Österreich hat wichtige Rolle bei 13. Weltkonferenz zum Feuchtgebietsschutz
Dubai/Wien (bmnt) - Die 13. Weltkonferenz der Ramsar Konvention zum globalen Schutz der Feuchtgebiete (Ramsar
COP13) findet von 21. bis 29. Oktober 2018 in Dubai statt. Es werden rund 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus
170 Ländern erwartet. Österreich koordiniert im Rahmen des EU-Ratsvorsitzes die Meinung der teilnehmenden
EU-Mitgliedsstaaten. „Feuchtgebiete bieten verschiedensten Tieren und Pflanzen einen Lebensraum und sind unverzichtbar
für die biologische Vielfalt und als Erholungsraum. Als Kohlenstoff-Speicher haben sie auch für den Klimaschutz
große Bedeutung. Umso wichtiger ist es, diese Gebiete langfristig zu schützen und gezielt zu revitalisieren“,
betont Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger.
Feuchtgebiete wie Auen, Quellen, Sümpfe, Nasswiesen, Schwemmkegel, Bachläufe und Moore erfüllen
zentrale ökologische Aufgaben und haben in den verschiedenen Wasserkreisläufen eine wichtige Rolle. Sie
tragen zur Sicherung des Trinkwassers und zum Schutz vor Naturgefahren wie Hochwasser bei. Die Ramsar COP13 steht
unter dem Leitthema „Feuchtgebiete für eine nachhaltige städtische Zukunft“, womit der zunehmenden Urbanisierung
Rechnung getragen werden soll.
Die Hauptthemen dieser COP sind:
- Urbanisierung, Klimaveränderungen und Feuchtgebietsschutz
- Bewirtschaftung und Schutz von Kleinfeuchtgebieten und Kleinstfeuchtgebieten
- Moore, Klimawandel und Biodiversität
- die Ökosystem-Leistungen von Feuchtgebieten und deren
rasche Ermittlung
- Landwirtschaft in Feuchtgebieten
- Kulturelle Werte von Feuchtgebieten
Die Konferenz befasst sich auch mit besonderen gefährdeten Arten wie der Meeresschildkröte, dem Schutz
der Lebensräume von Zugvögeln und anderen wandernden Tierarten wie Walen und Delphinen.
Die Ramsar-Konvention
Vor 35 Jahren, am 16. April 1983, trat Österreich der „Ramsar Konvention zum Schutz von Feuchtgebieten“ bei.
Die Konvention leistet mit ihren Maßnahmen einen wesentlichen Beitrag, den Verlust an biologischer Vielfalt,
insbesondere bei Binnengewässer-Ökosystemen und Wald-Feuchtgebieten, signifikant zu reduzieren.
Heute existieren in Österreich bereits 23 Ramsar-Gebiete mit einer Gesamtfläche von rund 1250 km2 (etwa
1,5 Prozent der Staatsfläche). Fast alle davon sind Waldgebiete, dazu kommen große Flussgebiete und
Seeufer. Unter den heimischen Ramsar-Gebieten befinden sich zahlreiche bedeutende Moore in den Alpen, v.a. im Grundbesitz
der Österreichischen Bundesforste, aber auch großflächige Schutzgebiete wie der Nationalpark Kalkalpen.
Das Gebiet des Nationalparks Donau-Auen ist bereits seit Beginn des österreichischen Beitritts „Ramsar-Gebiet“.
Das Übereinkommen wurde am 2. Februar 1971 in der iranischen Stadt Ramsar geschlossen und ist damit eines
der ältesten internationalen Vertragswerke zum Naturschutz. Die Konvention trat 1975 in Kraft und wurde von
21 Gründerstaaten unterzeichnet. Bis dato sind 170 Staaten der Welt Ramsar-Vertragspartei geworden und haben
schon 2328 „Ramsar-Gebiete“ mit einer Fläche von 250 Millionen Hektar nominiert. Dies entspricht etwa der
45-fachen Fläche der Schweiz. Im Durchschnitt kommt alle zwei Tage ein weiteres Ramsar-Gebiet hinzu. Die Ramsar-Konvention
ist bisher das einzige internationale Abkommen, das sich mit dem speziellen Lebensraum der Feuchtgebiete befasst.
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