Amtskollege Aleksandar Vucic empfängt den österreichischen Bundespräsidenten
in Belgrad mit militärischen Ehren
Belgrad/Wien (apa/prk) - Bundespräsident Alexander Van der Bellen ist am Vormittag des 17. Oktober
zu einem zweitägigen Besuch in Belgrad eingetroffen. Bei strahlendem Sonnenschein wurde Alexander Van der
Bellen von seinem serbischen Amtskollegen Aleksandar Vucic mit militärischen Ehren in der Palata Srbije, dem
"Palast Serbiens" und einstigen Sitz der jugoslawischen Regierungen, empfangen.
Der serbische Innenminister Nebojsa Stefanovic, der Belgrader Bürgermeister Zoran Radojicic und die beiden
Botschafter der beiden Länder - Nebojsa Rodic auf serbischer und Nikolaus Lutterotti auf österreichischer
Seite - hatten den Bundespräsidenten bereits am Nikola-Tesla-Flughafen begrüßt.
Alexander Van der Bellen wird bei seinem Besuch von seiner Frau Doris Schmidauer, dem Vizepräsidenten der
Wirtschaftskammer Österreich, Richard Schenz, einer 33-köpfigen Wirtschafts- sowie einer 15-köpfigen
Kultur- und Wissenschaftsdelegation begleitet.
Am ersten Tag seines Aufenthalts stehen Gespräche mit dem serbischen Präsidenten und Premierministerin
Ana Brnabic auf dem Programm. Bundespräsident Van der Bellen wird zudem am Wirtschaftsforum in der Palata
Srbije sowie am österreichischen Nationalfeiertagsempfang im Belgrader Rathaus teilnehmen.
Bei den Zusammenkünften sollen die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen, die EU-Perspektive Serbiens und der
Belgrad-Prishtina-Dialog besprochen werden. Serbien gilt als einer der aussichtsreichsten Kandidaten für einen
EU-Beitritt: Die EU-Kommission hat dem Sieben-Millionen-Einwohnerland eine EU-Beitrittsperspektive für 2025
in Aussicht gestellt. Die Normalisierung der Beziehungen mit dem Kosovo, dessen Unabhängigkeit Serbien nach
wie vor nicht anerkennt, ist jedoch Voraussetzung.
Im Rahmen des Europäischen Forums Alpbach Mitte August hatten die Präsidenten der beiden Westbalkanländer
noch gemeinsam ihre Entschlossenheit zur Konfliktlösung bekräftigt. Van der Bellen, der ebenfalls an
dem seltenen Treffen teilnahm, zeigte sich von einer "substanziellen Lösung" überzeugt. Mittlerweile
haben sich die Fronten zwischen Belgrad und Prishtina wieder verhärtet - der Dialog liegt auf Eis.
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