Geist versus Zeitgeist: Karl Kraus in der Ersten Republik

 

erstellt am
10. 10. 18
13:00 MEZ

Ausstellung in der Wienbibliothek im Rathaus von 19. Oktober 2018 bis 29. März 2019
Wien (rk) - Die Ausstellung zeigt den österreichischen Satiriker Karl Kraus (1874–1936), der zu den einflussreichsten und spannendsten Persönlichkeiten der Wiener Moderne gehörte, in der politisch bewegten Periode nach dem Ersten Weltkrieg. Eine Fülle von Material aus den reichen Beständen des Karl-Kraus-Archivs der Wienbibliothek im Rathaus vermittelt die vielen Facetten von Karl Kraus. Anlässlich der Eröffnung liest der bekannte Schauspieler und Regisseur Karl Markovic Passagen aus Karl Kraus’ Dritter Walpurgisnacht, einem erst posthum erschienenen Essay, in dem Kraus die Brutalität der ersten Monate des Nationalsozialismus dokumentierte und analysierte.

Sylvia Mattl-Wurm, Direktorin der Wienbibliothek: „Die Ausstellung und das Begleitbuch sollen viele Menschen (wieder) an Karl Kraus heranzuführen und gleichzeitig dieses großartige Archiv der Handschriftensammlung der Wienbibliothek auch im 21. Jahrhundert in den Fokus der Forschung stellen.“

Kuratiert wurde die Ausstellung von Katharina Prager, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Ludwig Boltzmann Instituts für Geschichte und Theorie der Biografie an der Wienbibliothek im Rathaus.

Karl Kraus in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg
Als Herausgeber seiner Zeitschrift Die Fackel und als Autor des monumentalen Antikriegsdramas Die letzten Tage der Menschheit ist Kraus heute noch weltweit und auch im digitalen Raum präsent.

Weniger bekannt ist aber, dass er nach dem Ende des Ersten Weltkriegs seinen »Kampf ums Recht« vermehrt in die Gerichtssäle zu tragen begann. Er verbreitete seine Gedanken in Vorlesungen auf den Bühnen Europas und schrieb weitere Zeitdramen. Auf Karl Kraus’ Agenda standen dabei etwa der Kampf gegen eine moderne Boulevardpresse, der Einsatz für die österreichische Republik – eine Zeitlang in Allianz mit der sozialdemokratischen Partei – und auch die Warnung vor Gefahr des Nationalsozialismus.

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.wienbibliothek.at

 

 

 

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