Wie weit die Klimakrise fortgeschritten ist und was jetzt getan werden muss
Linz (lk) - Umwelt- und Klimaschutz-Landesrat Rudi Anschober hat für den 1. Klimagipfel am 17. Oktober
führende Meteorologen und Klimaforscher/innen in Linz versammelt. Die eindeutige Aussage der Top-Expert/innen:
unsere Generation ist die erste, die die Klimakrise umfassend spürt. Und vermutlich die letzte Generation,
die wirksam gegensteuern kann.
Die Folgen für uns Menschen in Form von Extremereignissen, Ernteausfällen usw. sind heute schon spürbar
und werden massiv zunehmen. Der diesjährige Sommer hat uns in Oberösterreich mit Rekordtemperaturen und
Trockenheit gezeigt, was das bedeuten wird. Weltweit und auch in Europa reicht das Tempo der Emissionsreduktion
noch lange nicht aus.
Auch in Österreich: Der Klimaplan, der bis Jahresende mit den Maßnahmen für das Erreichen der
Ziele des Pariser Weltklimavertrages festlegen und an die EU übermittelt werden muss, ist die letzte Chance
für eine erfolgreiche Klimaschutzoffensive der Bundesregierung. Denn die nächsten Jahre werden weltweit
entscheiden.
Die letzten Monate seit April haben in Oberösterreich dramatisch gezeigt, was kommt, wenn nicht endlich ernst
gemacht wird mit weltweitem Klimaschutz: viel zu warm und viel zu trocken - deutlich mehr als 2 Grad über
den Durchschnittstemperaturen der letzten Jahrzehnte, mehr als 50 Prozent weniger Niederschlag im Großraum
Linz im Vergleich zum langjährigen Mittel. Klimaschutz-Landesrat Rudi Anschober übt daher massive Kritik
an Österreichs Klimaschutzpolitik, die viel zu schwach und zögerlich ist.
Anschober hat daher den 1. Klimagipfel nach Linz einberufen, damit die Top-Expert/innen aufzeigen, wie weit die
Klimakrise bereits fortgeschritten ist und was in dieser Situation gemacht werden muss. Anschober: "Ich will
die Politik, die Entscheidungsträger und die Öffentlichkeit aufwecken. Jetzt muss endlich gehandelt werden.
Es gibt keine Ausreden mehr! Der umfassende Umbau unseres Wirtschaftens und Konsumierens muss konsequent und rasch
verwirklicht werden."
Mit Prof. Stefan Rahmstorf vom Potsdam Institut für Klimaforschung ist heute einer der Top-Klimaforscher
Europas dem Ruf Anschobers gefolgt. Weitere Referent/innen sind Marcus Wadsak (Meteorologe), Prof.in Helga Kromp-Kolb
(BOKU Wien, Institut für Meteorologie), Prof. Karl Steininger (Uni Graz, Wegener Center für Klima und
Globalen Wandel) und Jürgen Schneider (BMNT Wien, Sektion Klima).
Die Hauptaussagen der Keynote von Prof. Rahmstorf:
- Die Klimakrise ist real, vom Menschen verursacht und dringend.
- Die Folgen für uns Menschen in Form von Extremereignissen,
Ernteausfällen usw. sind heute schon spürbar und werden massiv zunehmen.
- Die Ziele des Pariser Weltklimaabkommens müssen daher
konsequent umgesetzt werden. Sie bedeuten Nullemission weltweit bis spätestens 2050. Weltweit und auch in
Europa reicht das Tempo der Emissionsreduktion noch lange nicht aus.
- So muss u.a. der Anteil der Erneuerbaren Energieträger
weltweit alle 5-7 Jahre verdoppelt werden. Die Subventionen für Fossile Energieträger (aktuell 500 -
600 Milliarden Euro pro Jahr) müssen bis 2020 beendet werden.
- Die nächsten Jahre entscheiden.
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