Innsbruck (lk) - Im Rahmen eines Besuches des Vereins Mannsbilder überzeugten sich Mitglieder des Ausschusses
für Arbeit, Gesundheit, Pflege und Soziales und auch Vertreter der nicht dem Ausschuss zugehörenden Klubs
im Tiroler Landtag auf Anregung von Ausschussobmann Georg Kaltschmid über die dort geleitstete Arbeit in dieser
Beratungsstelle. Der Leiter des Vereins Mag. Martin Christandl und Mag. Edwin Wiedenhofer beantworteten die unterschiedlichen
Fragen der Abgeordneten.
Wie der Name schon verrät, handelt es sich bei diesem Verein um eine Männerberatung. Egal ob es um eine
Lebenskrise, Gewalt, Vaterschaft, Erziehungsprobleme, Schwierigkeiten in der Partnerschaft, Ehe usw. geht, es wird
eine anonyme und kostenlose Beratung angeboten (Klienten können freiwillig einen Kostenbeitrag abgeben).
Der Verein besteht seit 22 Jahren in Innsbruck als Zentrale und es gibt weitere drei Außenstellen in Wörgl,
Landeck und Lienz.
Die Gastgeber teilten u.a. mit, dass in der heutigen Gesellschaft immer mehr Probleme auftreten, vor allem auch
bei vielen Jugendlichen Menschen. Ca. 91 % der Klienten kommen von selbst, also ohne Zwang, zur Beratungsstelle.
Es ist wichtig zu wissen, dass es sich bei den Gesprächen um eine Beratung und um keine Therapie handelt.
Häufig finden auch Dreier-Gespräche statt, wobei der Mann hierbei die Zustimmung geben muss (Mann, Partnerin
und Berater). Die Berater können nur helfen, wenn der Mann sich eingesteht, dass er einen Fehler gemacht hat
und Veränderungen will. Gespräche finden für Jugendliche ab dem 12. Lebensjahr statt, in Ausnahmefällen
auch früher.
Ungefähr 20 Berater sind in Innsbruck und den Außenstellen tätig. Diese sind mittels eines freien
Dienstvertrags angestellt und hauptberuflich in den unterschiedlichsten Sparten tätig.
Jährlich hat der Verein Mannsbilder ein Budget von 200.000 € zur Verfügung, welches aber nicht mehr ausreichen
wird, um die Weiterführung zu gewährleisten. Desweiterenbenötigt man mehr Personal und weitere Außenstellen.
Im Moment stehen 40 Männer und dies teilweise 3 Monate auf der Warteliste für ein Gespräch.
Die Abgeordneten nahmen die Wünsche der Vereinsverantwortlichen auf und versprachen, diese bei den verantwortlichen
Stellen anzubringen.
|