Christine Lavant Preis an den
 Schweizer Autor Klaus Merz verliehen

 

erstellt am
09. 10. 18
13:00 MEZ

Matinee im Wiener RadioKulturhaus mit Schauspielerin Sophie Rois und Percussionisten Peter Rosmanith
Aarau/Wien (aau) - Der Christine Lavant Preis wurde von der Internationalen Christine Lavant Gesellschaft 2016 ins Leben gerufen, um an die Dichterin und ihr großartiges Werk zu erinnern. Der mit 15.000 Euro dotierte Preis für Lyrik und Prosa würdigt Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die in ihrem literarischen Schaffen – so wie auch Christine Lavant – einen hohen ästhetischen Anspruch mit humaner Haltung und gesellschaftskritischem Blick vereinen. Der Preis wird auf Vorschlag des international besetzten Literarischen Beirats an Personen vergeben, die in deutscher Sprache schreiben und die von der Öffentlichkeit bereits als wichtige literarische Stimmen wahrgenommen wurden.

Dem Beirat gehören die Schriftstellerinnen Friederike Mayröcker und die erste Preisträgerin Kathrin Schmidt aus Gotha, die Literaturwissenschaftlerin und Literaturkritikerin Daniela Strigl und der Professor an der Hochschule der Künste Bern und Mitglied des Literaturclubs des Schweizerischen Fernsehens Thomas Strässle an, ferner Karl Wagner, zuletzt Germanistikprofessor an der Universität Zürich sowie Klaus Amann, der Gründer und langjährige Leiter des Musil-Instituts der Universität Klagenfurt und Lavant-Herausgeber.

Über Klaus Merz
"Erzählen und erzählen lassen heißt ja auch, zuhören können. Es braucht oder bräuchte eigentlich nichts anderes als das, damit wir ganze Menschen würden." (Klaus Merz)

Thomas Strässle, der die Laudatio auf Klaus Merz gehalten hat, sagte über ihn: „Klaus Merz, geboren 1945 in Aarau, zählt zu den bedeutendsten Autoren der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Er hat ein literarisches Werk geschaffen, das zu demjenigen Christine Lavants vielerlei Bezüge aufweist: Klaus Merz schreibt vor allem Lyrik und Prosa, seine Texte handeln von Außenseitern und Randständigen, aber auch von Abenteurern und rastlos Liebenden, und er wendet sich meist dem Lokalen zu, um es zum Kosmos zu weiten. Klaus Merz ist ein Meister der poetischen Verdichtung, ein Autor, der seine Worte lange wiegt und lange wägt, bevor er sie aus den Händen gibt. Entsprechend pflegt er einen Stil, dessen Schönheit in der Klarheit und Kargheit liegt.

Matinee und Preisverleihung
Der Christine Lavant Preis wurde im Rahmen einer Matinee im RadioKulturhaus am 7. Oktober verliehen. Die Schauspielerin Sophie Rois las aus dem vierten und letzten Band der Werkausgabe, der Percussionist Peter Rosmanith begleitete die Veranstaltung musikalisch, Katja Gasser, ORF Kultur moderierte.

Sophie Rois, geboren in Linz, studierte am Max-Reinhardt-Seminar in Wien Schauspiel. Von 1993 bis 2017 gehörte sie zum Ensemble der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Für ihre Theaterarbeit erhielt sie wiederholt Auszeichnungen: u.a. wurde sie mit dem renommierten Berliner Theaterpreis der Stiftung Preußische Seehandlung geehrt. Zuletzt wurde ihr für ihre Darstellung der Hexe in der Volksbühnen-Inszenierung von „Faust. Der Tragödie zweiter Teil“ der Gertrud-Eysoldt-Ring zuerkannt, den sie im März 2018 feierlich erhielt. Die Jury würdigte „ihr langjähriges Bekenntnis zum Ensembletheater an der Berliner Volksbühne“ und attestierte der Schauspielerin „Professionalität, inhaltliche Unbestechlichkeit und ungeheuren Spielwitz“ Sophie Rois drehte zahlreiche Kino- und Fernsehfilme und war für viele Hörspiel- und Hörbuchproduktionen als Sprecherin tätig. Sie wurde u.a. mit dem Grimme-Preis, dem Deutschen Filmpreis (beste Hauptrolle) sowie zweimal mit dem Deutschen Hörbuchpreis ausgezeichnet.

Peter Rosmanith, geboren 1956 in Gmünd ist Percussionist und Komponist. Die Suche nach neuen Klängen führte ihn zur außereuropäischen Musik, deren Einflüsse in seiner eigenständigen Klangsprache immer präsent ist. Seine persönliche Spielweise und Klanggestaltung ist auf mehr als 50 CD’s und bei zahlreichen Ensembles, sowie auf seinen zwei Solo-CDs „aans“ und „schneesand“ zu hören. Die Auseinandersetzung mit Literatur und Sprache bei Theater und Hörspielproduktionen führte zur Idee ein neues Hörbuchformat zu entwickeln - „Mandelbaums Bibliothek der Töne“. In der von Peter Rosmanith erdachten und produzierten Reihe erzählen Text und Musik gemeinsam Geschichten. Die Produktionen "Die letzten Tage der Menschheit", von Karl Kraus (mit Erwin Steinhauer) und "Das Wechselbälgchen" von Christine Lavant (mit Sophie Rois), wurden vom Ö1 Publikum zum Hörspiel des Jahres (2015/2016) gewählt.

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.peter-rosmanith.at
http://www.christine-lavant.com

 

 

 

 

 

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