Extreme Armut geht zwar weltweit zurück. Doch immer noch leiden 821 Millionen Menschen
Hunger. Die Austrian Development Agency (ADA) kämpft mit zahlreichen Projekten und 2018 mit rund 138 Millionen
Euro dagegen an.
Wien (ada) - Prinzipiell sind es gute Nachrichten: Immer weniger Menschen leben in extremer Armut. Die Daten
der vergangenen Jahre zeigen einen deutlichen Rückgang jener Menschen, die weltweit mit weniger als 1,90 US-Dollar
pro Tag auskommen müssen. Waren es 1990 noch knapp 36 Prozent der Weltbevölkerung bzw. 1,85 Milliarden
Menschen, verzeichnete 2015 mit 736 Millionen Menschen – das sind 10 Prozent der Weltbevölkerung – einen historischen
Tiefpunkt der globalen Armutsrate. Vorläufige Prognosen der Weltbank deuten darauf hin, dass diese 2018 auf
bis zu 8,6 Prozent sinken könnte. „Diese Entwicklung ist ein wichtiger Schritt, um der Erreichung des ersten
Globalen Ziels für nachhaltige Entwicklung – Armut in all ihren Formen überall zu beenden – näher
zu kommen. Die ADA trägt dazu bei. 2018 fördern wir wirksame Projekte für mehr Gerechtigkeit und
ein besseres Leben für alle mit rund 138 Millionen Euro“, sagt Martin Ledolter, Geschäftsführer
der Austrian Development Agency, anlässlich des heutigen Internationalen Tages für die Beseitigung der
Armut.
Warnsignale: Wieder mehr Hungernde
Trotz dieser Erfolge gibt es allen Grund, weiterzumachen. Denn durch die Zunahme bewaffneter Konflikte, Dürren
und Naturkatastrophen im Zusammenhang mit dem Klimawandel steigt vor allem in Afrika Armut in ihrer schlimmsten
Form: Laut dem aktuellen Bericht der UN-Welternährungsorganisation (FAO) litten 2017 weltweit 821 Millionen
Menschen an Hunger und Mangelernährung. In diesem Zusammenhang ist die ADA aktiv, um die Bevölkerung
in benachteiligten Regionen in ihrem Streben nach einem besseren Leben zu unterstützen.
Kleinkredite für Äthiopien und Uganda
So zum Beispiel im ostafrikanischen Äthiopien und Uganda: Dort fördert die ADA das Familienstärkungsprogramm
von SOS-Kinderdorf, das von Armut betroffenen Familien hilft, sich eine Lebensgrundlage aufzubauen. Geholfen wird
mit Kleinkrediten oder durch Schulungen für Landwirtinnen und Landwirte, die lernen, ihre Produkte weiterzuverarbeiten
oder zu vermarkten. Ein Lokalaugenschein vor Ort zeigt: Die Hilfe kommt an. Mit den 1,2 Millionen Euro, die in
das dreijährige Projekt fließen, erhalten insgesamt 4.400 Kinder und 1.800 Familien Unterstützung.
Neben den Hilfeleistungen stärkt das Programm insbesondere die lokalen Organisationen von SOS-Kinderdorf und
kleinere Partner beim Aufbau von Kapazitäten und stabilen Organisationsstrukturen. So wird der Schutz und
die Betreuung armutsgefährdeter Kinder nachhaltig gewährleistet.
Kosovo: Landwirtschaft, die Chancen schafft
Bei der Armutsbekämpfung in Kosovo setzt die ADA bei der Förderung der ländlichen und wirtschaftlichen
Entwicklung an. Mit 3,25 Millionen Euro unterstützt sie ein sechsjähriges Programm des Entwicklungsprogramms
der Vereinten Nationen (UNDP), das insbesondere die Stärkung ländlicher Regionen zum Ziel hat. Bäuerinnen
und Bauern erhalten Zugang zu spezifischen Ausbildungs- und Lernprogrammen in der landwirtschaftlichen Produktion
und können so Erträge und Einkommen steigern. 450 ländliche Kleinst- und Kleinbetriebe profitieren
von den Projektmaßnahmen, 1.450 neue Arbeitsplätze konnten schon geschaffen werden.
„Das sind nur zwei Beispiele von vielen, bei denen die ADA mit ihrer Expertise und finanziellen Unterstützung
wirksam gegen Armut ankämpft. Unverändert wichtig bleibt jedoch: Bis zur Umsetzung der Globalen Ziele
für nachhaltige Entwicklung im Jahr 2030 ist noch vieles zu tun. Wir setzen unsere Bemühungen für
ein Leben ohne Armut für jede und jeden Einzelne(n) fort“, so Ledolter.
Die Austrian Development Agency (ADA)
Die Austrian Development Agency, die Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, unterstützt
Länder in Afrika, Asien, Südost- und Osteuropa sowie die Karibik bei ihrer nachhaltigen Entwicklung.
Gemeinsam mit öffentlichen Einrichtungen, Nichtregierungsorganisationen und Unternehmen setzt die ADA derzeit
Projekte und Programme mit einem Gesamtvolumen von 500 Millionen Euro um.
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