Metropolit Arsenios: Einheit ist nicht Gleichheit!

 

erstellt am
09. 10. 18
13:00 MEZ

Siebtes Orthodoxes Jugendtreffen im Zeichen der Einheit
Wien (oid) Am 6. Oktober fand das schon traditionelle Orthodoxe Jugendtreffen zum siebten Mal statt. Die heurige Veranstaltung, zu der die Orthodoxe Bischofskonferenz in Österreich, unter dem Vorsitz S. E. Metropolit Arsenios, eingeladen hatte. Mehrere hundert Jugendliche aus den verschiedenen orthodoxen Ortskirchen haben sich im Bildungszentrum Mater Salvatoris, in Wien-Neubau, zu einem gemeinsamen Miteinander eingefunden. Das heurige Motto galt der „Einheit in Vielfalt“.

Wie jedes Jahr begann das Jugendtreffen mit der Hl. Liturgie, der Metropolit Arsenios vorstand, gemeinsam mit Priestern und Diakonen verschiedener Ortskirchen. In seiner Predigt betonte Metropolit Arsenios, dass die Christen die „Nachahmer der göttlichen Liebe“ sein sollten. Denn „Liebe bedeutet Einheit, wie wir schon am Beispiel der Heiligsten Dreifaltigkeit sehen“, so Metropolit Arsenios. Gott ist die vollkommene Liebe und dementsprechend auch die vollkommene Einheit, ergänzte Metropolit Arsenios. Die Welt erkennt uns als Christen, wenn wir in Einheit mit Gott sind, wenn wir authentisch Liebe und Einheit leben, so Metropolit Arsenios.

Doch man dürfe die Einheit nicht mit Einheitlichkeit verwechseln, so Metropolit Arsenios.

„Einheit ist nicht Gleichheit! Als Christen sind wir nicht gleich – schaut euch um, keiner von euch ist wie der andere, und trotzdem hat Gott alles „sehr gut“ erschaffen (Gen 1).“

Zu fordern, dass alle Menschen gleich sind, sei ein Fehler, und keine Liebe, sondern ihr Gegenteil, so Metropolit Arsenios.

„Diese Art der „Liebe“ ist egozentrisch und unmenschlich, denn sie sagt: „Ihr sollt alle gleich sein wie ich, damit ich euch lieben kann.“

„Die echte und christliche Liebe respektiert gerade die Verschiedenheit. Sie versucht nicht, alles gleich zu machen, sondern betont die Vielfalt.“

Metropolit Arsenios unterstrich, dass die Kirche das Zeugnis der Liebe Gottes darstellt. Daher sollen wie einander „mit der gleichen Liebe lieben wie der Vater den Sohn und den Heiligen Geist liebt.“ Diese Einheit, so Metropolit Arsenios sei der Auftrag an alle Christen.

Die Orthodoxe Kirche ist ein „sichtbares Band der Liebe und der Einheit in Christus“. Daher sei es kein Widerspruch, wenn „die eine Kirche aus vielen unterschiedlichen Menschen aus verschiedenen Nationen und Gesellschaften mit verschiedenen Sprachen und Kulturen besteht“, so Metropolit Arsenios.

„In der Kirche Christi gibt es keinen Nationalismus und keinen Ethnophyletismus, sondern nur die Einheit in Christus, in der alle ihre Mitglieder in Liebe verbunden sind.“

Nach der Hl. Liturgie hatten die Organisatoren des Orthodoxen Jugendtreffens, unter der Leitung von Erzpriester Emanuel Nutu, wieder einmal ein reichhaltiges Programm zusammengestellt. So konnten die Teilnehmer in verschiedenen Workshops darüber lernen, welche Bedeutung die Ikonenverehrung in der Orthodoxen Kirche hat. Darüber hinaus wurde den Jugendlichen die Architektur orthodoxer Sakralbauten nähergebracht, sowie die liturgische Praxis anschaulich erklärt.

Im Anschluss an die Workshops nutzten alle Teilnehmer des Jugendtreffens die Möglichkeit zum gemeinsamen Ikonenmalen, Tanzen und Singen aus, wobei zahlreiche musikalische Darbietungen die Stimmung anhoben. Der stimmungsvolle Nachmittag wurde traditionell von serbischen Köstlichkeiten begleitet, die auch heuer die serbische Kirchengemeinde in Wien vorbereitet hatte.

 

 

 

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