LH Kaiser stellte bei hochkarätiger Diskussionsrunde Kärntens Vorzüge und Bemühungen
im Bereich der Digitalisierung internationalem Publikum vor – Breite Unterstützung für seinen Appell
an EU, Kohäsionsmittel nicht zu kürzen
Brüssel/Klagenfurt (lpd) - Bei seinem Arbeitsbesuch in Brüssel vertritt Landeshauptmann Peter
Kaiser am 9. Oktober Kärnten im Ausschuss der Regionen und nahm am Vormittag zudem an einer Diskussionsveranstaltung
zum Thema „Digitalisierung“ im Rahmen der „Europäischen Woche der Regionen und Städte 2018“ teil.
Die hochkarätige Diskussionsrunde bestand unter anderem aus Roberto Ciambetti, Landtagspäsident Veneto
(IT), Christos Pappous, Bürgermeister Gemeinde Fyli und Ano Liosia (Region Westattica, GR), Pierpaolo Roberti,
Regionalminister Friuli Venezia Giulia (IT) und Regionalminister Raffaele Cattaneo aus der Lombardei (IT). Kaiser
ging dabei auf die derzeitige „digitale Revolution“ ein, die alle Lebensbereiche betreffe, tiefgreifende gesellschaftliche
Veränderungen mit sich bringe aber auch große Chancen berge.
„Kärnten konnte sich im Bereich der Digitalisierung bereits gut entwickeln. So konnte sich unser Bundesland
international bei der Investition von 1,6 Milliarden durch den High Tech Konzern Infineon am Standort in Villach
gegen Mitbewerber aus dem asiatischen und amerikanischen Raum durchsetzen“, erklärte der Landeshauptmann.
Die Aufgabe der Politik sei es nun die nötigen Rahmenbedingungen zu schaffen. „Neben der zu entwickelnden
Infrastruktur sind wir angehalten vor allem die Bildung im Bereich von Technikberufen und der Wissenschaft zu forcieren.
Dies muss bereits in der Elementarpädagogik passieren, wo bereits früh spielerisch für die Themen
sensibilisiert werden muss“, führte Kaiser aus. Er plädierte dafür, vernünftige Migrations-
und Integrationsstrategien sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene zu schaffen, um wettbewerbsfähig
zu bleiben. Durch den Breitbandausbau versuche man in allen Kärntner Kommunen möglichst gleiche Voraussetzungen
für die Digitalisierung zu schaffen.
Weiters ging Kaiser auf die positive Entwicklung Kärntens im Bereich der Forschung ein. „Wir liegen mit einer
Forschungsquote von 3,15 Prozent des Bruttoinlandsproduktes über dem europäischen Durchschnitt. In unserem
Regierungsprogramm haben wir uns das Ziel gesetzt, diese Quote bis 2022 auf vier Prozent zu steigern“, kündigte
Kaiser an. Dieses Ziel solle unter anderem mit Hilfe der Forschungsachse Süd (Kärnten, Steiermark), dem
Zusammenschluss Silicon Alps (private und öffentliche Einrichtungen forschen gemeinsam) und Silicon Austria
geschehen. Die Chancen der Digitalisierung zu nutzen und deren Herausforderungen zu meistern gelinge nur gemeinsam,
dabei seien grenzüberschreitende Kooperationen und internationale Vernetzung die wichtigsten Schlagworte.
„Regional und auf europäischer Ebene wird es wichtig sein, dass wir die Chancen durch die Digitalisierung
für alle Menschen begreifbar machen“, meinte Kaiser, der auch gefragter Interviewpartner für das griechische
Fernsehen war. Als positives Beispiel wie sich ein Industriestandort entwickeln könne, nannte der Landeshauptmann
die Gemeinde Arnoldstein, die sich auch durch die Vorteile der Digitalisierung mit der Müllverbrennung vom
Problemfall zum Vorzeigemodell entwickelt habe. Unterstützung seitens der Diskussionsteilnehmer erhielt Kaiser
für seinen Appell an die EU, die Mittel für den Kohäsionsfonds im demnächst zu beschließenden
mehrjährigen Finanzrahmen nicht zu kürzen, weil gerade diese Mittel zur wirtschaftlichen Weiterentwicklung
europäischer Regionen wie Kärnten unerlässlich seien.
Auch in der Sitzung des Ausschusses der Regionen befassten sich die Mitglieder unter anderem mit dem Paket für
den mehrjährigen Finanzrahmen für die Jahre 2021 bis 2027, weiters mit der Lage der Europäischen
Union und den Perspektiven der Regionen und Städte sowie dem Programm für Umwelt- und Klimapolitik. Der
Ausschuss der Regionen, in dem Landeshauptmann Peter Kaiser ständiges und aktives Mitglied ist, ist eine beratende
Einrichtung der EU, die sich aus lokal und regional gewählten Vertretern aller 28 Mitgliedsländer zusammensetzt.
Diese können über den Ausschuss Stellungnahmen zu EU-Rechtsvorschriften abgeben, die sich direkt auf
ihre Regionen und Städte auswirken.
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