand muss in der Beschaffung mit gutem Beispiel vorangehen und ihre Beschaffung so nachhaltig wie nur irgendwie
möglich gestalten. Die Steigerung der Energieeffizienz, durch die Berücksichtigung von klima- und energierelevanten
Kriterien oder die Beschaffung von regionalen Lebensmitteln für unsere Kantinen sind hier nur zwei Beispiele,
wo wir ansetzten möchten“, sagt Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus Elisabeth Köstinger
im Rahmen des Ministerrates.
Regionale Wertschöpfung mit rot-weiß-roter Beschaffung
Im Regierungsprogramm wird die Bedeutung der regionalen Wertschöpfung der öffentlichen Beschaffung, der
Ausbau eines innovationsfreundlichen, nachhaltigen Beschaffungswesens sowie der Paradigmenwechsel vom Billigst-zum
Bestbieterprinzip betont. „45 Mrd. Euro pro Jahr bieten enorme Möglichkeiten, um die Beschaffungen zu einem
Motor regionaler Wertschöpfung zu machen. Wir wollen und werden dieses Potential in Zukunft noch besser nutzen.
Der Paradigmenwechsel vom Billigst- zum Bestbieterprinzip war bei der Beschaffung von Lebensmitteln bereits ein
großer Schritt. Nun möchten wir, wie bereits in der #mission2030 angekündigt, auch in anderen Produktgruppen
einen nächsten Schritt gehen“, so Köstinger und ergänzt: „Bei der Nutzung von neuen Technologien,
der Verwendung von Öko-Strom und einer E-Mobilitätsoffensive bei der Beschaffung von Fahrzeugen durch
die öffentliche Hand gibt es noch sehr viele Möglichkeiten CO2 zu sparen. Nicht der Preis, sondern die
Qualität von Produkten oder der Klimaschutz sollen im Fokus der öffentlichen Beschaffung stehen. Ein
Beispiel wäre der Umstieg auf Öko-Strom.“ In einer österreichischen Untersuchung zeigte sich die
positive Wirkung von Öko-Strom auf die Treibhausbilanz im IKT-Bereich der Republik. Wenn die Beschaffung von
Öko-Stromprodukte forciert wird, können Treibhausgasemission deutlich reduziert werden. Ein Umstieg auf
Öko-Strom würde zu einer Umweltentlastung von etwa 8.800 t CO2-Ä/Jahr führen, das entspricht
einer Einsparung von rund 3,5 Mio. Liter Erdöl pro Jahr.
Vom Reinigungsmittel bis zur Beleuchtung
Insgesamt bezieht der Aktionsplan für die nachhaltige Beschaffung folgende Beschaffungsgruppen mit ein: Reinigungs-
und Lebensmittel, Papier, Büroartikel, IT-Geräte, Haushaltsgeräte, Möbel, Textilien, Gartenbau,
Strom, Hochbau, Tiefbau, Fahrzeuge, Veranstaltungen und Beleuchtung. Neben der Aktualisierung der Kriterien entsprechend
dem Stand der Technik und rechtlicher Vorgaben, sind die Optimierung und der Bürokratieabbau für Gemeinden,
Länder und Bundstellen ein Ziel. „Bis Ende 2018 arbeiten wir intensiv am neuen Aktionsplan zur nachhaltigen
Beschaffung. Diesen werden wir mit den Ländern und Gemeinden abstimmen, damit wir schlussendlich die rot-weiß-rote
nachhaltige Beschaffung forcieren“, so Nachhaltigkeitsministerin Köstinger abschließend.
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