Siebtes Orthodoxes Jugendtreffen im Zeichen der Einheit
Wien (oid) Am 6. Oktober fand das schon traditionelle Orthodoxe Jugendtreffen zum siebten Mal statt. Die
heurige Veranstaltung, zu der die Orthodoxe Bischofskonferenz in Österreich, unter dem Vorsitz S. E. Metropolit
Arsenios, eingeladen hatte. Mehrere hundert Jugendliche aus den verschiedenen orthodoxen Ortskirchen haben sich
im Bildungszentrum Mater Salvatoris, in Wien-Neubau, zu einem gemeinsamen Miteinander eingefunden. Das heurige
Motto galt der „Einheit in Vielfalt“.
Wie jedes Jahr begann das Jugendtreffen mit der Hl. Liturgie, der Metropolit Arsenios vorstand, gemeinsam mit Priestern
und Diakonen verschiedener Ortskirchen. In seiner Predigt betonte Metropolit Arsenios, dass die Christen die „Nachahmer
der göttlichen Liebe“ sein sollten. Denn „Liebe bedeutet Einheit, wie wir schon am Beispiel der Heiligsten
Dreifaltigkeit sehen“, so Metropolit Arsenios. Gott ist die vollkommene Liebe und dementsprechend auch die vollkommene
Einheit, ergänzte Metropolit Arsenios. Die Welt erkennt uns als Christen, wenn wir in Einheit mit Gott sind,
wenn wir authentisch Liebe und Einheit leben, so Metropolit Arsenios.
Doch man dürfe die Einheit nicht mit Einheitlichkeit verwechseln, so Metropolit Arsenios.
„Einheit ist nicht Gleichheit! Als Christen sind wir nicht gleich – schaut euch um, keiner von euch ist wie der
andere, und trotzdem hat Gott alles „sehr gut“ erschaffen (Gen 1).“
Zu fordern, dass alle Menschen gleich sind, sei ein Fehler, und keine Liebe, sondern ihr Gegenteil, so Metropolit
Arsenios.
„Diese Art der „Liebe“ ist egozentrisch und unmenschlich, denn sie sagt: „Ihr sollt alle gleich sein wie ich, damit
ich euch lieben kann.“
„Die echte und christliche Liebe respektiert gerade die Verschiedenheit. Sie versucht nicht, alles gleich zu machen,
sondern betont die Vielfalt.“
Metropolit Arsenios unterstrich, dass die Kirche das Zeugnis der Liebe Gottes darstellt. Daher sollen wie einander
„mit der gleichen Liebe lieben wie der Vater den Sohn und den Heiligen Geist liebt.“ Diese Einheit, so Metropolit
Arsenios sei der Auftrag an alle Christen.
Die Orthodoxe Kirche ist ein „sichtbares Band der Liebe und der Einheit in Christus“. Daher sei es kein Widerspruch,
wenn „die eine Kirche aus vielen unterschiedlichen Menschen aus verschiedenen Nationen und Gesellschaften mit verschiedenen
Sprachen und Kulturen besteht“, so Metropolit Arsenios.
„In der Kirche Christi gibt es keinen Nationalismus und keinen Ethnophyletismus, sondern nur die Einheit in Christus,
in der alle ihre Mitglieder in Liebe verbunden sind.“
Nach der Hl. Liturgie hatten die Organisatoren des Orthodoxen Jugendtreffens, unter der Leitung von Erzpriester
Emanuel Nutu, wieder einmal ein reichhaltiges Programm zusammengestellt. So konnten die Teilnehmer in verschiedenen
Workshops darüber lernen, welche Bedeutung die Ikonenverehrung in der Orthodoxen Kirche hat. Darüber
hinaus wurde den Jugendlichen die Architektur orthodoxer Sakralbauten nähergebracht, sowie die liturgische
Praxis anschaulich erklärt.
Im Anschluss an die Workshops nutzten alle Teilnehmer des Jugendtreffens die Möglichkeit zum gemeinsamen Ikonenmalen,
Tanzen und Singen aus, wobei zahlreiche musikalische Darbietungen die Stimmung anhoben. Der stimmungsvolle Nachmittag
wurde traditionell von serbischen Köstlichkeiten begleitet, die auch heuer die serbische Kirchengemeinde in
Wien vorbereitet hatte.
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