Wien (wiener bühnenverein) - 36 Nominierte und drei bereits fixierte Preisträger in 13 Kategorien
stehen am Samstag, 17. November 2018, ab 19:30 Uhr im Theater an der Wien im Mittelpunkt der 19. NESTROY-Gala.
Durch den Abend führen Maria Happel, Viktor Gernot und Peter Fässlacher. Für das Buch zeichnet Nicolaus
Hagg verantwortlich.
Gernot Blümel, Bundesminister für EU, Kunst, Kultur und Medien: "Mit dem NESTROY-Preis werden Künstlerinnen
und Künstler ausgezeichnet, die mit ihren herausragenden Darbietungen das Publikum für das Theater begeistern.
Am Theater werden die großen und die kleinen Themen, die die Menschen bewegen, vielfältig interpretiert.
Emotionen, Geschichten und Perspektiven auf der Bühne authentisch zu vermitteln – dafür braucht es Leidenschaft,
Konsequenz und großes Können. Der NESTROY-Preis ist eine der wichtigsten Auszeichnungen, um die großartigen
Leistungen der Schauspielerinnen und Schauspieler zu würdigen. Herzliche Gratulation allen Nominierten!"
Der Preis für das Lebenswerk geht an Peter Handke
Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler: „Einen „gefährlichen Freund“ hat ihn Claus Peymann einmal
genannt: einen „Auserwählten“. Und der Dramaturg Thomas Oberender sieht seine Dramen als „beispiellos“ – „in
ihrer filigranen Hermetik“- „in einer Zeitreise, die nicht nur linear abläuft, die in Schleifen, Brüchen,
komplexen Überlagerungen von verschiedenen Zeitebenen funktioniert: der politischen und der natürlichen
Zeit, der Zeit der Landschaften.“ Dass Peter Handke heuer mit dem NESTROY für sein Lebenswerk ausgezeichnet
wird: Das ist nichts weniger als eine selbstverständliche Würdigung eines Dichters, der dramatische (und
antidramatische) Konstellationen in seinen Stücken, seiner Prosa und auch in seinen Tagebüchern seit
den 60er Jahren denkbar konsequent beobachtet, weiter geschrieben und damit unter anderem auch das Theater der
letzten 50 Jahre entscheidend bereichert hat. Was er an „Gewicht der Welt“ auf die Bühne geholt hat, mit einer
Schwerelosigkeit des Ausdrucks, wie sie wohl nur einem „Originalgenie“ (© Claus Peymann) gegeben ist – man
findet sie als Referenz und Orientierungspunkt mittlerweile wieder in den Arbeiten einer jungen, internationalen
Künstlergeneration - wie etwa der jungen spanischen Kompanie „El Conde de Torre Fiel“, die zuletzt mit ihren
Performances seine Gedanken zu Alltäglichkeit und Dramatik aus der „Stunde, da wir nichts voneinander wussten“
wieder aufnehmen. Die Stafette, die Peter Handke aufgegriffen hat, voll Kenntnis der Geschichte der Literatur,
des Kinos, des Theaters, und die seither weiter gereicht wird, hat olympisches Format. In der Geschichte heimischer,
deutschsprachiger und internationaler Bühnen ist sein Werk von einzigartiger, weil einzelgängerischer
Eindringlichkeit. Wir sind stolz darauf, dass Peter Handke diesen NESTROY-Preis so großzügig und sicher
sehr gelassen annimmt.“
Zwei weitere NESTROY-Preisträger stehen bereits fest: Der Preis für die „Beste Ausstattung“ geht an die
australische Kostümbildnerin Alice Babidge für „Hotel Strindberg“ von Simon Stone im Akademietheater
in Koproduktion mit dem Theater Basel, der NESTROY-Autorenpreis für das „Beste Stück“ geht an Ferdinand
Schmalz für „jedermann (stirbt)“ im Burgtheater.
Auf der Suche nach den Besten
Über die Preisträgerinnen und Preisträger entscheidet die Kritiker-Jury bestehend aus Karin
Cerny, Wolfgang Huber-Lang, Peter Jarolin, Eva Maria Klinger, Wolfgang Kralicek, Petra Paterno, Ronald Pohl, Lothar
Schreiner und Jury-Vorsitzenden Karin Kathrein.
Die Ausrichtung der Gala erfolgt durch den Wiener Bühnenverein in Zusammenarbeit mit dem Kultursender ORF
III, der die Verleihung, wie auch in den Vorjahren, live-zeitversetzt ab 20:15 Uhr übertragen wird.
Franz Patay, Präsident des Wiener Bühnenvereins: „Die Gestaltung der Preisverleihung einerseits für
das Publikum im Saal, das aus den größten Schauspielerinnen und Schauspielern, Kreativen und Theatermachern
der heimischen Kulturszene besteht, und dem theaterinteressierten Publikum vor den Fernsehern andererseits, ist
eine besondere Herausforderung. Durch die enge Kooperation mit ORF III, dem Moderatoren-Trio mit Publikumslieblingen
beider Welten – dem Theater und dem Fernsehen – sowie der musikalischen Begleitung von Musikerinnen und Musikern
des VBW-Orchesters gelingt dieser Spagat. In einer populären Spezialkategorie darf zudem auch wieder das Publikum
mitentscheiden und eine Preisträgerin oder einen Preisträger selbst wählen.“
Für den NESTROY-ORF-III-Publikumspreis, präsentiert von den Österreichischen Lotterien, werden fünf
Schauspielerinnen und fünf Schauspieler zur Wahl stehen: Stefanie Dvorak, Sarah Viktoria Frick, Maria Köstlinger,
Petra Morzé, Sophie Rois, Nikolaus Habjan, Markus Hering, Philipp Hochmair, Tobias Moretti und Bernhard
Schir.
Die Abstimmung startet am Montag, den 5. November, auf http://tv.orf.at/orfdrei
und endet am Freitag, den 16. November, um 0.00 Uhr. „Kultur Heute“ stellt täglich ab Montag, den 5. November,
um 19:45 Uhr die Nominierten mit Kurzporträts vor.
ORF-III-Programmgeschäftsführer Peter Schöber: „Wir freuen uns, auch heuer den NESTROY-ORF-III-Publikumspreis
verleihen zu dürfen und das Publikum via Voting mitentscheiden zu lassen, welche Schauspielerin oder welcher
Schauspieler es im vergangenen Theaterjahr besonders begeistert hat. Wir sind gespannt, wer nach Florian Teichtmeister,
Nikolaus Habjan und Max Simonischek heuer die begehrte Auszeichnung mit nach Hause nehmen darf und wünschen
allen Nominierten viel Glück und ein herzliches toi, toi, toi!“.
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