Equal Pay Day ist heuer eine Woche später als im Vorjahr
Wien (bka) - „Am 20. Oktober ist heuer Equal Pay Day: An diesem Tag haben Männer jenes Einkommen erreicht,
wofür Frauen bis Jahresende noch arbeiten müssen“, sagt Frauenministerin Juliane Bogner-Strauß
zum Equal Pay Day am 20. Oktober. Die Lohnschere schließe sich, aber langsam. Im Vergleich zu 2017 ist der
Equal Pay Day in diesem Jahr um sieben Tagen später. „Das Schließen der Einkommensschere bleibt ein
großes Anliegen: Die Themen gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit, wirtschaftliche Unabhängigkeit
für Frauen in jedem Alter und damit verbunden auch die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf stehen
ganz oben auf unserer Agenda“, betont die Ministerin.
Mehr Einkommenstransparenz
Bogner-Strauß hat daher die Initiative für mehr Lohngerechtigkeit für Frauen ins Leben gerufen.
„Ziel ist es, mehr Einkommenstransparenz zu schaffen und damit Benachteiligungen von Frauen zu reduzieren. Die
Arbeitsgruppe mit Expertinnen und Experten aus der Sozialpartnerschaft, Wissenschaft und Statistik hat bereits
getagt. In einem ersten Schritt werden die bestehenden Einkommensberichte auf einen bundesweit einheitlichen Standard
zusammengeführt“, so die Frauenministerin.
Maßnahmen gegen Altersarmut
Noch früher als der Equal Pay Day ist der Equal Pensions Day, heuer war dieser bereits am 28. Juli. „Maßnahmen
gegen Altersarmut von Frauen sind dringend notwendig“, sagt Bogner-Strauß. Mögliche Ansätze, um
dem Problem entgegen zu wirken, sind unter anderem das Pensionssplitting sowie mehr Bewusstseinsbildung für
eine partnerschaftliche Aufteilung bei der Kindererziehung. „Kindererziehung ist Elternarbeit, hier sind Mütter
und Väter gleichermaßen gefordert“, betont die Familienministerin. Freiwilliges Pensionssplitting gibt
es bereits, hier müsse mehr Bewusstsein geschaffen werden. Auch ein verpflichtendes Pensionssplitting sei
ein Thema, das man diskutieren und im Detail anschauen könnte.
Geschlechtersensible Berufsorientierung
Um die Einkommensschere zu schließen sind auch entsprechende Qualifizierungen, eine geschlechtersensible
Berufsorientierung und mehr Frauen in Führungspositionen wichtig. Frauen – und natürlich auch Männer
– sollen sich bei der Ausbildungs- und Berufswahl frei entscheiden können. „Vor allem junge Mädchen sollten
besser über die Möglichkeiten abseits der typischen Frauenberufe Bescheid wissen. Einen wichtigen Beitrag
leistet hier der jährliche Girl’s Day, bei dem in ganz Österreich gezielt Interesse für technische
und wissenschaftliche Berufe geweckt wird“, so Bogner-Strauß.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Frauen sollen frei entscheiden können, wann und in welchem Ausmaß sie nach der Geburt eines Kindes
wieder in den Beruf einsteigen. Für eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist eine bedarfsorientierte
Kinderbetreuung essenziell. Bund und Länder investieren daher weiterhin in den Ausbau der Kinderbetreuung:
180 Millionen Euro pro Jahr, also über 700 Millionen bis 2022. „Der Fokus wird sowohl auf der Schaffung von
Plätzen für Unter-Drei-Jährige als auch auf längeren und vor allem flexibleren Öffnungszeiten
liegen“, sagt die Familienministerin.
Auch eine verlängerte Anrechnung der Karenzzeit ist Bogner-Strauß ein Anliegen: Der Entschließungsantrag
im Parlament wurde bereits eingebracht. Ziel ist es, dass die Anrechnung von bis zu 24 Monaten Karenzzeit in allen
Kollektivverträgen und Berufen in der diesjährigen Herbstlohnrunde verankert wird. Sollte die Anrechnung
der Karenzzeiten über die Kollektivvertragsverhandlungen nicht funktionieren, werde die Bundesregierung eine
gesetzliche Neuregelung bis Ende des Jahres vorlegen. „Das ist ein wichtiger Schritt für eine nachhaltige
Familienpolitik und die Gleichstellung von Frau und Mann. Keine Familie soll einen Nachteil haben, wenn sie das
Recht auf Karenz wahrnimmt und sich für Familie und Kinder entscheidet“, so Bogner-Strauß.
|